Rote Augen

Synonyme: Augen; rote, Gerötete Augen
Rote Augen, Augen; rote, Gerötete Augen

Rote oder gerötete Augen kommen häufig vor und können zahlreiche Ursachen haben. Das rötliche Schimmern der Bindehaut wird durch eine Erweiterung und dadurch vermehrte Füllung der Blutgefäße unabhängig von der Ursache hervorgerufen.

Auch wenn die Ursachen in den meisten Fällen harmlos sind, können auch mal ernsthafte Erkrankungen des Auges vorliegen. Insbesondere wenn die Beschwerden mehrere Tage anhalten oder weitere Symptome wie eine Sehverschlechterung, eitriger Ausfluss, Augen- oder Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen hinzukommen, ist eine rasche ärztliche Vorstellung erforderlich, um ernsthafte Komplikationen abzuwenden.

Rote Augen: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Rote Augen

Gerötete Augen infolge von Überanstrengungen oder Reizzuständen sind sehr häufig anzutreffen. Sie können bei Schlafmangel als Müdigkeitssymptom oder nach intensiver Sonneneinstrahlung auftreten. Aber auch zu trockene Luft durch Klimaanlagen oder Heizungsluft reizen die Bindehaut, trocknen sie aus und lassen das Auge rötlich erscheinen. Eine Unverträglichkeit von Kontaktlinsen, deren Reinigungslösung oder eine falsche Handhabung sollten ebenfalls als Ursache in Betracht gezogen werden.

Weitere Ursachen sind bakteriell oder viral verursachte Bindehautentzündungen (Konjunktivitiden), die mit vermehrtem Tränenfluss, aber auch mit eitrigem Ausfluss einhergehen können.

Aufgrund von Allergien können zum Beispiel beim allergischem Heuschnupfen (Pollinosis) auch gerötete, tränende und vor allem juckende Augen auftreten. Aber auch Allergien gegen Kosmetika kommen in Frage. Imposant aussehend, aber in aller Regel ungefährlich, sind geplatzte Äderchen der Bindehaut (Hyposphagma).

Befindet sich ein Fremdkörper im Auge kommt es nicht nur zu einem vermehrten Tränen des Auges, sondern unter Umständen auch zu Schmerzen. Durch Manipulation, um den Fremdkörper zu entfernen, wird die Rötung noch verstärkt.

Ein Gerstenkorn (Hordeolum) ist eine bakterielle Entzündung der Drüsen des Lidrandes. Hierbei kommt es neben einer schmerzhaften Schwellung des Lides, ebenfalls zu einem tränenden, roten Auge.

Ein akuter Glaukom-Anfall (grüner Star) stellt eine Notfallsituation dar und erfordert eine umgehende ärztliche Konsultation, um eine Erblindung zu verhindern. Hierbei kommt es durch eine zu starke Erhöhung des Augeninnendrucks zu einer Rötung des Auges, aber auch zu Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Übelkeit und mit unter zu Erbrechen. Zudem fühlt sich der sonst auf Druck eher weiche Augapfel extrem hart an.

Entzündliche Augenerkrankungen zum Beispiel der Regenbogenhaut (Iritis) oder der Aderhaut (Choroiditis, Retinochoroiditis) sowie eine Hornhautentzündung (Keratitis) oder eine Lederhautentzündung (Skleritis, Episkleritis) müssen augenärztlich abgeklärt werden, um einen bleibenden Sehverlust zu verhindern.

Bei einem auswärtsgekehrtem (Ektropium) oder einwärtsgekehrtem (Entropium) Ober- oder Unterlid kommt es zum unvollständigem Lidschluss. Zudem berühren beim Entropium die Wimpern den Glaskörper, was zu einer stetigen Reizung des Auges führen kann.

Auch Medikamente (zum Beispiel Antihistaminika, Betablocker, Neuroleptika) können als Nebenwirkung trockene Augen hervorrufen.

Diagnose

Neben dem Gespräch mit dem Arzt (Anamnese) ist eine sorgfältige Untersuchung notwendig, um sicher die Ursache diagnostizieren zu können. Hilfreich ist es dafür, Begleitsymptome wie Sehverlust (Visusverlust), Lichtempfindlichkeit, Augen- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Fieber oder Lähmungen im Bereich des Gesichtes zu erwähnen.

Beim Facharzt für Augenheilkunde können spezielle Untersuchungen durchgeführt werden, um Erkrankungen des Auges auszuschließen. Zum Beispiel kann anhand der Sehtafel getestet werden, ob ein Visusverlust vorliegt. Mit Hilfe der Augenspiegelung und der Spaltlampe können verschiedene Abschnitte des Auges beurteilt werden. Bei Verdacht auf einen Grünen Star (Glaukom) wird der Augeninnendruck gemessen. Ein Abstrich mit anschließender mikrobiologischer Untersuchung wird durchgeführt, falls bei eitrigem Ausfluss eine bakterielle Entzündung als Ursache angenommen wird.

Therapie und Behandlung - Was tun?

Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich nach der Ursache der Beschwerden. Harmlose Ursachen wie Schlafmangel oder zu trockene Luft können rasch behoben werden. Eine bei bakteriell bedingten Entzündungen des Auges unter Umständen notwendige antibiotische Therapie kommt meist in Form von Salben oder Augentropfen zum Einsatz.

Bei durch einen Heuschnupfen hervorgerufene rote, juckende Augen kommen Augentropfen (zum Beispiel Augentrost) zum Einsatz, die den Juckreiz mildern und die Bindehaut beruhigen sollen. Wird dadurch keine Besserung erzielt, können Tropfen verabreicht werden, die ein Antihistaminikum enthalten.

Falls sich ein Fremdkörper nicht durch einen mehrfach provozierten Lidschluss (Blinzeln) entfernen lässt, sollte ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, da es bei selbstständiger Manipulation zu Verletzungen der Hornhaut kommen kann.

Notfallsituationen wie ein akuter Glaukom-Anfall müssen sofort mittels Augentropfen, welchen den Augeninnendruck senken, behandelt werden. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, muss eine Lasertherapie oder gar eine Operation zum Einsatz kommen.

Alle weiteren Augenerkrankung bedürfen einer spezifischen Therapie durch einen Facharzt für Augenheilkunde.

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Weitere Informationen

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Quellen/Redaktion

Autor:

Anja Brezger

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft / Gesellschaft für Augenheilkunde

S.Gesenhues, R.H.Ziesché, A.Breetholt: Praxisleitfaden Allgemeinmedizin, Urban&Fischer, 7.Auflage

Charitè Universitätsmedizin Berlin – Augenheilkunde: Patienteninformationen