Haarausfall

Synonyme: Alopecia, Alopezie, Effluvium
Haarausfall, Alopecia, Alopezie, Effluvium

Von Haarausfall ist grundsätzlich jeder Mensch betroffen, denn üblicherweise werden Haare nach einer gewissen Lebensdauer abgestoßen und es werden Neue gebildet. Generell sind ungefähr 100 Haare pro Tag normal, die in der Bürste oder im Waschbecken zurück bleiben. Sind jedoch eindeutig kahle Stellen auf der Kopfhaut sichtbar oder fallen übermäßig viele Haare aus, kann eine Therapie nötig werden und der Leidensdruck der Betroffenen ist sehr hoch.

Eine deutliche Grenze zwischen normalem Haarausfall und der Notwendigkeit einer Therapie gibt es nicht und letztendlich entscheidet der Betroffene selbst über Maßnahmen gegen Haarausfall, gegebenenfalls in Abstimmung mit Fachärzten.

Haarausfall: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen von Haarausfall

Die Ursachen können sehr vielseitig sein, darunter sind erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie), Stress oder hohe psychische Belastung, Infektionen, Pilzerkrankungen der Kopfhaut, Störungen des Stoffwechsels sowie Störungen des Vitaminhaushaltes. Auch zahlreiche Medikamente können aufgrund ihrer Nebenwirkungen zum Verlust der Haare führen. Am häufigsten ist der Haarausfall bei Behandlung mit Medikamenten zur Krebsbehandlung (Chemotherapie). Ist der Hormonspiegel im Körper im Ungleichgewicht, kann dies eine weitere Ursache darstellen.

Symptome und Anzeichen

Erkannt wird Haarausfall an deutlich ausgedünntem Kopfhaar sowie übermäßigem Verlust von Haaren. Kreisrunde, kahle Stellen können sowohl am Kopf- sowie Bart- und Schamhaar auftreten. Während bei Männern der Haarausfall überwiegend am Schläfenbereich (Geheimratsecken) und am Hinterkopfbereich beginnt, ist bei Frauen meist der Mittelscheitel betroffen.

Diagnose

Ist das Verhältnis von ausgefallenen zu nachgewachsenen Haaren sehr unterschiedlich, liegt eine Diagnose nahe. Aber nicht immer muss aufgrund einer subjektiven Beobachtung Haarausfall bestehen. Wichtig ist hierbei auch die individuelle Lebenssituation der Betroffenen. Der Ernährungsstatus sowie die Pflegegewohnheiten spielen eine ebenso große Rolle wie bestehende Erkrankungen oder aktuelle Medikamenteneinnahme. Der Arzt kann mit speziellen Untersuchungsmethoden eine mögliche Diagnose bestätigen. Hierbei sind die mikroskopische Begutachtung der Haare und Kopfhaut sowie der Zupf-Test, bei dem die Verankerung der Haarfollikel getestet wird, mögliche Maßnahmen. Es kann auch eine Laborchemische Blutuntersuchung nötig sein, um Infektionen oder Stoffwechselerkrankungen zur Diagnose heran zu ziehen.

Differentialdiagnose

Haarverlust durch grobe Manipulation, normaler Haarverlust.

Therapie und Behandlung

Damit eine effektive Therapie begonnen werden kann sollte im Vorfeld die Ursache für den Haarausfall bekannt sein. Eine Beratung durch den Arzt oder Apotheker ist sinnvoll, vor allem dann wenn Krankheiten oder Hormonstörungen den Haarverlust verursachen. So unterschiedlich die Ursachen sind, so unterschiedlich richten sich auch die Therapien an die Betroffenen. Einige Medikamente sprechen sehr gut auf den erblich bedingten Haarausfall an und die Haardichte nimmt nach einiger Zeit wieder zu. Bei kreisrundem Haarausfall kann oft ohne eine Therapie eine Besserung eintreten. Ist der Haarverlust stark fortgeschritten sind Perücken eine Möglichkeit um die Zeit bis zum Erfolg der Therapie zu überbrücken. In manchen Fällen kann auch eine operative Haartransplantation helfen kahle Stellen durch verpflanzte Eigenhaare zu ersetzen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Markus Schwendele

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln

Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, De Gruyter, Berlin