Milben

Synonyme: Acari, Hausstaubmilben, Raubmilben
Milben, Acari, Hausstaubmilben, Raubmilben

Milben gehören zu den Spinnentieren, sind äußerst klein und leben zumeist im Boden. Es existieren mehr als 50.000 Milbenarten, wobei neben fleischfressenden Arten, den sogenannten Raubmilben, auch Arten vorkommen, die Pflanzen parasitieren oder Arten, welche sich von Pilzen oder abgestorbenem Material ernähren. Die Tiere kommen bevorzugt bei hoher Luftfeuchtigkeit vor, wie dies beispielsweise in Häusern oft der Fall ist. Man findet sie in Teppichen, Gardinen, Matratzen, Bettwäsche oder auch Stofftieren, wo sie sich von Hautschüppchen des Menschen, Haaren oder anderem ernähren.

Während sie fressen produzieren die Milben Kot, der sich später in den Textilien ablagert und häufig Allergien auslöst. Milben können jedoch auch an außergewöhnlichen Orten, wie beispielsweise menschlichen Haarwurzeln oder Augenwimpern, in den Lungen von Affen oder den Tracheenausgängen von Insekten vorkommen. Auch in der Landwirtschaft sind Milben als Schädlinge bekannt. Die Mehlmilbe beispielsweise kann große Schäden im Getreide anrichten. Weiterhin sind Milben als Überträger und Auslöser verschiedener Krankheiten bekannt. Beispielsweise sind Milben für Erkrankungen wie Krätze und Räude verantwortlich und können durch ihren Biss Fleckfieber, Krim-Kongo-Fieber oder Borreliose übertragen.

Milben: Inhaltsverzeichnis

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Biologie/Morphologie Milben

Milben besitzen ein Größe von 0,1 mm bis zu 3 cm und haben in der Regel bis zu fünf Augen. Die Larven der Milben besitzen sechs Beine, während ausgewachsene Tiere, wie auch Spinnen, zumeist acht Beine besitzen.

Symptome

Von Milben hervorgerufene Erkrankungen werden Acariosen genannt und durch verschiedene Faktoren verursacht. Der Kot von Hausstaubmilben beispielsweise führt häufig zu einer Hausstauballergie, welche unbehandelt leicht in Asthma umschlagen kann. Weitere Symptome der Allergie sind juckende Augen, Schnupfen, Husten sowie eventuell allergische Hautreaktionen. Grabmilben hingegen bohren sich in die Haut des Wirtes und legen dort in Gängen ihre Eier ab. Es kommt zu einem starken Juckreiz und beim Schlupf der Larven unter der Haut entsteht die Erkrankung der Krätze. Weiterhin können die Haarbalgmilbe, welche an den Haarbälgen des Wirtes leben und sich dort von Fetten oder Bakterien ernähren, vermutlich zu einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung, der sogenannten Rosazea führen. Selbst wenn die Milben nicht direkt eine Krankheit auslösen, können sie Überträger von Krankheitserregern sein. Zecken, welche auch zu den Milben gehören, übertragen beispielsweise Erreger des Fleckfiebers, der Borreliose, von FSME oder des Krim-Kongo-Fiebers.

Diagnose

Zur Diagnostik eines Milbenbefalls werden je nach Art der Milben unterschiedliche Verfahren verwendet. Bei einem Befall durch Krätze-Milben wird beispielsweise ein Dermatoskop auf die Haut aufgesetzt, um so die Gänge der Milben in der Haut, sowie die Milben selbst sichtbar zu machen.

Therapie

Einen Milbenbefall zu bekämpfen ist nicht leicht, da die Tiere Umwelteinflüssen gegenüber äußerst widerstandsfähig sind. Standardmäßig werden zur Behandlung von Milben am Körper, zum Beispiel im Fall der Krätze, spezielle Anti-Milben-Präparate verwendet. Zu diesen sogenannten Akariziden gehören unter anderem Benzoesäurebenzylester oder Permethrin. Zudem ist es bei einem Milbenbefall hilfreich, die Luftfeuchtigkeit in den betroffenen Räumen zu senken, Bettzeug, Matratzen, Teppiche und Ähnliches zu waschen und zu reinigen, sowie bestimmte Anti-Milben-Sprays zu verwenden.

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Weitere Informationen

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Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Synopsis of the described arachnida of the world. Acari Project Status. Hallan, Joel; Biology Catalog. Department of Entomology, Texas A&M University, 2004