Borrelia

Synonyme: Borrelia burgdorferi, Borrelia duttoni, Borrelia recurrentis, Borrelien
Borrelia, Borrelia burgdorferi, Borrelia duttoni, Borrelia recurrentis, Borrelien

Borrelien sind dünne, bewegliche, schraubenförmige Bakterien die zur Familie der Spirochaeten gehören. Viele der vorkommenden Arten sind Krankheitserreger bei Menschen oder Tieren.

Die Bakterien kommen oft in kleinen Nagetieren, wie Ratten oder Mäusen vor und gelangen von dort über Zwischenwirte, wie beispielsweise Zecken oder Läuse, in den menschlichen Organismus. Für die Humanmedizin wichtige Arten von Borrelien sind beispielsweise Borrelia recurrentis, Borrelia duttonii und Borrelia burgdorferi.

Borrelia: Inhaltsverzeichnis

Werbung

Krankheiten

Borrelia recurrentis ist der Erreger des epidemischen Läuse-Rückfallfiebers und kommt zumeist in bestimmten Regionen von Afrika, Asien und Südamerika vor. Das Bakterium gelangt über den Kot von Kleiderläusen auf die Haut und von dort durch Kratzen oder kleinere Verletzungen in den menschlichen Organismus. Einige Tage nach dieser Infektion bricht bei den Betroffenen ein Fieber aus, das etwa fünf bis sieben Tage anhält und anschließend absinkt. Im Folgenden kommt es zu weiteren Fieberschüben mit Unterbrechungen. Diese Fieberschübe kommen dadurch zu Stande, dass die Bakterien sich in der fieberfreien Zeit in den Fresszellen (Phagozyten) des Immunsystems vermehren und erst dann eine Immunreaktion, also auch Fieber, auslösen, wenn sie schubweise die Körperzellen wieder verlassen und in die Blutbahn eintreten.

Borrelia duttonii ist ebenfalls Erreger eines Rückfallfiebers, ähnlich wie dies bei Borrelia recurrentis der Fall ist. Dieses Bakterium kommt jedoch zumeist in Zentral und Südafrika, sowie in Madagaskar vor und wird durch die Leberzecke übertragen.

Borrelia burgdorferi wird ebenfalls durch Zeckenbisse übertragen und kommt vermehrt in Nordamerika, sowie in Europa vor. Das Bakterium ist der Erreger der Lyme-Borreliose und kann nach dem Zeckenbiss jahrelang in den Fresszellen (Phagozyten) des Immunsystems verbleiben ohne eine Krankheit auszulösen. Zunächst bildet sich nach dem Zeckenbiss lediglich eine typische Rötung im Bereich der Eintrittsstelle, eine sogenannte Wanderröte. Nach Wochen, Monaten oder sogar Jahren kann der Erreger verschiedene Organe und Gewebe infizieren, wie Haut, Herz, Augen, Gelenke, Hirnhaut oder die Nerven. Es kann zu grippeähnlichen Symptomen kommen, zu Muskelschmerzen, zu einer Hirnhaut,- oder Nervenwurzelentzündung, zu einer Herzbeutel,- oder Herzmuskelentzündung, sowie zu Gelenkentzündungen.

Vorbeugung Borrelia

Um einer Infektion durch Borrelia recurrentis vorzubeugen, ist es wichtig gängige Hygienestandards einzuhalten und einem Kleiderlausbefall entgegen zu wirken.

Einem Befall mit Borrelia duttonii oder Borrelia burgdorferi kann nicht direkt vorgebeugt werden. Es ist aber empfehlenswert, wenn man sich im Bereich von hohem Gras oder niedrigen Sträuchern bewegt, lange, helle Kleidung zu tragen und eventuell die Hose in die Socken zu stecken, um einen Zeckenbiss generell zu verhindern. Zudem können spezielle Insektenschutzmittel gegen Zecken verwendet werden und nach dem Besuch im Zeckengebiet sollte der Körper sofort nach den kleinen Parasiten abgesucht werden. Sollte trotzdem ein Zeckenbiss erfolgt sein, ist es ratsam die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, um eine eventuelle Übertragung des Bakteriums zu verhindern.

Werbung

Diesen Artikel drucken / teilen

Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Lyme-Borreliose. RKI-Ratgeber für Ärzte. Online-Informationen des Robert-Koch-Instituts

Groß, U.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, Stuttgart 2009