Pseudomonas aeruginosa

Pseudomonas aeruginosa

Pseudomonas aeruginosa ist ein stäbchenförmiges Bakterium der Gattung Pseudomonas, besitzt kleine Härchen, sogenannte Geißeln, mit welchen es sich fortbewegen kann und spezifische Strukturen (Fimbrien) zur Anheftung an Oberflächen, wie beispielsweise körpereigene Zellen des Wirtes.

Das Bakterium gehört zu den sogenannten Nasskeimen und kommt bevorzugt in feuchter Umgebung, wie beispielsweise im Wasser, in feuchten Böden, im Schwimmbad, im Badezimmer in Waschbecken, Dusche oder der Toilette, aber auch vermehrt in Spülmaschinen und Krankenhausgeräten wie Dialysegeräten, Beatmungsschläuchen, Inkubatoren oder Blumenvasen vor. Aufgrund dieses Umgebungsspektrum wird Pseudomonas aeruginosa auch zu den Krankenhauskeimen gezählt und bereitet dort aufgrund seines hohen Resistenzspektrums gegenüber vielen Antibiotika-Präparaten einige Probleme.

Zumeist sind immungeschwächte Personen von Infektionen mit Pseudomonas aeruginosa betroffen, während gesunde Menschen nur selten durch diesen Keim erkranken. Auch bei Personen mit Haut,- oder Schleimhautverletzungen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit dem Bakterium.

Pseudomonas aeruginosa: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Pseudomonas aeruginosa spielt oft eine wichtige Rolle bei den gängigen Krankenhauserkrankungen, sogenannten nosokomialen Infektionen. So kann das Bakterium beispielsweise bei Patienten die beatmet werden über die Beatmungsgeräte in die Lunge gelangen und eine Lungenentzündung (Pneumonie) verursachen. Gelangt der Keim in die Blutbahn kann es zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Auch Infektionen der Harnwege, beispielsweise über einen Katheter, sind nicht selten und können zu einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) führen. Weiterhin kann es im Krankenhaus zu einer Wundinfektion mit Pseudomonas aeruginosa, beispielsweise nach Operationen oder Verbrennung, kommen. Dabei bildet sich zumeist ein für Pseudomonas aeruginosa charakteristischer, blaugrüner Wundeiter aus, sowie ein spezifischer, süßlicher Wundgeruch, woran eine Infektion mit diesem Keim gut zu erkennen ist.

Doch auch wenn man sich nicht im Krankenhaus aufhält, ist man vor einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa nicht gefeit. So trifft man das Bakterium beispielsweise häufig in Schwimmbädern an, was zu Hautinfektionen, Entzündungen des Gehörganges (Ostitis externa) oder auch, bei Kontaktlinsenträgern, zu einer Infektion der Hornhaut am Auge führen kann.

Vorbeugung Pseudomonas aeruginosa

Um einer Infektion mit Pseudomonas aeruginosa vorzubeugen, empfiehlt es sich vor allem die gängigen Hygienestandards, wir gründliches Hände waschen und Desinfektion der Hände, besonders nach einem Krankenhausbesuch, zu beachten.

Im Krankenhaus selbst sollte die Einhaltung solcher Hygienestandards selbstverständlich sein. Zudem müssen gefährdete Gerätschaften wie beispielsweise Beatmungsschläuche, Katheter oder andere Schläuche, die mit Flüssigkeiten in Berührung kommen, vor einer erneuten Benutzung säuberlich ausgewaschen und desinfiziert werden. Auch die Krankenzimmer sollten bei Patientenwechsel einer gründlichen Reinigung und Desinfektion, besonders im Bereich der Badezimmer, unterzogen werden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010

Review in Nature: Pseudomonas aeruginosa; Alan Hauser, Egon A. Ozer