Paracoccidioides brasiliensis

Synonyme: Blastomyces brasiliensis
Paracoccidioides brasiliensis, Blastomyces brasiliensis

Paracoccidioides brasiliensis ist ein zweigestaltiger Pilz der Gruppe Deuteromycetes und gehört zu den Schlauchpilzen. Je nach Temperatur kommt der Pilz in unterschiedlichen Formen vor. Bei einer Temperatur unter 30 Grad Celsius zeigt der Pilz ein langsames Wachstum und kommt in Form eines sogenannten Mycels vor, einem Geflecht aus fadenförmigen Zellen. Bei Temperaturen um die 37 Grad Celsius hingegen zeigt der Pilz ein schnelleres Wachstum und kommt in seiner Hefeform vor, also als einzellige Pilze, welche sich durch Teilung oder Sprossung vermehren.

Paracoccidioides brasiliensis lebt natürlicher Weise im Boden und kommt zumeist in Regionen Lateinamerikas, wie Kolumbien, Venezuela oder auch Brasilien vor. Über die Atemluft gelangen die Pilzsporen zusammen mit Staub in den menschlichen Organismus. Aufgrund der hohen Körpertemperatur von 37 Grad Celsius beginnt der Pilz im Körper in seiner Hefeform schnell zu wachsen. Besonders Feldarbeiter, die oft den kontaminierten Staub einatmen, sind von einer Infektion durch Paracoccidioides brasiliensis betroffen. Eine Erkrankung durch den Pilz zeigt sich häufig erst nach mehreren Jahren oder sogar Jahrzehnten und verläuft nicht selten sogar tödlich. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist jedoch nicht möglich. Eine Erkrankung durch den Pilz kann jedoch mit bestimmten Arzneimitteln gegen Pilzbefall (Antimykotika), wie Itraconazol oder Ketoconazol gut behandelt werden.

Paracoccidioides brasiliensis: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Paracoccidioides brasiliensis ist der Erreger der sogenannten südamerikanischen Blastomykose, auch Parakokzidioidomykose genannt. Nachdem Einatmen gelangt der Pilz in die Lunge, verbreitet sich dort und kann zu verschiedenen Geschwüren, Knötchen (Granulome) und Gewebeveränderungen, sowie eitrigen Entzündungen führen. Über die Blutbahnen, sowie das Lymphsystem kann der Pilz zudem auch in andere Bereiche des Körpers gelangen und dort zu Schädigungen führen. Beispielsweise kommt es häufig zu Geschwüren und Verformungen an Haut, sowie den Schleimhäuten. Hier bilden sich auch häufig Pusteln und Granulome aus, sowie Geschwüre im Rachenbereich aus, in deren Folge es zu Schluckbeschwerden kommen kann. Auch Leber, Milz, Knochen, sowie das zentrale Nervensystem können von einem Pilzbefall durch Paracoccidioides brasiliensis betroffen sein. Selten gelangt der Pilz sogar in den Magen-Darm-Trakt und kann dort ebenfalls zu einer Schädigung an den Schleimhäuten führen.

Vorbeugung Paracoccidioides brasiliensis

Da die Sporen des Pilzes in den betroffenen Regionen nahezu überall mit Staub vom Boden über die Atemluft aufgenommen werden können, ist eine Vorbeugung gegen eine Infektion mit Paracoccidioides brasiliensis so gut wie nicht möglich. Ist eine Infektion durch den Erreger erfolgt, können jedoch mit einer schnellen Behandlung größere Schädigungen vermieden werden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2005