Histoplasma capsulatum

Histoplasma capsulatum

Bei Histoplasma capsulatum handelt es sich um einen Mikroorganismus aus der Gruppe der Pilze. Als Lebensraum dienen ihm alle natürlichen Böden. Zum optimalen Wachstum bevorzugt dieser Pilz Böden, die mit Ausscheidungen von Vögeln und Fledermäusen angereichert sind. Im Boden wächst und vermehrt sich Histoplasma capsulatum rasenförmig, ähnlich wie Schimmelpilze. In dieser Phase seines Lebenszyklus verbreitet sich dieser Erreger in Form von Sporen über die Luft. Dabei können diese auch in die Atemwege von Menschen und Tieren gelangen und als Krankheitserreger wirken.

Da in der Lunge eine höhere Temperatur herrscht als im Boden, verändert der Pilz in dieser neuen Umgebung seine Lebensweise. Er vermehrt sich und wächst hier als Einzeller, ähnlich wie Hefen.

Histoplasma capsulatum ist weltweit verbreitet, bevorzugt jedoch ein wärmeres Klima als Lebensraum. Die Hauptverbreitungsgebiete sind der mittlere Westen der USA sowie Südamerika, Afrika, Asien und Australien.

Histoplasma capsulatum: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Histoplasma capsulatum verursacht die Histoplasmose, welche auch als Retikuloendotheliale Zygomykose oder Darling-Krankheit bekannt ist. Dabei handelt es sich um eine systemische Mykose, das ist eine durch Pilze hervorgerufene Erkrankung der inneren Organe. Die pilzlichen Erreger werden als Sporen über die Luft eingeatmet und gelangen so in die Lunge. Hier rufen sie unspezifische Symptome hervor, die häufig zu Verwechslungen mit anderen Infektionen der Atemwege führen. Typisch für die Histoplasmose sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Husten, Schüttelfrost, Brustschmerzen und starke Erschöpfung. Die ersten Symptome treten frühestens nach drei Tagen auf. Die Inkubationszeit kann aber auch bis zu 17 Tagen andauern. Eine Behandlung bei sonst gesunden Personen ist in der Regel nicht erforderlich. Die Symptome klingen nach spätestens einem Monat von selbst ab. Anders verhält es sich bei sogenannten Sekundärinfektionen mit Histoplasma capsulatum.
Sekundärinfektionen sind Krankheiten, die als Folge von Vorerkrankungen auftreten. Bei Personen deren Immunsystem geschwächt ist, beispielsweise aufgrund einer AIDS Erkrankung, Organtransplantation oder durch Medikamenteneinnahme, führt die Infektion zu einer stärkeren Ausprägung der Histoplasmose. In diesem Fall erfolgt eine medikamentöse Behandlung der infizierten Personen mit Antimykotika. Bei diesem Krankheitsverlauf besteht auch die Gefahr, dass sich der Erreger im Körper ausbreitet und andere Organe infiziert. Besonders betroffen sind der Magen-Darm-Trakt und das Zentralnervensystem.

Die Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Auch die Übertragung von Histoplasma capsulatum vom Tier auf den Menschen ist nicht bekannt.

Vorbeugung Histoplasma capsulatum

Die Prophylaxe einer Infektion mit Histoplasma capsulatum ist im Prinzip nicht möglich. Eine erhöhte Gefahr besteht, wenn der Boden, in dem der Pilz wächst und die Sporen bildet, aufgewirbelt oder anderweitig bearbeitet wird.
Ein Impfstoff gegen Histoplasma capsulatum ist nicht vorhanden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Manuel Tomm

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Brock Mikrobiologie, Madigan, Michael T., Spektrum Akademischer Verlag GmbH; Heidelberg/Berlin