Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus

Staphylococcus aureus ist ein Bakterium, das zu der Gattung der Staphylokokken gehört. Staphylokokken sind charakteristische, runde Bakterien, die für gewöhnlich in haufenförmiger Anordnung vorkommen. Das Bakterium Staphylococcus aureus ist ein Überlebenskünstler und kann sowohl bei Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius, als auch bei äußerst trockener Umgebung und unter Säureeinfluss mehrere Monate in der Umwelt überleben. Zudem besitzen die meisten Stämme dieses Bakteriums eine Resistenz gegen gängige Antibiotika wie beispielsweise Penicillin, was eine Behandlung äußerst schwierig macht.

Staphylococcus aureus kommt fast überall in der natürlichen Umgebung vor. So tragen etwa 20 bis 30% der Bevölkerung den Keim auf der Haut, der Schleimhaut der Nase, im Darm oder der Vagina ohne zu erkranken. Bei Personen mit gewissen Vorbelastungen jedoch, wie beispielsweise einem geschwächten Immunsystem, einer Hautverletzung oder einer Zuckererkrankung („Diabetes mellitus“), wird eine Erkrankung durch Staphylococcus aureus begünstigt.

Diese Erkrankung kann sowohl durch bereits im oder am Körper befindliche Staphylokokken ausgelöst werden, als auch durch eine Neuinfektion mit dem Erreger. Zu einer derartigen Infektion kommt es häufig in Krankenhäusern, da dort durch den engen Kontakt zwischen Patienten, Ärzten und Pflegepersonal eine Übertragung des Keimes begünstigt wird. Aufgrund dessen wird dieses Bakterium auch den sogenannten „Krankenhauskeimen“ zugeordnet, deren Übertragung vermehrt in Kliniken und Krankenhäusern auftritt. Diesbezüglich besteht in Krankenhäusern auch ein erhöhtes Risiko sich mit einem speziellen Stamm dieses Bakteriums, dem MRSA (multiresistenter Staphylococcus aureus) zu infizieren. Dessen Behandlung ist besonders schwierig, da dieser Stamm neben der bekannten Antibiotikaresistenz von Staphylococcus aureus auch Resistenzen gegen andere Antibiotika aufweist.

Staphylococcus aureus: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Eine Infektion mit Staphylococcus aureus kann zu verschiedensten Erkrankungen führen wie beispielsweise zur Infektionen der Haut, die sich als oft eitrige Abszesse oder Furunkel bemerkbar machen, zu der sogenannten „Borkenflechte“ („Impetigo contagiosa“), zur Entzündung der Tränensäcke („Dakryozystitis“) oder Bildung von Gerstenkörnern („Hordeolum„), zu Wundinfektionen bei Verletzungen oder Operationen, zu einer Blutvergiftung („Sepsis„), zu einer Lungenentzündung („Pneumonie„) oder Hirnhautentzündung („Meningitis“), sowie zu Hirnabszessen oder dem sogenannten toxischen Schocksyndrom, welches durch die Giftstoffe („Toxine“) der Bakterien ausgelöst werden kann. Auch Knochenmarkentzündungen („Osteomyelitis“) und eine Entzündung des Herzens („Endokarditis“) sind im Rahmen einer Infektion mit Staphylococcus aureus bekannt.

Vorbeugung Staphylococcus aureus

Da Staphylococcus aureus durch Schmierinfektionen über die Haut und meistens die Hände übertragen wird, sollten diese nach jedem Hautkontakt mit anderen Personen gründlich gewaschen und gegebenenfalls desinfiziert werden. Diese Hygieneregeln sind besonders in Krankenhäusern, sowie Pflegeheimen und ähnlichen Einrichtungen zu beachten, in welchen eine Übertragung der Bakterien begünstigt ist.

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Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Groß, U.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, Stuttgart 2009

Review: Staphylococcus aureus as an infectious agent: overview of biochemistry and molecular genetics of its pathogenicity; Konrad Plata, Adriana E. Rosato and Grzegorz Węgrzyn; Acta Biochimica Polonica; Vol. 56 No. 4/2009, 597–612

Review: Staphylococcus aureus infections; Franklin D. Lowy; The new england journal of medicine; August 1998