Streptococcus pyogenes

Synonyme: A-Streptokokken
Streptococcus pyogenes, A-Streptokokken

Streptococcus pyogenes ist ein rundes, unbewegliches Bakterium, das in Form von Ketten auftritt. Das Bakterium besitzt auf seiner Oberfläche verschiedene Strukturen, um sich vor den Zellen des menschlichen Immunsystems besser zu schützen. Dazu gehören bestimmte M-Proteine die sich auf der Zellwand befinden und vor den Fresszellen (Phagozyten) des Immunsystems schützen. Zudem besitzt Streptococcus pyogenes sogenannte F-Proteine (Adhäsine), die eine Anheftung an Körperzellen im Rachenbereich ermöglichen. Insgesamt kommt der Erreger weltweit vor, befällt nur den Menschen und gehört zu einem der häufigsten Erreger bei Haut,- und Atemwegserkrankungen.

Die Übertragung des Bakteriums erfolgt durch Tröpfchen,- oder Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch. Streptococcus pyogenes ist auch häufig als Teil der normalen Flora der Haut und der Schleimhäute zu finden ohne eine Erkrankung auszulösen. Durch Verletzungen in diesen Bereichen kann der Erreger jedoch ins Innere des Organismus gelangen, sich dort ausbreiten und verschiedene Krankheiten auslösen.

Streptococcus pyogenes: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Streptococcus pyogenes ist der Erreger von Infektionskrankheiten wie Scharlach oder Mandelentzündungen (Tonsillitis). Nach dem Eindringen in den Körper kann der Erreger verschiedene Bereiche besiedeln und unterschiedliche Erkrankungen auslösen. So können beispielsweise verschiedene Hautkrankheiten wie eitrige, bakterielle Entzündungen (Phlegmone), Wundrosen (Erysipel) mit einhergehendem Fieber, Übelkeit und Gelenkschmerzen oder eine ansteckende Borkenflechte (Impetigo contagiosa) mit Bildung von Eiterbläschen aus einer Infektion mit Streptococcus pyogenes resultieren. Zudem kann der Keim auch zu Entzündungen des Rachens (Pharyngitis), Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), einer Entzündung des Mittelohrs (Ostitis media), einer Blutvergiftung (Sepsis), zu akutem rheumatischem Fieber oder einer Nierenentzündung führen. Am häufigsten führt eine Infektion mit Streptococcus pyogenes allerdings zu Scharlach oder Mandelentzündungen (Tonsillitis). Dabei tritt Scharlach zumeist bei Kindern auf und äußert sich durch Symptome wie Fieber, Schluckbeschwerden und Halsschmerzen, einem Hautausschlag am gesamten Körper, sowie der charakteristisch roten Zungenfärbung, der sogenannten Himbeerzunge. Eine Mandelentzündung geht ebenfalls mit Halsschmerzen, Fieber und Schmerzen beim Schlucken einher, weiterhin schwellen hier die Lymphknoten, sowie die Mandeln an, wobei die Mandeln zusätzlich gerötet sind und charakteristische, weiß-gelbe Pünktchen aufweisen.

Vorbeugung Streptococcus pyogenes

Eine Impfung zur Vorbeugung einer Infektion durch Streptococcus pyogenes ist bisher nicht bekannt. Doch da die Erkrankung durch Schmier,- und Tröpfcheninfektionen übertragen wird, kann auch durch die Einhaltung der gängigen Hygienestandards eine Infektion verhindert werden. So sollten beispielsweise nach Kontakt mit anderen Personen, sowie nach dem Nase putzen oder dem Toilettengang die Hände gründlich gewaschen und eventuell desinfiziert werden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Groß, U.: Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie. Thieme, Stuttgart 2009