Mucorales

Synonyme: Absidia, Mucor, Rhizomucor, Rhizopus
Mucorales, Absidia, Mucor, Rhizomucor, Rhizopus

Mucorales sind Pilze, die für gewöhnlich in Fadenform auftreten. Sie werden den Schimmelpilzen, genauer genommen, den sogenannten Jochpilzen zugeordnet und im Gegensatz zu anderen Pilzen fehlen ihnen die sogenannten Septen, kleine Scheidewände innerhalb der fadenförmigen Zellen. Die Zellen der Pilze sind von einer dicken Wand umgeben, verzweigen sich und bilden beim Wachsen ein dichtes, weißgraues Pilzgeflecht.

Es gibt verschiedene Pilzarten, die zu den Mucorales gehören, wie beispielsweise Rhizopus, Mucus, Absidia und Phycomyces. Alle pflanzen sich ungeschlechtlich über eine oder mehrere Sporen fort. Auch eine geschlechtliche Vermehrung ist möglich

Zumeist leben Mucorales-Pilze als zersetzende Schimmelpilze auf organischem Material wie Kompost, Küchenabfällen, Exkrementen, Samenschalen oder auf dem Erdboden. Jedoch gibt es auch Arten, die parasitär auf Pflanzen, Tieren oder Menschen vorkommen. Dies ist besonders gefährlich, da einige Arten Erreger von zum Teil lebensgefährlichen Mykosen darstellen. Eine Übertragung erfolgt durch das Einatmen der Sporen, welche sich anschließend in den Atemwegen festsetzen, auskeimen und sich von dort in andere Bereich des Körpers wie beispielsweise die Nasennebenhöhlen oder sogar in das Gehirn ausbreiten können.

Mucorales: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Je nachdem, an welcher Stelle des Körpers sich der Pilz festgesetzt hat, kann er zu unterschiedlichen Mukormykosen führen. Besonders Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind häufig von derartigen Mykosen betroffen, da sich der Erreger hier zumeist unkontrolliert vermehren kann. Beispielsweise kann es zu einer Mykose der Haut, einer sogenannten subkutanen Mykose kommen. Diese tritt vor allem auf, wenn die Sporen der Pilze auf Verletzungen der Haut oder Verbrennungen treffen, in welchen sie sich vermehren können. Eine weitere Form der Mykose ist die gastrointestinale Mykose, wobei hier der Magen-Darm-Trakt von der Pilzinfektion betroffen ist. Auch ein Befall der Lunge, eine sogenannte pulmonale Mykose ist möglich. Am gefährlichsten jedoch ist die rhinozerebrale Mukormykose, wobei es zu einer Ausbreitung des Pilzes von der Nase, über die Nasennebenhöhlen zum Gehirn und zum zentralen Nervensystem kommt. Neben den bisher genannten Mykosen kann sich der Pilz allerdings auch in die Blutgefäße ausbreiten und sich dort in den Gefäßen vermehren. Es bilden sich Blutgerinnsel (Thromben), die zu einer Infarkt der Gefäße führen können. Von den Blutgefäßen aus kann der Erreger auch weiter in andere Organsysteme des Körpers einwandern.

Vorbeugung Mucorales

Da die Mucorales-Schimmelpilze nahezu überall in der Atemluft vorkommen können ist eine Vorbeugung kaum möglich. Allerdings sollte organisches Material, wie Kompost, Küchenabfälle oder Tierexkremente, welche eine potentielle Brutstelle für die Pilze bieten könnten möglichst zügig entsorgt werden.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2005