Rollstuhl

Synonyme: Krankenfahrstuhl, Rolli
Rollstuhl, Krankenfahrstuhl, Rolli

Unter einem Rollstuhl wird ein Hilfsmittel verstanden welches Personen mit eingeschränkter oder völligem Verlust der Gehfähigkeit die Fortbewegung ermöglicht.

In der Regel besteht ein Rollstuhl aus einem Rahmen sowie einer Sitzfläche mit Arm- und Rückenlehne. Hinzu kommen vier Räder wobei hinten meist zwei große und vorne zwei bewegliche kleinere Räder vorhanden sind. Üblicherweise existieren zusätzlich Fußstützen die einen Bodenkontakt der Füße verhindern.
In diesem Artikel erklären wir das Vorgehen, die Anwendungsgebiete und die Risiken vom Rollstuhl.

Rollstuhl: Inhaltsverzeichnis

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Überblick/Beschreibung von Rollstuhl

Grundsätzlich kann zwischen elektrischen und manuellen Rollstühlen unterschieden werden. Die elektrischen Rollstühle sind mit einem Elektromotor ausgestattet und können durch unterschiedliche Schaltelemente bedient werden wobei hier meistens ein Joystick zur Steuerung dient. Elektrische Rollstühle ermöglichen es dem Nutzer größere Strecken auch ohne fremde Hilfe zurückzulegen. Je nach Modell ist der Elektrorollstuhl eher für den Außen- oder Inneneinsatz geeignet, jedoch sind sie prinzipiell etwas unbeweglicher als manuelle Rollstühle.

Manuelle Rollstühle werden durch den Einsatz der Hände beziehungsweise Arme fortbewegt. Hierbei gibt es mehrere unterschiedliche Modelle. Eine einfache Form wie der Standard- oder Leichtgewichtrollstuhl ist relativ sperrig und wird häufig nicht vom Nutzer selbst bewegt. Diese Form ist eher für kürzere Strecken geeignet. Demgegenüber steht der sogenannte Adaptivrollstuhl der anhand zahlreicher Einstellungen perfekt auf die Bedürfnisse des Nutzers eingestellt und auch von diesem bedient werden kann. Des Weiteren existieren noch weitere spezielle Modelle wie beispielsweise der Sportrollstuhl, der sehr leicht und wendig ist, oder der Pflegerollstuhl, der für sehr schwer betroffene Patienten geeignet ist. Er bietet den Vorteil dass zahlreiche Einstellungen zur Positionsveränderung vorgenommen werden können. Der Nachteil ist jedoch das hohe Gewicht und eine sperrige Erscheinung so dass er nicht zur Bewältigung größerer Strecken geeignet ist.

Bei den meisten Modellen gibt es unterschiedliche Varianten und Zubehörteile. Die Kosten hierfür werden in einigen Fällen von den Krankenkassen übernommen, müssen aber teilweise auch vom Patienten selbst getragen werden.

Vorgehen

Je nach vorliegendem Krankheitsbild wird durch den behandelnden Arzt eine Hilfsmittelverordnung über einen geeigneten Rollstuhl ausgestellt. Nach Genehmigung durch die Krankenkasse wird der Rollstuhl durch einen Orthopädiemechaniker angepasst. Es gibt Rollstühle in unterschiedliche Größen je nach den körperlichen Voraussetzungen des Patienten. Sitztiefe, Sitzhöhe und die Höhe der Armlehnen werden beispielsweise vermessen.

Anschließend erfolgt eine Einweisung des Pflegenden beziehungsweise Angehörigen bezüglich der Einstellungen beispielsweise beim Pflegerollstuhl. Bei Rollstühlen die der Nutzer selbst bewegt erfolgt ein Fahrtraining. Dies betrifft sowohl manuelle als auch mit einem Elektromotor ausgestattete Modelle.

Anwendungsgebiete

Rollstühle können prinzipiell bei allen Einschränkungen oder auch bei Verlust der Gehfähigkeit verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle ob der Patient den Rollstuhl nur vorübergehend oder dauerhaft als Fortbewegungsmittel benötigt. Entscheidend ist hierbei dass, je nach vorhandener Aktivität des Patienten, die richtige Art verordnet wird.

Risiken

Ein Risiko besteht darin dass dem Patienten ein Rollstuhl verordnet wird der nicht seinen geistigen und körperlichen Voraussetzungen entspricht. So ist beispielsweise einem Patienten mit starken Störungen in Denken, Koordination und Wahrnehmung kein Elektrorollstuhl zu verordnen da er somit eine Gefahr für sich selbst und die Umwelt darstellen kann.

Nicht angezogene Bremsen stellen ein weiteres Risiko dar. Der Patient will sich in den Rollstuhl setzen welcher dann nach hinten wegrollt und die Gefahr eines Sturzes mit sich bringt.

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Übersicht: Alle Hilfsmittel von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Ebelt-Paprotny, G., Preis, R. (2012): Leitfaden Physiotherapie. Amsterdam: Elsevier. 6. Auflage

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage