Orthopädische Einlagen
Unter einer orthopädischen Einlage wird ein Hilfsmittel verstanden welches in den Schuh des Patienten eingelegt wird. Sie können unterschiedliche Wirkungen haben. So können orthopädische Einlagen sowohl bettend als auch korrigierend, stoßdämpfend oder stützend wirken.
In der Regel bestehen die Einlagen aus Weichschaum oder Silikon. Je nach Einsatz haben sie bestimmte Erhöhungen oder Strukturen wie beispielsweise halbkugelige Erhöhungen (Pelotten). Diese dienen dazu Gewebe per Druck zu stimulieren oder fernzuhalten beziehungsweise andere Gewebeteile auszusparen.
Orthopädische Einlagen: Inhaltsverzeichnis
Überblick/Beschreibung von Orthopädische Einlagen
Grundsätzlich kann bei den orthopädischen Einlagen zwischen sogenannten konventionellen Einlagen und sensomotorischen Einlagen unterschieden werden.
Die konventionellen Einlagen haben ihre Wirkung dahin gehend als dass sie die Fußstrukturen passiv in der gewünschten Wirkweise unterstützen. Sensomotorische Einlagen hingegen stimulieren bestimmte Druckpunkte welche aktivierend auf Muskelgruppen wirken. Durch diese Aktivierung wiederum korrigiert sich der Körper aktiv in die gewünschte statisch korrekte Position.
Neben der Unterscheidung nach diesen beiden Arten kann auch bei der Anpassung unterschieden werden. Zum einen existieren industriell als Massenware gefertigte Produkte die nur in der Schuhgröße Individualität aufweisen. Ansonsten sind sie, zwar je nach gewünschter Wirkung mit unterschiedlichen Strukturen, einheitlich gefertigt.
Demgegenüber stehen die maßangefertigten Einlagen die nach den speziellen Bedürfnissen des Patienten angefertigt werden.
Orthopädische Einlagen werden nicht ausschließlich bei akuten oder chronischen Beschwerden angewendet sondern auch vorbeugend in Sport oder Beruf.
Unter bestimmten Umständen beteiligen sich die Krankenkassen bei ärztlicher Verordnung an den Kosten für Einlagen.
Vorgehen
Mittlerweile können Einlagen als Massenware in großen Handelsketten, Schuhgeschäften oder im Internet erworben werden. Bei maßangefertigten Produkten erfolgt der Weg in der Regel zunächst über eine ärztliche Verordnung und dann zum Fachhandel. Der Orthopädiemechaniker misst den Fuß aus und macht einen Abdruck um einen Überblick über die Struktur des Fußes zu erhalten. Dies kann auf unterschiedliche Methoden erfolgen wie zum Beispiel einen Abdruck im Schaumstoffbett oder über computergesteuerte Sensoren.
Anschließend erfolgt die Fertigung mit anschließender Anprobe. Insbesondere korrigierende Einlagen sollten zu Beginn nicht den ganzen Tag getragen werden damit sich der Körper langsam daran gewöhnen kann. Ansonsten kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen in Form von Schmerzen kommen. Oftmals kann in dieser „Probezeit“ die Einlage noch verändert werden bevor diese schließlich mit einer letzten Schicht überzogen wird.
Anwendungsgebiete
Die Anwendung erstreckt sich über jegliche Altersklassen bei zahlreichen Indikationen. Sie können bei Fersensporn, Verschleiß (Arthrosen), Rückfußbeschwerden, Achillessehnenbeschwerden, Wirbelsäulenbeschwerden, Druckschmerzen, Gelenkschmerzen, Zehendeformitäten angewendet werden um nur einige Beispiele zu nennen.
Risiken
Die Anwendung einer Einlage die für die jeweilige Störung nicht geeignet ist kann zu weiteren Statikveränderungen des Körpers und damit zu vermehrten Beschwerden führen.
Ebenso kann eine zu rasche dauerhafte Anwendung einer Einlage (zunächst) zu verstärkten Beschwerden führen.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Hilfsmittel von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Ebelt-Paprotny, G., Preis, R. (2012): Leitfaden Physiotherapie. Amsterdam: Elsevier. 6. Auflage
Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage