Rizinusöl
Rizinusöl ist das Öl aus dem Samen des Rizinus (Ricinus communis), der auch Christuspalme und Wunderbaum genannt wird. Der Rizinus gehört zur botanischen Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae) und kommt weltweit in tropischen, subtropischen und gemäßigten Zonen vor. Rizinusöl ist im Gegensatz zu den Rizinussamen, die das Gift Rizin enthalten, nicht giftig.
Rizinusöl findet, in unterschiedlichen Abstufungen der Qualität, Anwendung als Schmieröl für Motoren, als Pflegemittel in Kosmetikprodukten für Haut und Haar und in der Medizin hauptsächlich als Mittel gegen Stuhlverstopfung.
Rizinusöl: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Neben anderen Fetten ist der Hauptinhaltstoff des Rizinusöls mit 70 – 77 % ein Fett mit der Bezeichnung Triglycerolein. Durch enzymatische Spaltung der Fette im Dünndarm wird Ricinolsäure freigesetzt, die abführend wirkt.
Anwendungsgebiete
Rizinusöl ist ein pflanzliches Abführmittel, das bei Verstopfung, oder zur Darmentleerung vor operativen Eingriffen zum Einsatz kommen kann. Im Rahme der Geburtshilfe kann Rizinusöl als wehenauslösendes, beziehungsweise wehenförderndes Mittel zur Anwendung kommen.
Dosierung und Anwendung
Gegen Stuhlverstopfung kann die Einnahme von1 Esslöffel Rizinusöl reichen. Die benötigte Menge kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Es sollte die geringste Menge gewählt werden, die erforderlich ist, einen weichgeformten Stuhl zu bekommen. Rizinusöl kann morgens auf nüchternen Magen eingenommen werden.
Die abführende Wirkung kann nach etwa 2 bis 4 Stunden einsetzen.
Spezielle Hinweise
Rizinusöl sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 Wochen eingenommen werden. Eine länger dauernde Einnahme kann zu einer Verstärkung der Darmträgheit führen.Bei Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, schmerzhafte Darmkrämpfe und schwere Durchfälle mit der Folge von Wasser- und Salzverlusten auftreten. Ein Arzt ist umgehend zu benachrichtigen. Kinder unter 10 Jahren dürfen Rizinusöl nicht einnehmen. Rizinusöl darf nicht angewendet werden bei Darmverschluss (Ileus), entzündlichen Darmerkrankungen, wie zum Beispiel Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei Blinddarmentzündungen, Bauchschmerzen unbekannter Ursache, Gallenwegserkrankungen, sowie bei schwerem Flüssigkeitsmangel im Körper mit Wasser- und Salzverlusten. Da zur Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nur unzureichende Angaben vorliegen, sollte Rizinusöl in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Rizinusöl kann Wehen auslösen.
Andauernder Gebrauch von Rizinusöl kann zu einem Verlust von Wasser und Salzen, insbesondere Kalium führen. Ein Kaliummangel kann zu Muskelschwäche und Störungen der Herzfunktion führen, Herzrhythmusstörungen sind möglich. Die Aufnahme fettlöslicher Vitamine und die Aufnahme von Arzneimitteln kann gehemmt werden. Selten können Hautausschläge und Magenreizungen auftreten.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild
Giftpflanzen Pflanzengifte, 4. Auflage, Herausgeber Dr. rer. nat. Lutz Roth, Nikol Verlagsgesellschaft, 2006
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003