Holunder
Der Holunder gehört zur botanischen Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae).
Er ist ein Strauch, der bis zu 7 Meter hoch werden kann. Der Holunder ist in Mitteleuropa verbreitet und häufig zu finden, in Gärten, Hecken, an Waldränder und auf Waldlichtungen. Er liebt humus- und stickstoffsalzhaltige, feuchte Böden.
Seine Blätter sind gefiedert und haben 3 – 7 Teilblättchen. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Seine großen, flachen, doldigen Blütenstände stehen am Ende der Äste. Sie werden gebildet aus zahlreichen, einzelnen, zarten, weißen Blüten mit ca. 7 mm Durchmesser. Die Pflanze riecht sehr aromatisch. Nach der Befruchtung durch Insekten reifen bis zum Herbst die zunächst roten ungenießbaren Früchte zu schwarzen essbaren Beeren heran. Die Blüten, Früchte, Blätter und Rinde des Holunders werden in der Kräuterheilkunde eingesetzt. Blüten und Früchte werden in der Küche verwendet und zum Beispiel zu Saft, Sirup und Marmelade verarbeitet.
Holunder: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Der Holunder enthält in den Blüten, Blättern, Früchten und der Rinde unterschiedliche Wirkstoffe. Dies sind unter anderem Sambunigrin, Flavonoide, Anthocyane, ätherisches Öl, Vitamine und Mineralien, aber auch Blausäure-Glycoside. Die meisten Pflanzenteile des Holunders sind leicht giftig. Die Blüten und reifen Beeren sind jedoch essbar. Die Wirkung der Rinde, der Blüten und der Blätter kann schweißtreibend und harntreibend sein. Die reifen Beeren sind reich an Vitamin C.
Anwendungsgebiete
Holunder kann unter anderem angewendet werden bei Erkältungskrankheiten, rheumatischen Beschwerden, Wasserstauungen im Körper und Stuhlträgheit. Homöopathisch kann Holunder eingesetzt werden als Schnupfenmittel und zur Aktivierung der Abwehrkräfte.
Dosierung und Anwendung
Holunder kann in Form von Tee, Tabletten, Tinktur und Säften Anwendung finden.
Holunderblütentee kann hergestellt werden, indem man 2 gehäufte Teelöffel Holunderblüten mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießt und 10 Minuten ziehen lässt. Zum Beispiel gegen rheumatische Beschwerden, kann man als Kur über 3 Wochen 3-mal täglich 1 Tasse trinken. Als Schwitztee bei Erkältung, kann man 4 gehäufte Teelöffel Holunderblüten mit ½ Liter kochendem Wasser zubereiten und den Tee lauwarm schluckweise trinken.
Spezielle Hinweise
Nach dem Verzehr größerer Mengen Früchte kann Erbrechen und Durchfall auftreten. Rohe Früchte sollten besser nicht gegessen werden. Frische Rinde kann Brechdurchfall hervorrufen.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Der große BLV Pflanzenführer, Dr. Thomas Schauer, Claus Caspari, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 2001
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild
Giftpflanzen Pflanzengifte, 4. Auflage, Herausgeber Dr. rer. nat. Lutz Roth, Nikol Verlagsgesellschaft, 2006
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003
Exkursionsflora von Deutschland, Band 4, Gefäßpflanzen: Kritischer Band, 10. Auflage, Elsevier GmbH Spektrum Akademischer Verlag, 2005