Mönchspfeffer
Der Mönchspfeffer gehört zur botanischen Familie der Eisenkrautgewächse (Verbanaceae).
Der 3 bis 5 Meter hohe Strauch ist im Mittelmeergebiet, Zentralasien und Indien verbreitet. Er hat handförmig geteilte Fiederblätter und dichte Blütenstände mit zartblauen Blüten. Seine etwa 0, 5 cm großen Früchte sind Steinbeeren. Die reifen getrockneten Früchte des Mönchspfeffers werden arzneilich genutzt. Sie sollen Einfluss nehmen können auf den Hormonspiegel.
Bereits im Altertum wurden die Keuschlammfrüchte mit dem Ziel eingesetzt, die Lust zu mindern. Mönche sollen die Früchte genutzt haben, um das Zölibat besser einhalten zu können. Im Mittelalter, als der echte Pfeffer in Mitteleuropa nur sehr selten und teuer war, soll der scharf schmeckende Mönchspfeffer als Ersatz für Pfeffer gedient haben.
Mönchspfeffer: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Die Früchte des Mönchspfeffers enthalten neben zahlreichen anderen Inhaltstoffen fettes Öl, ätherisches Öl, Flavonoide und Iridoidglycoside. Der Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig aufgeklärt. Die Inhaltstoffe sollen auf den Hormonspiegel wirken.
Anwendungsgebiete
Die Inhaltstoffe des Mönchpfeffers sollen zum Beispiel den Spiegel des Hormons Prolaktin normalisieren. Prolaktin ist für die Stimulierung der Milchproduktion zuständig. Ein zu hoher Prolaktinspiegel kann gesenkt gesenkt und ein zu niedriger Prolaktinspiegel erhöht werden. Somit kann Mönchspfeffer sowohl zur vermehrten Produktion von Muttermilch als auch zur Unterstützung des Abstillens eingesetzt werden. Außerdem kann Mönchspfeffer bei Unregelmäßigkeiten der Regelblutung, Beschwerden vor der Regelblutung (Prämenstruelles Syndrom, PMS), Schwellung und Schmerzhaftigkeit der weiblichen Brüste vor der Monatsblutung (Mastodynie) und gegen Wechseljahresbeschwerden angewendet werden. In der Homöopathie kann Mönchspfeffer zum Einsatz kommen gegen Impotenz, Depression und Nervenschwäche.
Dosierung und Anwendung
Mönchspfeffer sollte in Form von Fertigpräparaten angewendet werden. Die Arzneimittel werden üblicherweise 1-mal täglich eingenommen. Die Behandlungsdauer sollte mindestens über 3 Monatszyklen erfolgen.
Spezielle Hinweise
Gelegentlich kann es zu juckenden Hautrötungen kommen. Bei Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten und bei Störungen der Regelblutung sollte zunächst ein Arzt aufgesucht werden. In der Schwangerschaft sollte Mönchspfeffer nicht angewendet werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von Dopamin-Rezeptorantagonisten könnte es zu einer wechselseitigen Wirkungsabschwächung kommen. Es sollte ein Arzt, Heilpraktiker oder Apotheker gefragt werden.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003
Leitfaden Naturheilkunde, 6. Auflage, V. Schmiedel, M. Augustin (Hrsg.), Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012