Loa loa

Synonyme: Afrikanischer Augenwurm, Wanderfilarie
Loa loa, Afrikanischer Augenwurm, Wanderfilarie

Bei Loa loa handelt es sich um einen Wurm aus der Gruppe der Nematoden (Rund- oder Fadenwürmer), genauer aus der Überfamilie der Filarien. Ausgewachsen werden diese Parasiten drei bis sieben Zentimeter lang und leben dann im Unterhautfettgewebe der Haut des Menschen. Die Larven von Loa loa, die als Mikrofilaria diurna bezeichnet werden, durchlaufen mehrere Entwicklungsstadien. Durch einen Stich der Bremse der Gattung Chrysops gelangen die Larven im dritten Entwicklungsstadium in das Blut des Menschen.

Im menschlichen Organismus entwickelt sich dieser Parasit zum adulten Tier und lebt unter der Haut, gelegentlich auch im Auge. Ausgewachsene Loa loa-Würmer können bis zu zwölf Jahren in ihrem Wirt überleben. Die weiblichen Tiere geben Eier ins Blut ab, aus denen dann die Larven schlüpfen. Diese befinden sich während des Tages in den peripheren Blutgefäßen, da der Zwischenwirt Bremse tagaktiv ist. Während der Nacht sind die Larven in den Lungenkapillaren zu finden. Durch einen erneuten Bremsenstich werden die Larven von den Insekten aufgenommen, entwickeln sich hier im Fettkörper bis zum dritten Larvenstadium, wandern dann in den Stechrüssel und können von dort wieder auf dem Menschen übertragen werden.
Neben dem Menschen können auch Primaten der Gattung Drill und Mandrill als Wirte dienen.

Loa loa ist in West- und Zentralafrika verbreitet.

Loa loa: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Der Afrikanische Augenwurm Loa loa löst die Krankheit Calabar-Schwellung, auch bekannt als Kamerunbeule oder Loiasis, aus. Die Larven des parasitären Wurmes werden durch einen Stich der Bremse auf den Menschen übertragen. Adulte Tiere leben im Unterhautfettgewebe. Bei geringem Wurmbefall treten in der Regel keine Symptome auf. Als allergische Reaktion auf Loa loa kann es zur sogenannten Calabar-Schwellung kommen. Dabei handelt es sich um ein Ödem (Gewebsschwellung), das oftmals aber nicht ausschließlich, im Bereich der Unterarme ausgebildet wird und von einem Juckreiz am gesamten Körper begleitet wird. In einigen Fällen ist es möglich, dass Loa loa in das Auge eindringt. In diesem Fall sind Lichtempfindlichkeit, Juckreiz, Schmerzen und Schwellungen im Auge typische Symptome. In sehr seltenen Fällen kann dieses Krankheitsbild zur Erblindung führen, verläuft aber in der Regel harmlos.

Die Latenzzeit nach dem Bremsenstich beträgt mindestens fünf Monate.

Die Behandlung des Wurmbefalls kann medikamentös erfolgen, ist allerdings meist von starken Nebenwirkungen begleitet. Die Entfernung von Loa loa im Auge kann chirurgisch erfolgen.

Vorbeugung Loa loa

Um eine Infektion mit Loa loa zu verhindern, sollten Stiche von Bremsen vermieden werden, beispielsweise durch Tragen von heller Kleidung in Risikogebieten.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Parasiten von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Manuel Tomm

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Storch, Welsch; Kurzes Lehrbuch der Zoologie; Gustav Fischer Verlag; 7.Auflage 1994