Plasmodium

Plasmodium

Bei Plasmodium handelt es sich um einen Mikroorganismus aus der Gruppe der Protozoen (Einzeller), genauer der Sporozoen (Sporentierchen). Er weist sowohl Merkmale der Pilze als auch der Einzeller auf. Plasmodium ist eine Gattung, die über 100 Arten umfasst. Für den Menschen von Bedeutung sind die Arten Plasmodium vivax, Plasmodium falciparum, Plasmodium ovale, Plasmodium malariae und Plasmodium knowlesi. Diese Erreger leben und vermehren sich im Menschen und in Mücken der Gattung Anopheles.

Durch einen Stich der Anopheles-Mücke gelangen Plasmodiensichelkeime (Sporozoiten) über die Blutbahn in die Leber des Menschen. Hier tritt Plasmodium entweder in einen Ruhezustand oder in eine Phase von Wachstum und Vermehrung ein. Letztere wird als Schizontenstadium bezeichnet. Der Erreger teilt sich in mehrere kleine Zellen (Merozoiten), die in das Blut abgegeben werden und dort rote Blutkörperchen (Erythrozyten) infizieren können. In diesen durchläuft Plasmodium die gleichen Prozesse wie in der Leber. Dabei werden nicht nur neue Plasmodium-Zellen gebildet, sondern auch sogenannte Gametocyten, die wiederum die Anopheles-Mücke infizieren können. In der Mücke reifen diese Zellen zu Geschlechtszellen (Gameten), die verschmelzen und dabei neue Sporozoiten hervorbringen können. Der Zyklus beginnt von vorne.

Plasmodium ist in den Sumpfgebieten der Tropen und Subtropen verbreitet. Plasmodium falciparum und Plasmodium malariae sind weltweit in diesen Gebieten zu finden, Plasmodium vivax kommt in Asien, Lateinamerika und einigen Teilen Afrikas vor, Plasmodium ovale ist in West-Afrika und im Westpazifik verbreitet und Plasmodium knowlesi ist in Südost-Asien zu finden.

Plasmodium: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Plasmodium verursacht die Krankheit Malaria. Die Krankheit wird durch den Erreger Plasmodium durch einen Stich der Anopheles-Mücke ausgelöst. Symptomatisch ist Malaria durch hohes Fieber, Schüttelfrost, Erbrechen und starke Kopfschmerzen gekennzeichnet. Diese Symptome treten in der Regel periodisch auf und werden durch Vermehrung und Wachstum von Plasmodium in den roten Blutkörperchen ausgelöst. Da die roten Blutkörperchen bei Freisetzung der Erregerzellen zerstört werden, kann es in Folge einer Malaria Erkrankung zur Blutarmut (Anämie) und Vergrößerung der Milz kommen. Die Inkubationszeit beträgt zwischen sieben und dreißig Tagen.

Die Ausprägung der Symptomatik kann unterschiedlich stark sein, man unterscheidet einen gutartigen und einen bösartigen Verlauf. Dieser hängt neben anderen Faktoren besonders davon ab, welche Plasmodium-Art die Malaria hervorruft.

Die Behandlung erfolgt medikamentös mit Mitteln auf Basis von Chinin.

Vorbeugung Plasmodium

Ein Impfstoff gegen Plasmodium ist nicht vorhanden. Die sicherste Prophylaxe ist die Vermeidung von Insektenstichen und die Eindämmung der Anopheles-Mücken Population. Die vorbeugende Einnahme von Malaria-Medikamenten ist möglich, führt oftmals aber nur zu einer längeren Inkubationszeit oder zu einem gutartigen Verlauf der Krankheit.

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Weitere Informationen

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Quellen/Redaktion

Autor:

Manuel Tomm

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Brock Mikrobiologie, Madigan, Michael T., Spektrum Akademischer Verlag GmbH; Heidelberg/Berlin

Zoologie; Wehner, Rüdiger/Gehring, Walter; Thieme; 23. Auflage 1995