Pickel und Mitesser

Synonyme: Mitesser
Pickel und Mitesser, Mitesser

Unsere Haut ist die äußere Hülle und das erste, was unser Gegenüber wahrnimmt. Daher wollen wir mit möglichst makelloser Haut einen guten Eindruck hinterlassen. Feinporige, reine, rosige und faltenfreie Haut signalisiert Gesundheit und Jugendlichkeit. Doch während der Pubertät spielt die Haut vieler Jugendlicher verrückt und zeigt Unreinheiten und Entzündungen.

In diesem Artikel erklären wir was Hautunreinheiten sind und Regeln im Umgang mit Pickel und Mitesser. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Pickel und Mitesser: Inhaltsverzeichnis

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Hautunreinheiten unter der Lupe

Stecknadelkopfgroß, mit einem schwarzen oder weißlichen Deckel, mal entzündet und auch mal unscheinbar. Sie tummeln sich gern in den talgdrüsenreichen Regionen der Haut, zum Beispiel auf Stirn, Nase, Kinn, Wangen, Dekolleté und am oberen Rücken: Mitesser und Pickel. Unter Hormoneinfluss, zum Beispiel während der Pubertät, wird das Hornzellen- und Talgdrüsenwachstum angekurbelt. Häufig resultiert daraus eine Überproduktion von Talg, die Haut wird fettig und ölig. Der Hautfarbstoff Melanin kann dafür sorgen, dass an der Hautoberfläche ein dunkler Punkt erscheint. Dieser wird als „offener“ Mitesser bezeichnet, denn der in der Drüse gebildete Talg kann trotz des Melanindeckels ungehindert an die Hautoberfläche fließen. „Geschlossene“ Mitesser dagegen haben einen weißlichen Hornpfropf, der den Talgabfluss blockiert. Der Inhalt eines geschlossenen Mitessers lässt sich mit Fingerspitzengefühl und geschulten Handgriffen einer Kosmetikerin fadenförmig entleeren, um einen Talgstau zu verhindern. Mitesser dieser Art sind in erster Linie ein ästhetisches Problem, solange sich die in der Talgdrüse lebenden Bakterien nicht einschalten. Denn durch den Hornzellenpfropf entsteht darunter ein luftleerer Raum – optimale Lebensbedingungen für die Kolonie des „Pickel-Bakteriums“. Es vermehrt sich, die Talgdrüse schwillt an bis sie schließlich platzt und den Talg inklusive der Bakterien in das umliegende Gewebe ergießt. Die Folge ist eine Reaktion des Immunsystems, die sich mit den typischen Anzeichen einer Entzündung äußert: Rötung, Schwellung, Wärmeentwicklung und Schmerzgefühl. Dann ist es soweit, aus einem harmlosen Mitesser ist ein entzündeter Pickel geworden.

Gerade in der psychosozial kritischen Zeit der Pubertät gehen Jugendliche mit ihrem äußeren Erscheinungsbild hart ins Gericht und probieren alles aus, um lästige Mitesser und Pickel loszuwerden. Beachtet man dabei wichtige Regeln, kann das auch sehr erfolgreich sein.

Regel 1 - Handanlegen verboten

Sobald sich ein Pickel auf den Vormarsch macht, verleitet er auch schon dazu, ihn zu manipulieren. Gerne wird gedrückt, geknibbelt und gequetscht. Doch durch diese Manipulationen wird das umliegende Gewebe in Mitleidenschaft gezogen, sodass sich die Entzündung zum einen weiter ausbreiten kann und zum anderen die Wundheilung gestört wird. Daher sollte eine entzündliche Hautveränderung niemals von selbst angegangen werden. Ein besserer Weg ist der regelmäßige Besuch einer Kosmetikerin, deren Institut einem Hautarzt angeschlossen ist.

Regel 2 - Die Haut ins Gleichgewicht bringen

Das bedeutet, dass der natürliche Schutzmantel der Haut gestärkt wird, damit die gesunden Hautfunktionen erhalten bleiben. Dabei spielt der pH-Wert der Haut eine wichtige Rolle. Er liegt im schwach sauren Bereich (4,8 – 5,5) und sorgt dafür, dass die hautaufbauenden Enzyme ihre Arbeit ungestört verrichten können. Weiterhin reguliert er das bakterielle Wachstum der Hautoberfläche, damit schädliche Keime keine Probleme verursachen können. Gerät der pH-Wert der Haut aus dem Gleichgewicht, verliert der Schutzmantel seine Funktion. Hornzellen werden nicht mehr ausreichend abgeschuppt, was schnell zu einer Verstopfung der Talgdrüsen führen kann. Außerdem gewinnen die schädlichen Keime auf der Haut die Oberhand, sodass Entzündungen begünstigt werden. Daher trägt die Auswahl geeigneter Reinigungs- und Pflegepräparate maßgeblich zur Verbesserung des Hautbilds bei.

  • Reinigung: hautschützend und reinigend
    Die Reinigung hat neben der Entfernung von überschüssigem Talg und Schweiß die Aufgabe, die Aufnahme der Haut für anschließende Pflegeprodukte zu erhöhen. Bei der Reinigung unreiner Haut muss darauf geachtet werden, dass die Produkte möglichst wenig und milde Waschsubstanzen enthalten. Sogenannte hautfreundliche Tenside nehmen den überschüssigen Talg von der Haut, ohne die Bestandteile des Schutzmantels auszuwaschen. Reinigungsprodukte sollten einen hautfreundlichen pH-Wert haben, der nicht höher als 5,5 ist. Beim Abwaschen mit Wasser gilt: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“! Denn der pH-Wert von Leitungswasser liegt bei 7 und damit viel höher als der schützende pH-Wert der Hautoberfläche. Je weniger Wasser bei der Hautreinigung verwendet wird, desto weniger wird auch der pH-Wert des Reinigungsproduktes und damit der Hautoberfläche beeinflusst.
    Eine wirkungsvolle und gleichzeitig hautschonende Reinigung sollte daher immer die Nachreinigung mit einem Gesichtswasser enthalten. Auch bei diesen Produkten sollte der pH-Wert bei maximal 5,5 liegen. Da ein Gesichtswasser auf der Haut verbleibt und nicht abgewaschen wird, bringt es den Hautoberflächen-pH-Wert wieder in sein gesundes Gleichgewicht.
  • Pflege: hautklärend und hautnährend
    Unreine Haut verfügt zwar über zu viel Talg, hat aber häufig über zu wenig Feuchtigkeit. Eine falsche Hautpflege kann die Haut durchlässig machen, sodass sie essentielle Bestandteile des Schutzmantels nicht halten kann und verliert. Dann erscheint auch fettige Haut an einigen Stellen schuppig und es ist eine erhöhte Empfindlichkeit zu beobachten. Geeignete Pflegeprodukte für unreine Haut sollen daher fettfrei sein, aber über ausreichend Feuchtigkeitsspender (z.B. Urea oder Hyaluronsäure) verfügen. Außerdem können Inhaltsstoffe wie Salizyl- oder Fruchtsäure dafür sorgen, dass sich weniger Hornpfropfen und damit weniger geschlossene Mitesser bilden.

Regel 3 - Essgewohnheiten anpassen

Während es eine lange Zeit nur vermutet wurde, herrscht nun Klarheit darüber, dass gewisse Ernährungsgewohnheiten einen positiven Einfluss auf unreine Haut und vor allem Akne haben. In kontrollierten Studien haben sich ein reduzierter Konsum von Milchprodukten und eine kohlenhydratarme Ernährung verbessernd auf Pickel und Akne ausgewirkt. Neben einer hautfreundlichen Reinigung und Pflege kann also auch eine Anpassung der Essgewohnheiten zu einer Verbesserung des Hautbildes führen.

Verschlechtert sich das Hautbild, sollte immer ein Dermatologe zu Rate gezogen werden.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Stefanie Offers

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben