Richtige Zahnpasta
Zahnpasta hat nicht nur die Funktion die Entfernung Karies verursachender Plaque zu unterstützen, sondern kann auch die Verfärbung von Zähnen mindern und pharmakologische, das heißt medikamentös wirksame, Substanzen enthalten. Für die verschiedenen Zahnprobleme gibt es viele verschiedene Zahnpasta-Arten, die sich in ihrer jeweiligen Zusammensetzung unterscheidet.
In diesem Artikel erklären wir Putzkörper, Tenside, Zusatzstoffe, verschiedene Zahnpasten und ergänzende Maßnahmen von Zahnpasta.
Richtige Zahnpasta: Inhaltsverzeichnis
Putzkörper
Ein Hauptbestandteil von Zahnpasten sind die sogenannten Putzkörper, die die Oberflächen von Zähnen polieren sollen. Als Putzkörper dienen zum Beispiel Carbonate oder Phosphate, wobei ihre polierende Wirkung neben der reinen Menge auch von Größe und Form der einzelnen Partikel abhängt. Durch die Putzkörper kommt es zu einem gewissen Abrieb von Zahnhartsubstanz, was als Abrasivität bezeichnet wird. Diese Abrasivität wird für den Zahnschmelz durch den Wert REA (Relative Enamel Abrasion) und für das sogenannte Dentin, das Zahnbein, durch den Wert RDA (Relative Dentin Abrasion) angegeben. Dabei wird der Abrieb durch eine bestimmte Zahnpasta in Beziehung zu einer Vergleichsubstanz gesetzt, wobei ein hoher Wert eine große Abrasivität anzeigt.
Tenside
Ein weiterer Bestandteil von Zahnpasta sind sogenannte Tenside, die für die Schaumbildung verantwortlich sind und für eine Benetzung der Oberflächen im Mundraum sorgen. Dies ist möglich, da Tenside die Fähigkeit besitzen, die Oberflächenspannung der im Mund befindlichen Flüssigkeiten herabzusetzen. Aufgrund dieses Verhaltens finden sich Tenside auch als wichtige Bestandteile in Wasch- und Spülmitteln. Das in Zahnpasten am häufigsten verwendete Tensid ist Natriumlarylsulfat, das in zu hohen Konzentrationen allerdings eine Schädigung des Zahnfleisches auslösen kann. Die Konzentration dieses Zusatzes liegt daher zumeist bei nicht mehr als 2%.
Zusatzstoffe
Um die chemischen Eigenschaften von Zahnpasten positiv zu beeinflussen, werden Zahnpasten mehrere Stoffe beigefügt. Dazu zählen zum Teil Konservierungsmittel, die die Haltbarkeit erhöhen, und Bindemittel, die eine Gelbildung zur Folge haben und andere Bestandteile der Zahnpasta binden. Um ein Austrocknen zu vermeiden werden Feuchthaltemittel wie zum Beispiel Glycerol oder Sorbitol beigemischt.
Unter mehreren Wirkstoffen, die Zahnpasten heute hinzugefügt werden, ist Fluorid der am weitesten verbreitete. Flourid findet sich in verschiedenen Formen wie zum Beispiel dem Aminflourid in Zahnpasten, wobei Kinderzahnpasten erheblich niedrigere Konzentrationen aufweisen als Zahnpasten für Erwachsene. Die Fluoridkonzentration wird dabei oft in ppm (parts per million) angegeben, was aufzeigt wie viele Partikel von einer Million Partikeln Fluorid sind.
Daneben gibt es weitere Zusätze, die die Bildung von Plaque hemmen, wie zum Beispiel Chlorhexidin, und auch Stoffe, welche in der Lage sein sollen, die Bildung von Zahnstein zu vermindern, wie die sogenannten Pyrophosphate.
Verschiedene Zahnpasten und ergänzende Maßnahmen
Aus der Vielzahl von möglichen Zusammensetzungen von Zahnpasten ergibt sich, dass es viele verschiedene Zahnpasten mit unterschiedlichen Einsatzgebieten gibt. Manche Zahnpasten wirken vor allem der Bildung von Plaque und Karies entgegen, andere sind besonders für Patienten geeignet, die an einer Parodontitis oder empfindlichen Zahnhälsen leiden. Zur Auswahl der individuell richtigen Zahnpasta ist deshalb eine Beratung in einer Zahnarztpraxis empfehlenswert.
Für eine optimale Mundhygiene ist aber nicht nur die richtige Zahnpasta entscheidend, auch das Erlernen und die Durchführung einer systematischen Zahnputztechnik und weitere Maßnahmen sind ein wichtiger Bestandteil der häuslichen Zahnpflege. Dazu können zum Beispiel Fluorid-Gele, Mundspüllösungen und auch Zahnseide zählen.
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Weitere Informationen
Übersicht: Zahngesundheit von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Hellwig, E. et al.: Einführung in die Zahnerhaltung. Deutscher Zahnärzteverlag, Köln 2010
Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde: Zur Anwendung Natriumlaurylsulfat-haltiger Zahnpasten. Wissenschaftliche Stellungnahme, 1993