Vitamin B3

Niacin ist ein wasserlösliches Vitamin und gehört zur Familie der B-Vitamine. Es ist für viele Funktionen im Körper notwendig. Dazu gehören die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten sowie die Herstellung von Neurotransmittern im Gehirn. Neurotransmitter sind Botenstoffe, die für den Austausch von Informationen zwischen Nervenzellen notwendig sind. Außerdem ist Niacin an der Regenerierung von Haut, Muskeln, Nerven und der Erbsubstanz (DNS oder DNA) beteiligt. Zusammen mit Vitamin D bildet es eine Ausnahme unter den Vitaminen, denn beide können vom Körper selbst hergestellt werden. Die anderen Vitamine müssen über die Nahrung aufgenommen werden.
Zu den positiven Eigenschaften die Niacin zugesprochen werden, gehört die Reduktion von Fetten im Blut. Dadurch können die Gefäße vor Verkalkung geschützt und Durchblutungsstörungen in Herz, Gehirn und Beinen vorgebeugt werden. Um einer Überdosierung vorzubeugen sollte das Vitamin nur auf Anweisung des Arztes eingenommen werden. Niacin ist in allen Zellen des Körpers enthalten, insbesondere in der Leber, den Nieren und dem Fettgewebe.
Vitamin B3: Inhaltsverzeichnis
Wirkung und Mangel von Vitamin B3
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Frauen und älteren Menschen ab 65 Jahren, täglich 13 Milligramm und Männern täglich 16 Milligramm Niacinäquivalente mit der Nahrung aufzunehmen. Kinder benötigen je nach Alter etwa sieben bis 12 Milligramm Niacinäquivalente pro Tag. Schwangere und Stillende sowie Personen mit erhöhter körperlicher Betätigung haben einen erhöhten Bedarf.
Niacin ist in vielen Nahrungsmitteln enthalten, kann aber auch vom Körper selbst produziert werden, aus der Aminosäure Tryptophan. Deshalb wird die empfohlene Menge in Äquivalenten angegeben. Bei dem Bedarf handelt es sich daher nur um eine grobe Schätzung. Die Tagesmenge die in Deutschland durchschnittlich aufgenommen wird, liegt vermutlich über der geforderten Menge.
Niacin kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Zu den tierischen gehören vor allem Leber, Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Milchprodukte. Zu den pflanzlichen gehören gerösteter Kaffee, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Erdnüsse, Pilze, Gemüse und Obst.
Ein Niacin-Mangel entsteht, wenn dem Körper zu wenig Niacin oder Tryptophan mit der Nahrung zugeführt wird. Er ist selten und tritt meist in Verbindung mit einer Unterversorgung anderer B-Vitamine auf. Ursachen sind in der Regel ein erhöhter Niacin-Bedarf und eine schlechte Niacin-Aufnahme im Darmbereich. Ein Niacin-Mangel kann zum Beispiel bei Alkoholismus und chronischem Durchfall vorkommen. Erkrankungen die auftreten sind Pallegra (Hautentzündung mit Hyperpigmentierung), Durchfall und Demenz. Symptome bei einem leichten Mangel sind Appetitverlust und geringere Leistungsfähigkeit.
Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen
Eine Niacin-Überdosierung ist bei normaler Ernährung kaum möglich. Jedoch können bei Personen, die über längere Zeit höhere Mengen Niacin über Präparate zur Senkung der Blutfettwerte einnehmen, ein sogenannter Flush mit Hautrötung und Hitzegefühl entstehen. Weitere Symptome sind Juckreiz, Übelkeit, Erbrechen, Sod- oder Magenbrennen, Appetitlosigkeit, Durchfall und eine Störung der Abläufe in der Leber. Diese verschwinden wieder, wenn die Einnahme von Niacin herabgesetzt wird.
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Weitere Informationen
Übersicht: Ernährung von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Karl-Heinz Bäßler, Ines Golly, Dieter Loew: Vitamin-Lexikon. Urban & Fischer, 2002
Biesalski, H.-K., et al.: Ernährungsmedizin. Thieme, 2010
Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (Konzeption und Entwicklung: Arbeitsgruppe „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“): DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau/Braus Verlag, 2000