Vitamin K

Vitamin K

Vitamin K gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Insgesamt sind etwa 100 Stoffe, sogenannte Chinone bekannt, welche unter der Bezeichnung Vitamin K zusammengefasst werden. Diese haben einen ähnlichen chemischen Aufbau. Für den Menschen sind die Substanzen Vitamin K1 (Phyllochinon) und Vitamin K2 (Menochinon) von Bedeutung.

Vitamin K1 wird von Pflanzen hergestellt und findet sich daher in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln. Vitamin K2 wird im menschlichen Darm von dort lebenden Darmbakterien synthetisiert. Eine große Rolle spielt Vitamin K bei der Blutgerinnung und bei der Verfestigung der Knochen.

Vitamin K: Inhaltsverzeichnis

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Wirkung und Mangel von Vitamin K

Vitamin K kann über die Nahrung zugeführt werden und ist in zahlreichen pflanzlichen, aber auch in tierischen Nahrungsmitteln zu finden. Viel Vitamin K ist enthalten in Kichererbsen, Linsen, Kopfsalat, Haferflocken, Speisekleie, Erbsen, Pistazienkernen, Sauerkraut, Hagebutten, Quark, Vollmilch, Butter, Maiskeimöl, Olivenöl, Eiern und Schweineleber.
Ganz besonders reich an Vitamin K sind Grünkohl, Spinat, Weißkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Kräuter, Sojaöl und Rapsöl. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene eine tägliche Zufuhr von 60 – 80 μg, für Kinder zwischen 1 und 4 Jahren 15 μg und für Schwangere und Stillende 60 μg Vitamin K. Für die Vitamin-K-Aufnahme aus Dünndarm in den Organismus sind Gallensäuren und Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse von Bedeutung. Ein weiterer Teil des benötigten Vitamin K wird von Bakterien direkt in unserem Darm hergestellt. Vitamin K ist vor allem wichtig für die normalen Ablauf der Blutgerinnung und die Verfestigung der Knochen.

Bei gesunden Erwachsenen kommt ein Mangel an Vitamin K im Allgemeinen nicht vor.
Durch Erkrankungen des Dünndarms, Antibiotika-Therapie, oder auch bei erhöhtem Bedarf an Vitamin K, zum Beispiel bei chronischen Lebererkrankungen kann es zu einem Mangel kommen. Dieser zeigt sich unter anderem durch Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Blutergüsse, Blutungen im Magen und Darm-Bereich und bei Neugeborenen mit Hirnblutungen, weil die Blutgerinnung verzögert ist.

Bei Neugeborenen wird versucht durch eine 3-malige Gabe von Vitamin-K-Tropfen Mangelerscheinungen vorzubeugen. In der Muttermilch, die auf die erste Milch (Kolostralmilch) folgt, soll zu wenig Vitamin K sein und zudem ist die Darmflora des Neugeborenen noch nicht entwickelt und bildet daher unzureichende Mengen des wichtigen Vitamins. Die vorbeugenden Gaben, die bei der 1., 2. und 3. Vorsorgeuntersuchung erfolgen, sollen vor Blutungen, insbesondere den Hirnblutungen schützen können.

Da Vitamin K zu den fettlöslichen Vitaminen zählt, kann es im Körper gespeichert werden. Speicherorte sind neben der Leber als Hauptspeicherort, die Nebenniere, Niere, Lunge, Knochenmark und Lymphknoten. Der Speicher in der Leber reicht für etwa 1 – 2 Wochen.
Vitamin K, auch in hohen Dosen, soll keine Vergiftungserscheinungen bewirken, außer bei Neugeborenen, die nach einer hochdosierten Vitamin-K-Gabe an der Zerstörung der roten Blutkörperchen (Hämolyse) erkranken können.

Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen

Bevor eine Vitamin-K-Prophylaxe bei einem Kind durchgeführt wird, sollte ein Arzt hinzugezogen werden.

Menschen, die Cumarine (Blutgerinnungshemmer) einnehmen, sollten vor einer Substitution von Vitamin K einen Arzt fragen, weil Vitamin K auf die Blutgerinnung einwirkt und die Wirkung der Cumarine beeinflussen kann.

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Weitere Informationen

Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Stephanie Barth: BASICS Ernährungsmedizin, Elsevier Urban und Fischer, München, 1. Auflage, 2009

Cornelia A. Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Verlag Dr. Felix Büchner – Verlag Handwerk und Technik GmbH, 20. Auflage, 2010