Folsäure (Vitamin B9)

Synonyme: Folat, Vitamin B11, Vitamin B9, Vitamin M
Folsäure, Vitamin B9, Folat, Vitamin B11, Vitamin M

Folsäure ist ein wasserlösliches Vitamin und gehört zur Familie der B-Vitamine. Es ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt und vor allem für die Zellteilung und damit auch für die Zellneubildung notwendig. Deshalb ist es wichtig, dass das Vitamin während der Schwangerschaft in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist Folsäure an der Bildung der DNA, der Blutbildung sowie dem Eiweiß- und Fettstoffwechsel beteiligt. Der tägliche Bedarf des Vitamins wird von einem Großteil der Bevölkerung nicht gedeckt.

Folsäure ist nicht besonders hitzebeständig und auch gegenüber Licht und Luft empfindlich. Bei der Verarbeitung, Lagerung und Zubereitung von folsäurehaltigen Lebensmitteln kann es daher leicht zu hohen Verlusten des Vitamins kommen. Aufgenommen wird das Vitamin über die Schleimhaut des Dünndarms und gelangt von dort in Blut und Organe. Im Körper kann insgesamt nur wenig Folsäure gespeichert werden, wobei die Leber den Hauptspeicherort darstellt. Wird dem Organismus keine Folsäure mehr zugeführt, ist der Vorrat innerhalb von drei bis vier Monaten aufgebraucht.

Folsäure (Vitamin B9): Inhaltsverzeichnis

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Wirkung und Mangel von Folsäure (Vitamin B9)

Jugendliche und Erwachsene sollten täglich 0,3 Milligramm Folsäure oder sogenannte Folat-Aquivalente mit der Nahrung aufnehmen. Dabei entspricht ein Mikrogramm Folat-Äquivalent einem Mikrogramm Nahrungsfolsäure beziehungsweise 0,5 Mikrogramm synthetischer Folsäure. Der Unterschied zwischen Nahrungsfolsäure und synthetischer Folsäure entsteht, da letztere vom Körper besser aufgenommen werden kann.

Schwangere Frauen haben in der Regel einen erhöhten Folsäurebedarf. Mit der zusätzlichen Einnahme sollte schon vor der Schwangerschaft begonnen werden. Dadurch wird der zusätzlich anfallende Bedarf für die Zellbildung und Zellteilung des Fötus sicher gestellt. Außerdem ist Folsäure wichtig, um das Kind vor Schäden des Nervensystem und Neuralrohrdefekten zu schützen. Kinder und Jugendliche, die sich im Wachstum befinden, haben ebenfalls einen erhöhten Folsäurebedarf.

Folsäure kommt in tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln vor. Die besten Folsäure-Lieferanten sind Innereien gefolgt von Hülsenfrüchten. Weitere gute pflanzliche Folsäurequellen sind unter anderem Weizenkeime, Haferflocken, Wildreis, Roggenvollkornmehl, Spinat, Rosenkohl, Porree, Spargel, Weintrauben, Erdbeeren, Apfelsinen, Nüsse und Samen. In tierischen Lebensmitteln kommt Folsäure vor allem in Leber, Leberpastete, rohem Eigelb und Weichkäse vor.

Risiken / Überdosierung / Nebenwirkungen

In den westlichen Industrieländern kommt Folsäuremangel relativ oft vor. In Deutschland nehmen die meisten Menschen zwischen 0,2 und 0,3 Milligramm Folsäure zu sich und erreichen damit nicht die empfohlene Menge von 0,3 Milligramm. Grund dafür sind die Ernährungsgewohnheiten, die oft zu einseitig sind. Empfohlen wird daher eine abwechslungsreiche Ernährung mit einem großen Anteil an Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten. Auch ein Vitamin B12 Mangel kann zu einer gestörten Aufnahme von Folsäure im Körper führen.

Ein Folsäuremangel lässt sich anhand einer Blutuntersuchung diagnostizieren. Er tritt vor allem bei Schwangeren und Stillenden, Alkoholikern, Rauchern, Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen, Leberkranken und Dialyse-Patienten auf. Symptome, die bei einem Folsäuremangel auftreten sind unter anderem Übelkeit, Gewichtsverlust, Durchfall, Reizbarkeit, Konzentrationsschwäche und depressive Verstimmung.

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Weitere Informationen

Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Veronika Martin

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Karl-Heinz Bäßler, Ines Golly, Dieter Loew: Vitamin-Lexikon. Urban & Fischer, 2002

Biesalski, H.-K., et al.: Ernährungsmedizin. Thieme, 2010

Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) (Konzeption und Entwicklung: Arbeitsgruppe „Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr“): DACH-Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr. Umschau/Braus Verlag, 2000