Struma

Synonyme: Kropf, Schilddrüsenvergrößerung, Struma diffusa, Struma nodosa
Struma, Kropf, Schilddrüsenvergrößerung, Struma diffusa, Struma nodosa

Als Struma wird jede Vergrößerung der Schilddrüse bezeichnet, unabhängig von deren Ursache.

Die Schilddrüse liegt schmetterlingsförmig unterhalb des Kehlkopfes am Hals und produziert Schilddrüsenhormone, die für die Körperfunktionen lebensnotwendig sind. Eine Vergrößerung der Schilddrüse bedeutet nicht immer eine veränderte Hormonproduktion, denn diese kann im Falle einer Struma sowohl erhöht (hyperthyreot) als auch erniedrigt (hypothyreot) oder wie in den meisten Fällen normal (euthyreot) sein. Ist die Schilddrüse insgesamt vergrößert spricht man von einer Struma diffusa. Liegen dagegen einzelne Knoten oder gar viele Knötchen vor, spricht man von Struma nodosa oder Struma multinodosa.

Struma: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Struma

Die in Deutschland häufigste Ursache für eine Struma ist der Jodmangel. Die Schilddrüse benötigt für die Hormonproduktion etwa 200 Mikrogramm Jod pro Tag. Steht nicht ausreichend Jod zur Verfügung, nimmt die Schilddrüse an Größe zu. Aber nicht nur eine verminderte Jodaufnahme, sondern auch Lebenssituationen mit einem erhöhten Jodverbrauch zum Beispiel in Schwangerschaft, Stillzeit und Pubertät können zu einer Unterversorgung mit Jod und somit zu einer Struma führen. Weitere Ursachen für eine Struma können Knoten in der Schilddrüse sein. Darüber hinaus können Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie der Morbus Basedow oder die Hashimoto-Thyreoiditis zu einer Vergrößerung der Schilddrüse führen. Seltener liegen ursächlich bösartige Schilddrüsentumore (Schilddrüsenkarzinom) oder Metastasen anderer Tumore vor.

Unter Umständen können auch bestimmte Medikamente zum Beispiel Lithium oder Thyreostatika als Nebenwirkung eine Schilddrüsenvergrößerung auslösen.

Symptome und Anzeichen

Eine geringe Vergrößerung der Schilddrüse bleibt zunächst unbemerkt, erst im späteren Verlauf kommt zu einer sichtbaren Schwellung der Halsgegend. Es können weiterhin ein Kloßgefühl, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden verspürt werden. Im fortgeschrittenem Stadium, wenn es bereits zur Verdrängung der Luftröhre gekommen ist, kann auch Luftnot auftreten, die sich als sogenannter Stridor bemerkbar macht. Ist durch eine erhöhte oder erniedrigte Hormonproduktion die Stoffwechsellage beeinflusst, können allgemeine körperliche Symptome auftreten. Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) kommt es zu Herzrasen, Gewichtsabnahme, starkes Schwitzen oder Herzrasen (Tachykardie). Bei einer Unterfunktion (Hypothyreose) kommt es dagegen eher zu einer Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen (Ödeme), Verstopfung oder zu einer Verlangsamung des Pulsschlages (Bradykardie).

Diagnose

Zu Beginn der Diagnosestellung erfolgt ein ärztliches Gespräch, um die Beschwerden genau zu analysieren. Neben dem Beginn und der Dauer aller Symptome werden auch Ernährungsgewohnheiten wie eine regelmäßige Jodaufnahme erfragt. Im Rahmen der körperlichen Untersuchung wird die Schilddrüse abgetastet. Hierbei können neben der Größe auch Veränderungen der Form durch Knoten oder Zysten, eine eingeschränkte Verschieblichkeit beim Schlucken oder auch Lymphknotenschwellungen festgestellt werden.

Durch eine Blutuntersuchung werden die Schilddrüsenhormone überprüft und somit eine Über- oder Unterfunktion festgestellt. Darüber hinaus können Schilddrüsen-Antikörper bestimmt werden, um eine Autoimmunerkrankung als Ursache auszuschließen. Mittels Ultraschall (Sonographie) können Knoten oder Entzündungen dargestellt werden. Weiterführend wird durch eine Szintigraphie überprüft, ob die zuvor festgestellten Knoten Schilddrüsenhormone produzieren können oder sich der Verdacht auf einen bösartigen Tumor ergibt. Wird bei der Untersuchung ein Bereich entdeckt, der vermuten lässt, dass eine bösartige Veränderung vorliegt, wird eine Punktion zur Gewinnung von Schilddrüsengewebe durchgeführt. Im Anschluss kann die Gewebeprobe analysiert werden.

Differentialdiagnose:

Differentialdiagnose

Weichteiltumore der Halsgegend, Entzündliche Veränderungen der Halsgegend.

Therapie und Behandlung - Was tun?

Die Therapie der Struma richtet sich nach der Ursache. Bei Vorliegen eines Jodmangels sollte auf eine ausreichende Jodzufuhr geachtet werden. Insbesondere Fisch und jodiertes Speisesalz sind empfehlenswert. Erweiternd können medikamentös Schilddrüsenhormone in Verbindung mit Jod verordnet werden. Auch eine operative Entfernung der Struma oder eine Radiojodtherapie stehen zur Verfügung.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Symptome von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Anja Brezger

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Gerd Herold und Mitarbeiter: Innere Medizin, 2013

Johannes-Martin Hahn: Checkliste Innere Medizin, 2013, 7.Auflage