Blasensprung

Synonyme: Abgang von Fruchtwasser, Rechtzeitiger Blasensprung, Vorzeitiger Blasensprung
Blasensprung, Abgang von Fruchtwasser, Rechtzeitiger Blasensprung, Vorzeitiger Blasensprung

Ein Blasensprung zeigt einen relativ sicheren Beginn einer Geburt an. Durch Abgang von Fruchtwasser in großem Schwall oder auch tröpfchenweise bemerkt man diesen. Ab diesem Zeitpunkt sollte ein Kind innerhalb der nächsten 24-48 Stunden geboren werden, da nun die schützende Hülle um das Baby geöffnet ist und dadurch durchlässig wird für aufsteigende Keime.

Das Kind liegt dadurch jedoch nicht trocken, da sich Fruchtwasser auch unter der Geburt immer weiter nachbildet. Nicht mehr in so großer Menge wie in der Schwangerschaft, aber immer noch so viel, wie das Baby für die näschsten Stunden benötigt. Häufig setzen mit einem Blasensprung auch die Wehen ein, da dies ein Startschuss vom Körper ist, dass es nun Zeit ist für die Geburt. Sollten die Wehen nicht von alleine einsetzen, wird meist eine künstliche Einleitung der Wehen versucht.

Blasensprung: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Blasensprung

Fruchtwasserabgang kann nicht beeinflusst werden. Die Fruchtblase kann springen durch eine Infektion oder weil der Körper bereit ist zur Geburt und so der Start gesetzt wird. Häufig platzt die schonende Hülle auch erst unter der Geburt durch den Druck des Köpfchens. Durch eine Amniotomie (Fruchtblaseneröffnung) kann man die Fruchtblase auch mechanisch eröffnen. Oft kann man Blasensprünge auch unter einer Geburtseinleitung, zum Teil vor Wehenbeginn, beobachten.

Symptome und Anzeichen

Abgang von Flüssigkeit in einem großen Schwall oder aber auch in immer wieder kleinen Mengen. Nach einem Blasensprung läuft das Fruchtwasser immer weiter, ohne das die Frau dies beeinflussen oder gar einhalten könnte. Es ist im Normalfall eine klare bis leicht gelbliche Flüssigkeit, die sich vom Urin nur durch den Geruch unterscheiden lässt.

Diagnose

Der vorzeitige Blasensprung ist der Fruchtwasserabgang vor Beginn der Wehentätigkeit, meist in der 36.-42. Schwangerschaftswoche. Dieser kann jedoch auch in einer früheren Schwangerschaftswoche erfolgen. Sollte ein Blasensprung vor der 36. Schwangerschaftswoche diagnostiziert werden, muss individuell das weitere Vorgehen entschieden werden.
Bei einem rechtzeitigen Blasensprung zwischen der 36.-42. Schwangerschaftswoche kommt es unter der Geburt, dass heißt unter Wehentätigkeit, zum Fruchtwasserabgang.

Die Amniotomie (Fruchtblaseneröffnung) ist eine Eröffnung der Fruchtblase mittels eines Fingerlings (Fingerüberstülper mit kleinem Häkchen) unter der Geburt.

Therapie und Behandlung

Zuerst muss ein Blasensprung gesichert sein. Sollte es nicht ganz offensichtlich sein, dass deutlich Fruchtwasser abgeht, wird anhand eines Teststreifen der in den Gebärmutterhals oder das untere Scheidengewölbe eingeführt wird, getestet ob es sich tatsächlich um Fruchtwasser handelt. Da zum Ende einer Schwangerschaft auch die Möglichkeit des vermehrten Schleimabgangs nicht selten ist, wird dieser Test häufig durchgeführt. Hat sich der Blasensprung bestätigt, besteht die Therapie erst mal darin, in abwartender Haltung zu schauen, ob es innerhalb von 12 Stunden zu eigenen Wehen kommt. Unter Kontrolle der Vitalzeichen (Blutdruck, Puls), regelmäßigen CTG Kontrollen zur Beobachtung der kindlichen Herztöne sowie turnusmäßigen Blutabnahmen zur Kontrolle der Entzündungszeichen kann man diese Zeit in Ruhe abwarten. Sollte es in dieser Zeit zu keiner eigenen Wehentätigkeit kommen, wird eine Einleitung mit Tabletten, Vaginalgel oder Wehentropf in Erwägung gezogen.

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Übersicht: Schwangerschaft von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Simone Bois-Riesop

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln

Pschyrembel: Klinisches Wörterbuch, De Gruyter, Berlin