Escherichia coli

Synonyme: E. coli, Kolibakterien
Escherichia coli, E. coli, Kolibakterien

Escherichia coli ist ein stäbchenförmiges Bakterium und besitzt viele kleine Härchen, die sogenannten Flagellen, durch welche es sich fort bewegen kann. Zusätzlich zu diesen Härchen besitzt das Bakterium auch kleine Fasern auf seiner Oberfläche, welche zur Anheftung an die Schleimhautzellen im Darm des Wirtes dienen. Escherichia coli lebt im Darm von Tieren und Menschen, wobei es vermehrt im Dickdarm vor kommt und bildet dort zusammen mit vielen anderen Bakterien die normale Darmflora.

Für gewöhnlich ist Escherichia coli nicht krankheitserregend. Im Gegenteil hat es eine nicht unerhebliche Bedeutung bei der Verdauung und versorgt den Körper des Wirtes zudem durch die Produktion von Vitamin K mit einem wichtigen Vitamin, welches der Körper für viele Stoffwechselprozesse benötigt. Jedoch gibt es aus einige pathogene, also krankheitsauslösende Arten, weshalb Escherichia coli auch zu den häufigsten Erregern bakterieller Infektionen gehört. Eine Übertragung dieser Bakterien erfolgt zumeist von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektionen, sowie durch Fäkalien verunreinigtes Wasser oder Lebensmittel.

Escherichia coli: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Escherichia coli kann beispielsweise zu Erkrankungen führen, wenn es aus dem Darmbereich heraus in andere Körperbereiche gelangt. Gelangt Escherichia coli zum Beispiel durch Schmierinfektion in die Harnröhre kann es zu Harnwegsinfektionen wie Blasenentzündungen kommen. Auch Blutvergiftungen (Sepsis), Blinddarmentzündungen (Appendizitis), Bauchfellentzündungen (Peritonitis), Entzündungen des Gallenganges (Cholangitis), Lungenentzündungen (Pneumonie) oder Infektionen von Wunden und Verletzungen können so durch das Bakterium ausgelöst werden. Bestimmte krankheitserregende Escherichia coli Stämme können außerdem, wenn sie oral aufgenommen werden, im Darm selbst zu Infektionen führen. Die krankheitserregenden Escherichia coli Stämme EPEC (enteropathogene Escherichia coli), ETEC (enterotoxische Escherichia coli), EIEC (enteroinvasive Escherichia coli), EHEC (enterohämorrhagische Escherichia coli) und EAEC (enteroaggregative Escherichia coli) beispielswiese können durch Produktion von Giftstoffen oder Anhaften an körpereigene Darmzellen schwere Magen-Darm-Erkrankungen verursachen. Es kommt zu Symptomen wie Durchfall, oft begleitet von Erbrechen, Übelkeit, Magenschmerzen oder auch Fieber. In seltenen Fällen und bei einem schweren Verlauf der Infektion kann es sogar zum Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom) kommen.

Vorbeugung Escherichia coli

Da Escherichia coli aus der normalen Darmflora häufig durch Schmierinfektionen in andere Bereiche des Körpers gelangt und dort zu Erkrankungen führt, ist besonders bei Frauen die richtige Toilettenhygiene (immer von vorn nach hinten wischen) sehr wichtig, um eine Verbreitung der Bakterien, beispielsweise in die Harnröhre, zu verhindern. Auch um eine Ansteckung mit krankheitsauslösenden Escherichia coli Bakterien zu verhindern ist die Einhaltung gängiger Hygienemaßnahmen von großer Wichtigkeit. Nach dem Toilettengang, sowie vor der Zubereitung von Speisen oder Getränken sollte immer ein gründliches Hände waschen erfolgen.

Zudem gelangen viele krankheitserregende Escherichia coli Bakterien auch durch den Verzehr von rohem Fleisch oder roher Milch in den Körper. Dieses Infektionsrisiko kann durch ausreichendes Erhitzen von Fleisch, sowie Verwendung homogenisierter Milch statt Rohmilch, deutlich vermindert werden. Aber auch auf Gemüse oder Obst können sich Escherichia coli Bakterien befinden, wenn die Anbauflächen zuvor mit Rinderdung behandelt wurden. Vor dem Verzehr rohen Gemüses oder Obstes sollte dieses deshalb gründlich abgewaschen und gereinigt werden.

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Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010