Vibrionen-Infektion

Synonyme: Vibrio-Infektion
Vibrionen-Infektion, Vibrio-Infektion

Eine Vibrionen Infektion bezeichnet eine meldepflichtige bakterielle Erkrankung mit Vibrionen. Hierbei handelt es sich um ein bewegliches, gerades oder gekrümmtes Bakterium das zur Familie der Vibrionacae zählt. Es stellt sich bei der Untersuchung mit Färbeverfahren unter dem Lichtmikroskop in rötlicher Färbung dar und wird daher auch als gramnegativ bezeichnet.

Unter den Vibrionen existieren unterschiedliche Spezies wobei der bekannteste als Vibrio cholerae bezeichnet wird und eine Variante Cholera verursachen kann. Jedoch können auch die übrigen Varianten der V. cholerae andere Spezies wie V. vulnificus oder V. paraheamolyticus Krankheiten auslösen. Diese können sowohl den Magen-Darm Bereich als auch Wunden betreffen. Die Bakterien kommen weltweit in im Wasser befindlichen (aquatischen) Regionen vor und benötigen einen mäßigen Salzgehalt und Temperaturen über 20 Grad. Vibrionen werden auch in der Ostsee nachgewiesen wobei dies Nicht-Cholera auslösende Spezies betrifft (vgl. Robert Koch-Institut, 2012, S. 5). Häufig sind Personen mit geschwächtem Immunsystem von Infektionen betroffen. Dies kann beispielsweise bei Leberschädigungen, Diabetes mellitus oder schweren Herzerkrankungen der Fall sein.

Vibrionen-Infektion: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Vibrionen-Infektion

Die Ansteckung mit dem Erreger kann über verunreinigtes Trinkwasser und bei Aufnahme durch den Mund von mit dem Stuhl ausgeschiedenen Erregern (fäkal-orale Infektion) verursacht werden. Oftmals ist hier mangelnde Hygiene die Ursache. Weiterhin kann die Aufnahme der Erreger über infizierte Meeresfrüchte oder über Kontakt über offene Wunden mit erregerhaltigem (Meer-)Wasser erfolgen. Die Zeit zwischen Erregerkontakt und Auftreten erster Symptome kann zwischen wenigen Stunden und mehreren Tagen liegen.

Symptome und Anzeichen

Bei Auftreten der Nicht-Cholera auslösenden Spezies kann es zu Magen-Darm Infektionen kommen. Diese können mit Erbrechen, wässrigen Durchfällen, Bauchschmerzen und Übelkeit einhergehen. Als Komplikation kann eine den ganzen Körper betreffende Infektion (Sepsis) auftreten. Des Weiteren sind durch andere Nicht- Cholera auslösende Spezies rasch um sich greifende Wundinfektionen mit gegebenenfalls tiefreichendem Zellabsterben (Nekrosen) möglich. Als Komplikation ist hier auch zusätzlich eine Sepsis denkbar.

Die Cholera auslösende Spezies kann ebenfalls zu Durchfall und Erbrechen führen wobei hier jedoch ein massiv schwererer Verlauf vorliegt. In Folge dessen es beispielsweise zu Austrocknung, Herzrhythmusstörungen, Krämpfen bis hin zum Koma kommen kann.

Diagnose

Neben der klinischen Diagnostik, also des Erkennens der vorliegenden Symptome, sind Erregernachweise hilfreich. Diese können, je nach Symptomatik, durch Kulturanlagen aus Wundabstrichen oder Stuhlproben sowie Erbrochenem erfolgen. Bei manchen Spezies kann zusätzlich ein Nachweis im Blut stattfinden.

Therapie und Behandlung

Die Behandlung kann über den frühzeitigen Einsatz von Antibiotika erfolgen um die Erreger zu bekämpfen. Bei Magen-Darm Infektionen kann zusätzlich auf einen ausreichenden Flüssigkeitshaushalt des Patienten geachtet werden. In schweren Fällen von Wundinfektionen muss eventuell ein chirurgischer Eingriff wie eine Infektion vollzogen werden um einer Sepsis vorzubeugen.

Die Cholera betreffen stellt zusätzlich die Impfung als Vorbeugung zum Ausbruch der Erkrankung einen wichtigen Aspekt dar. Hierbei besteht jedoch kein Schutz zu 100 Prozent nicht doch zu erkranken.

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Weitere Informationen

Vibrionen

Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage

Robert Koch-Institut (2006): Epidemiologisches Bulletin. Aktuelle Daten und Informationen zu Infektionskrankheiten und Public Health. Berlin: Robert Koch-Institut

Robert Koch-Institut (2012): Informationsbroschüre zu Nicht-Cholera_Vibrionen in Deutschland. Berlin: Robert Koch-Institut