Koma

Synonyme: Bewusstlosigkeit, Ohnmach
Koma, Bewusstlosigkeit, Ohnmach

Das Koma beschreibt einen Zustand des Bewusstseinsverlustes, der länger andauert.

Der Betroffene ist über Stunden oder Tage nicht ansprechbar und durch schmerzreize nicht erweckbar. Der Muskeltonus ist schlaff und es können Schutzreflexe, wie Schlucken fehlen. Zahlreiche Ursachen können zu einem Koma führen und nicht immer kann sofort festgestellt werden wodurch das Koma ausgelöst wurde. Umfangreiche diagnostische Untersuchungen können notwendig werden.
In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Therapie und die Behandlung von Koma. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Koma: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Koma

Als mögliche Ursachen für ein Koma kommen vor allem Schädigungen des Gehirns durch äußere Einflüsse in Betracht. Verursacht durch Gewalteinwirkung auf den Schädel durch Sturz oder Schlag können raumfordernde Prozesse innerhalb des Gehirns sowie Schädelbrüche mit Einblutungen entstehen. Durch den entstehenden Druck auf das Gehirn entwickelt sich entweder unmittelbar oder auch langsam ein Koma. Ebenso kann ein Schlaganfall (Apoplex) die Hirnfunktionen soweit beeinträchtigen, dass ein Koma auftritt. Vergiftungen, Entzündungen und Herz-Kreislauf Erkrankungen können in einigen Fällen ebenfalls ein Koma verursachen. Hirntumore, Medikamentenüberdosierung, sowie Stoffwechselstörungen sind weitere mögliche Ursachen eines Komas. In seltenen Fällen entsteht durch thermische Schädigung (Hitzschlag oder Unterkühlung) sowie durch psychiatrische Erkrankungen ebenfalls ein Koma.

Diagnose

In erster Linie ist wichtig ob nachvollzogen werden kann wodurch das Koma entstanden ist. Gegebenenfalls kann durch Befragung von Beteiligten oder Zeugen die Ursache des Komas eruiert werden. Der Grad der Wachheit wird ermittelt durch lautes Ansprechen des Betroffenen sowie die Auslösung eines Schmerzreizes. Weitergehende neurologische Untersuchungen am komatösen Patienten sind die Überprüfung des Muskeltonus, der Rachen- und Augenreflexe, die Reaktion der Pupillen sowie die Prüfung der Hirnnerven. Um die Aktivität des Gehirns festzustellen kann ein Enzephalogramm (EEG) zur Messung der Gehirnströme abgeleitet werden. Bei der Überprüfung der Atmung weisen die Qualität sowie besondere Atemmuster auf mögliche Ursachen für ein Koma hin. Auch die Herz-Kreislauf Situation der Betroffenen muss zur Diagnose herangezogen werden, hierbei sind Herzfrequenz und -rhythmus sowie der Blutdruck von Bedeutung. Eine umfassende Untersuchung des Blutes mittels Labor ist weiterhin notwendig.

Therapie und Behandlung - Was tun?

Bei Auftreten eines Komas ist sofort eine entsprechende Therapie einzuleiten. Diese besteht zuerst aus der Sicherung der Vitalfunktionen Atmung und Kreislauf. Bei Fehlen der Atmung oder einer nicht normalen Atmung ist die Reanimation (Wiederbelebung) zu beginnen. Atmet der Betroffene, muss eine stabile Seitenlage hergestellt werden, um die Atemwege frei zu halten. Kann die Ursache des Komas festgestellt werden, wird diese Behandelt. Dies kann im einzelnen eine Operation des Gehirns, die Zufuhr spezieller Medikamente und Infusionen sowie die Anlage weiterer Überwachungsmaßnahmen (zentraler Venenkatheter, invasive Blutdruckmessung, Magensonde, Blasenkatheter,…) erforderlich machen. Weiterhin sind pflegerische Maßnahmen wie Mundpflege, Lagerung, Ernährung, Dekubitusprophylaxe (der Schutz vor dem Wund liegen), Temperaturmanagement und Physiotherapie wichtige therapeutische Maßnahmen.

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Weitere Informationen

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Quellen/Redaktion

Autor:

Markus Schwendele

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Koller, F., Neuhaus, K. (Hrsg.): Internistische Notfallsituationen, Thieme Verlag.

Kühn, D. (Hrsg.): Rettungsdienst, Urban und Schwarzenberg