Legionärskrankheit

Synonyme: Legionellen-Pneumonie, Legionellose
Legionärskrankheit, Legionellen-Pneumonie, Legionellose

Die Legionärskrankheit beschreibt eine oft schwere Infektion der Lunge, die in 80% der Fälle durch das Bakterium Legionella pneumophilia ausgelöst wird.1 Die Übertragung erfolgt in den allermeisten Fällen durch Verunreinigungen in Warmwasser- oder Klimaanlagen. Eine Infektion mit Legionellen kann ohne Symptome vorübergehen. In manchen Fällen kommt es jedoch zur vollen Ausprägung einer schweren atypischen Lungenentzündung (Pneumonie).

Angefangen mit grippeartigen Symptomen und Husten, besteht im weiteren Verlauf die Möglichkeit einer Ausbreitung auf verschiedene Bereiche des Körpers, welche, vor allem ohne geeignete Therapiemaßnahmen, tödlich enden kann. Die Therapie der Legionärskrankheit erfolgt in jedem Falle im Krankenhaus, wo die Bakterien nach richtiger Diagnosestellung gezielt mit Antibiotika behandelt werden können.

Legionärskrankheit: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Legionärskrankheit

Legionellen fühlen sich in natürlichen Feuchtbereichen mit 5–25°C warmen Wasser wohl. Besonders in schlecht gewarteten Warmwasseranlagen wie in alten Gebäuden, Schwimmbädern, Krankenhäusern aber auch in Privathaushalten können sich die Erreger erfolgreich vermehren. Über die Einatmung feinster Tröpfchen (Aerosol) aus Duschköpfen oder Klimaanlagen gelangen die Legionellen letztendlich in die Lunge der Betroffenen.

Symptome und Anzeichen

Vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Ausbruch erster Symptome (Inkubationszeit) können 2–10 Tage vergehen.1 Es zeigt sich ein Vorstadium mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten, der zumindest zu Beginn trocken ist. Im weiteren Verlauf kann es in schweren Fällen zur ausgeprägten Lungenentzündung mit schleimigem Husten, sehr hohem Fieber und Schwäche kommen. Außerdem besteht die Gefahr eines Befalls des Nervensystems und des Darms, was sich durch Gemüts- und Bewusstseinsstörungen sowie Durchfälle äußert. Ohne Behandlung endet die Legionärskrankheit in mehr als 15 Prozent der Fälle tödlich.1

Diagnose

Für die Diagnose der Legionärskrankheit stehen verschiedene Labormethoden wie der Nachweis bestimmter Bakterienbestandteile (Antigennachweis) im Blut sowie die Anzucht des Erregers auf bestimmten Nährböden zur Verfügung. Jedoch gelingt der Nachweis von Legionellen nicht immer, sodass man sich nicht blind auf die Labordiagnostik verlassen darf. Das Röntgenbild der Lunge zeigt Veränderungen, die auf eine Lungenentzündung hinweisen. Ein sicherer Rückschluss auf eine Legionelleninfektion lässt sich jedoch auch hiermit nicht erreichen. Aufgrund dieser Unsicherheiten und der Langwierigkeit mancher Tests wird die Therapie meist schon auf Verdacht, das heißt ohne das Vorliegen gesicherter Laborbefunde, begonnen.

Differentialdiagnose

Die Legionärskrankheit muss von Lungenentzündungen abgegrenzt werden, die durch andere Erreger verursacht werden. Eine Infektion der Lunge mit dem Bakterium Streptococcus pneumoniae zum Beispiel kommt viel häufiger vor als die Legionärskrankheit und kann ähnliche Symptome verursachen. Eine sichere Unterscheidung ist nur mit Hilfe spezieller Labormethoden möglich.

Therapie und Behandlung

Eine Ausbreitung der Legionärskrankheit kann durch fachgerechte Wartung und Sanierung von Warmwassersystemen sowie mit entsprechenden hygienischen Maßnahmen verhindert werden. So werden Legionellen bei Temperaturen von über 60° und unter Behandlung mit Chlor unschädlich gemacht. Kommt es jedoch zur Erkrankung, ist eine stationäre Aufnahme im Krankenhaus unausweichlich, wo mit einer Gabe von Chinolon- oder Makrolid-Antibiotika die Infektion in den meisten Fällen wirksam bekämpft werden kann.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Andreas Wolter

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

1AllEx – Korrigierte elektronische Version Stand 07.10.2013. 1. Auflage 2012. Georg Thieme Verlag, Stuttgart

MSD Manual. 6. deutsche Auflage 2000. Urban&Fischer Verlag, München/Jena