Schlafapnoe

Synonyme: Schlafapnoesyndrom
Schlafapnoe, Schlafapnoesyndrom

Das Schlafapnoe – Syndrom (SAS) ist gekennzeichnet durch wiederkehrende Atemstillstände (Apnoen) während des Nachtschlafes. Aufgrund der dabei unzureichenden Sauerstoffzufuhr in das Blut (Hypoxämie) kommt es zu einer Aufwachreaktion des Körpers und die Atmung setzt wieder ein. Die auftretenden Atempausen können unterschiedlich lange und unterschiedlich oft auftreten.

Schlafapnoe tritt in zwei möglichen Formen auf. Zum Einen durch Erschlaffung der Zungengrund – und Rachenmuskulatur, dadurch wird der Atemweg eingeschränkt (obstruktives Schlafapnoe – Syndrom), und zum Anderen durch eine Fehlfunktion im Atemantrieb des Gehirns (zentrales Schlafapnoe – Syndrom). Das obstruktive Schlafapnoe – Syndrom ist die am Häufigsten auftretende Form.

Schlafapnoe: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Schlafapnoe

Während des Schlafens reduziert sich die Spannkraft sämtlicher Muskeln im Körper. Beim Gesunden stellt das kein Problem dar, beim Schlafapnoebetroffenen ist jedoch der Muskeltonusverlust so groß, dass die Erschlaffung im Mund – und Rachenbereich eine Verengung der Atemwege verursacht und somit kein Luftaustausch mehr stattfindet. Am häufigsten sind Personen mit Fettleibigkeit (Adipositas) betroffen aber auch durch Veränderungen der anatomischen Strukturen im Mund – und Rachenraum kann es zu dieser Erkrankung kommen. Ebenso begünstigen eine Vergrößerung der Mandeln oder Nasenpolypen sowie eine Schrägstellung der Nasenscheidewand (Nasenseptumdeviation) eine Schlafapnoe. Meist liegen mehrere Ursachen für das entstehen des obstruktiven Schlafapnoe – Syndroms vor, so wirken sich auch Alkohol, Rauchen oder Schlafmittel Konsum negativ aus. Beim seltenen zentralen Schlafapnoe – Syndrom besteht eine Störung der Atemregulation im Gehirn. Es werden keine Informationen an die Atemmuskulatur weitergeleitet und somit fehlt die Atemarbeit. Ursachen hierfür können Störungen durch Gehirnschädigungen sein.

Symptome und Anzeichen

Durch die immer wiederkehrenden Aufwachreaktionen des Körpers, die vom Betroffenen oft nicht wahrgenommen werden entsteht eine vermehrte Tagesmüdigkeit mit Schlappheit und Leistungsabfall. Entscheidend sind auch Berichte des Lebenspartners, der lautes und unregelmäßiges Schnarchen sowie die Atemstillstände in der Nacht wahrnehmen könnte. Besteht die Schlafapnoe über einen längeren Zeitraum können auch Depressionen oder andere Persönlichkeitsveränderungen auftreten.

Diagnose

Anstoß für eine Diagnose des Schlafapnoe – Syndroms geben in den meisten Fällen die Lebenspartner durch ihre Beobachtungen der Atempausen mit Schnarchen in der Nacht. Eine Untersuchung durch den Facharzt für Hals – Nasen – Ohrenheilkunde sollte erfolgen um eine mögliche Ursache zu finden und eine umfassende Untersuchung muss dann gegebenenfalls im Schlaflabor veranlasst werden. Hier können die Betroffenen in ihrem Schlafverhalten beobachtet werden und alle relevanten Parameter werden gemessen.

Differentialdiagnose

Einige Erkrankungen des Gehirns oder die Schlafkrankheit (Narkolepsie) sowie ein normales Schlafdefizit können ähnliche Symptome hervorrufen. Eine genaue Abgrenzung zum Schlafapnoe – Syndrom kann letztlich nur im Schlaflabor erfolgen.

Therapie und Behandlung

Da es einer der Hauptrisikofaktoren ist, wird eine Gewichtsreduktion empfohlen. Weiter können die Betroffenen darauf achten, dass regelmäßiger Schlaf angestrebt wird und Nikotin, Alkohol und zu fettes Essen vor dem Schlafen gehen reduziert wird (Schlafhygiene). Die Verengung der Atemwege durch das Erschlaffen der Mund – und Rachenmuskulatur wird durch Seitenlage beseitigt, hierbei kann eine Art Rucksack helfen, die eine Bewegung in die Rückenlage verhindert. Auch spezielle Beatmungsgeräte, die unterstützend wirken können zum Einsatz kommen und selten werden Operationen im Mund – und Rachenraum erforderlich.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Markus Schwendele

Medizinisches Review:

Melanie Michielin


Quellen:

Herold, G. et al.: Innere Medizin