Ketogene Diät
Die ketogene Diät ist eine Form der Ernährung, die im menschlichen Stoffwechsel den Zustand des Fastens nachahmt. Dem Körper werden nur wenige Kohlenhydrate zugeführt. Eiweiße und die Gesamtenergie sind in der Zufuhr beschränkt. Den notwendigen Energiebedarf deckt der Körper bei ketogener Diät hauptsächlich aus Fett.
Die Körperzellen, insbesondere die Gehirnzellen, brauchen zum Überleben Glucose. Glucose ist ein Kohlenhydrat. Da dem Körper im Rahmen einer ketogenen Ernährung kaum Kohlenhydrate zugeführt werden, baut sich der Körper aus Fetten ein Ersatzprodukt für Glucose, der als Ketonkörper, oder auch Ketokörper bezeichnet wird. Der Zustand, in dem sich der menschliche Stoffwechsel bei dieser Form Diät befindet, wird Ketose genannt. Meist ist die ketogene Diät medizinisch notwendig, zum Beispiel bei pharmokoresistenter Epilepsie, aber auch im Rahmen von Krebserkrankungen kann diese Form von Diät medizinisch eingesetzt werden.
Eine nicht-medizinische Variante der ketogenen Diät sind Low-Carb-Diäten. Zu diesen ketogenen Low-Carb-Diäten zählt beispielsweise die Atkins-Diät. Low-Carb-Diäten werden im Allgemeinen gezielt zur Gewichtsreduktion angewendet. Der Fettanteil ist nicht ganz so hoch, wie bei einer medizinisch eingesetzten ketogenen Diät.
Ketogene Diät: Inhaltsverzeichnis
Beschreibung/Anleitung/Vorgehen
Zu Beginn einer ketogenen Diät kann ein mehrtägiges Fasten durchgeführt werden, jedoch muss dies nicht sein. Die Zusammenstellung der Lebensmittel, wird nach vorheriger Berechnung der Gewichtsanteile der unterschiedlichen Lebensmittel von einem Arzt oder Diätassistenten erstellt. Das Gewichtsverhältnis von Fett zu Kohlenhydraten und Eiweißen kann 4 : 1, 3 : 1 und auch 2 : 1 betragen, je nach therapeutischem Ziel. Bei einem Gewichtsverhältnis von 4 : 1 besteht die Nahrung zu 80 % Gewichtsanteilen aus Fetten und in den verbleibenden 20 % muss eine den Bedarf deckende Eiweißmenge untergebracht werden.
Um den hohem Fettanteil von etwa 80 % zu erreichen, werden fettreiche Nahrungsmittel ausgewählt. Zusätzlich zu jeder Mahlzeit werden Lebensmittel, wie Sahne, Butter, pflanzliche Öle und Mayonnaise gegessen. Im Rahmen einer ketogenen Diät ist der Säuregehalt im Stoffwechsel erhöht. Um einer Entstehung von Nierensteinen vorzubeugen, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Zur Vermeidung von Mangelzuständen, werden dem Körper kohlenhydratfreie Präparate mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen verabreicht. Damit eine ketogene Diät funktioniert, muss die Diät strengsten eingehalten werden. Auf versteckte Zucker, die unter anderem in Zahnpasta oder Hustensaft zu finden sein können, sollte achtgegeben werden.
Risiken/Nachteile der Ketogene Diät
Vorübergehende Nebenwirkungen können Müdigkeit, Unterzuckerung, Erbrechen, Blutungsneigung, Herzrhythmusstörungen und Verdauungsstörungen sein.
Vor einer ketogenen Diät sollte immer ein erfahrener Arzt hinzugezogen werden.
Es gibt Erkrankungen, wie zum Beispiel Fettsäureoxidationsstörungen, Ketolysedefekte, Gluconeogenesedefekte und Pyruvatdehydrogenasemangel, bei denen keine ketogene Diät durchgeführt werden darf.
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Weitere Informationen
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Ulrike Kämmerer, Christina Schlatterer, Gerd Knoll: Ketogene Ernährung bei Krebs, Systemed Verlag, Lünen, 2014
Cornelia Schlieper: Grundfragen der Ernährung, Dr. Felix Büchner – Handwerk und Technik Verlag, Hamburg, 20. Auflage