Fruchtsäurepeeling

Fruchtsäurepeeling

Fruchtsäurepeelings gehören in fachmännische Hände, daher sind sie in kosmetischen Instituten oder ästhetisch-dermatologischen Praxen seit Jahren etabliert. Neben mechanischen Peelings durch Schleifpartikel oder enzymatische Peelings durch Pflanzenenzyme zählen sie zu den oberflächlichen Verfahren zu Hautbildverbesserung.

In diesem Artikel erklären wir wie Fruchtsäuren wirken, wie das Fruchtsäurepeeling funktioniert und wie wichtig die begleitende Hautpflege ist. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Fruchtsäurepeeling: Inhaltsverzeichnis

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Wie Fruchtsäuren wirken

Zu den Fruchtsäuren gehören beispielsweise Glycolsäure, Milchsäure und Citronensäure. Chemisch werden sie als Alpha-Hydroxy-Säuren (englisch: Alpha hydroxy acids, AHA) bezeichnet. Sie haben die Fähigkeit, die Kittsubstanz zwischen den Hornzellen zu lockern und zu lösen. So werden alte abgestorbene Zellen gelöst und die darunter liegenden frischen Hautzellen kommen zum Vorschein. Der Teint verliert seinen Grauschleier, wirkt rosiger und lebendiger. Abhängig von der Fruchtsäurekonzentration kurbelt das Ablösen der abgestorbenen Hautzellen auch die Neubildung von Hautzellen an und das darunter liegende Geflecht aus Kollagen und Elastin wird gestrafft. Bei entzündlichen Hautbildern kommt häufig Salizylsäure in Kombination mit weiteren Fruchtsäuren zum Einsatz. Denn sie hat einen starken anti-entzündlichen Effekt, was ihren Einsatz bei Akne erklärt.

Abhängig vom Hautbild und gewünschten Ergebnis kommen unterschiedliche Konzentrationen und Kombinationen zum Einsatz. Um das richtige Präparat auszuwählen, wird zuvor der zu behandelnde Hauttyp bestimmt. Diese professionelle Vorbereitung kann nur fachmännisches und geschultes Personal durchführen. Es stellt sicher, dass die Konzentrationen nicht zu hoch gewählt werden. Dies hätte zur Folge, dass die Haut sich intensiv abschält und im Anschluss Komplikationen wie Fehlpigmentierungen und Vernarbungen entstehen.

Doch nicht nur die Konzentration der Fruchtsäuren bestimmt ihre Effektivität, sondern auch der pH-Wert der Peeling-Lösung. Eine Säure kann nur in einem sauren pH-Wert-Bereich aktiv werden, daher sollte das Peelingpräparat entsprechend sauer eingestellt sein. Ist der pH-Wert zu hoch, spielt die Konzentration der Säuren keine Rolle mehr, da sie nicht aktiviert wird. Die alleinige Angabe über die Fruchtsäurekonzentration erlaubt also keine Aussage über die Wirkung des Produktes – es kommt auf das Verhältnis zwischen Konzentration und pH-Wert an.

Wie läuft das Fruchtsäurepeeling ab?

Zunächst wird die Haut intensiv gereinigt. Dabei wird ihr Schutzmantel, der unter anderem aus Fetten besteht, teilweise abgenommen. Nur so haben die Fruchtsäuren die Chance, diesen Schutzwall zu überwinden und zum Ort des Bedarfs, nämlich zur Kittsubstanz zwischen den Hornzellen, zu gelangen. Anschließend wird die Augenpartie entweder mit einer fettenden Creme oder mit Wattepads abgedeckt und vor der Säure geschützt. Das Fruchtsäurepeeling wird mit einem Pinsel zügig aufgetragen. Relativ schnell danach fängt die Haut an zu kribbeln oder leicht zu brennen. Gelegentlich entwickeln sich auch ein Wärmegefühl und leichte Rötungen. Während die Lösung auf der Haut verbleibt, beobachtet der Behandler mit geschultem Auge die Hautreaktionen. Rötungen sind normal, doch wenn weiße runde Stellen auftreten (im Fachjargon als „Frosting“ bezeichnet), sollten diese unmittelbar neutralisiert werden. Die Neutralisation von Fruchtsäuren erfolgt mit Cremes oder Pasten, die einen sehr hohen pH-Wert (9-10) haben. So werden die Säuren unmittelbar inaktiviert und die Reaktion auf der Haut wird gestoppt. Anschließend werden alle Rückstände mit einer kühlen Kompresse abgenommen. Eine hautberuhigende und feuchtigkeitsspendende Maske rundet die Behandlung ab. Für ein optimales Ergebnis sollten mindestens vier Behandlungen mit einem Fruchtsäurepeeling in Abständen von zwei bis vier Wochen erfolgen.

Die Rolle der begleitenden Hautpflege

Hat man sich für ein Fruchtsäurepeeling entschieden, sollte das Fachpersonal die Haut genau unter die Lupe nehmen und geeignete Pflegeprodukte auswählen. Sie bereiten die Haut optimal auf die Behandlung und deren niedrigen pH-Werte vor. Durch die Gewöhnung an die niedrigen pH-Werte kann das Fruchtsäurepeeling später länger auf der Haut verbleiben, sodass das gewünschte Ergebnis möglicherweise schneller erzielt werden kann. Daher sollten die vorbereitenden Pflegeprodukte selbst einen niedrigen pH-Wert (4-2,0) haben und Fruchtsäuren beinhalten. Auch bei den Pflegeprodukten gilt, dass die Aussage über die eingesetzte Fruchtsäurekonzentration allein keinen Rückschluss auf die Wirkung zulässt. Die Produkte können die Haut bei der Abschilferung der alten Hautzellen unterstützen, sodass sich die Hornzellen kompakter und gleichmäßiger anordnen können. Da dabei die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöht wird, sollten die Fruchtsäureprodukte vornehmlich abends und tagsüber nur in Kombination mit einem Sonnenschutz (mindestens LSF 20) aufgetragen werden.

Nach dem Peeling ist die Haut empfindlich und hat keine eigene Barriere mehr, um sich vor UV-Strahlen zu schützen. Daher ist die Verwendung eines Pflegeproduktes mit einem LSF von mindestens 30 unverzichtbar. Zudem sollte direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden, um Fehlpigmentierungen vorzubeugen. Um dieses Risiko so gering wie möglich zu halten, werden Fruchtsäurepeelings daher in der Regel nur in den lichtarmen Jahreszeiten durchgeführt. Um die Neubildung der Haut nach den Peeling-Behandlungen zu unterstützen und zu optimieren können regenerationsfördernde Cremes zum Einsatz kommen. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure, Panthenol und Bisabolol unterstützen die Regeneration und stellen das Gleichgewicht zwischen Fetten und Feuchtigkeit in der Haut wieder her.

Für ein zufriedenstellendes Peeling-Ergebnis ist das Zusammenspiel zwischen der Vor- und Nachbehandlung durch den Patienten und die fachmännische Kompetenz von Kosmetiker oder Dermatologe relevant.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Stefanie Offers

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben