Fenchel

Synonyme: Bitterfenchel, Brotanis, Brotsamen, Femis, Fenikel, Foeniculum vulgare, Frauenfenchel, Gemeiner Fenchel, Kammfenchel, Kinderfenchel, Langer Anis
Fenchel,

Der Fenchel gehört zur botanischen Familie der Doldengewächse (Apiaceae). Er ist im Mittelmeerraum beheimatet und wird im Bereich der gemäßigten Klimazonen angebaut. Er findet sich bei uns in manchen Gärten und selten verwildert. Er mag warme Standorte, mit mäßig trockenem, nährstoffreichem Lehm- oder Lössboden. Die krautige Pflanze kann 1 bis 2 Meter groß werden und seine Wurzel ist fleischig. Die Blätter sind mehrfach fiederschnittig mit schmalen Blattzipfeln. Blütezeit ist von Juli bis September. Zahlreiche zarte, gelbe Blüten bilden Döldchen und mehrere Döldchen bilden zusammen den Blütenstand, die Dolde. Die Früchte des Fenchels haben eine zylindrische Form und verbreiten einen angenehmen, aromatischen Duft.

Neben dem Wildfenchel gibt es den Knollenfenchel, welcher zur Zubereitung von Gemüse, oder Salat verwendet wird und den Süßfenchel, der zur Gewinnung des Fenchelgewürzes dient. Die Früchte, die Wurzel und das Fenchelöl des Wildfenchels können arzneilich verwendet werden.

Fenchel: Inhaltsverzeichnis

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Inhaltstoffe und Wirkung

Die verschiedenen Fenchel-Varietäten enthalten unterschiedliche Mengen an Wirkstoffen. Früchte, Kraut und Wurzel enthalten ätherische Öle in verschiedenen Zusammensetzungen. Außerdem kann Fenchel Vitamine, Stärke, Mineralsalze und Kieselsäure enthalten. Die Inhaltstoffe der Fenchelwurzel sollen den Appetit anregen und gegen Wassereinlagerungen wirken. Die Fenchelfrüchte und das Fenchelöl sollen die Magen-Darm-Bewegungen fördern, in höherer Konzentration krampflösend (spasmolytisch) und im Bereich der Atemwege schleimlösend (sekretolytisch) wirken. Dem Fenchelöl wird zudem eine gegen Mikroorganismen gerichtete (antimikrobielle) Wirkung zugesprochen.

Anwendungsgebiete

Fenchel kann arzneilich eingesetzt werden als Hustenmittel, Beruhigungsmittel und Mittel gegen Blähungen (Karminativum). Bei Säuglingen und Kleinkindern kann Fencheltee unter anderem gegen Blähungen, zur Anregung der Verdauung und zur Einschlafförderung angewendet. Stillende Mütter können das Wohlbefinden ihres Babys unterstützen, indem sie Fencheltee trinken. Außerdem soll Fenchel bei stillenden Müttern die Milchproduktion anregen.

Dosierung und Anwendung

Zum Einsatz kommen unter anderem Fenchelöl, -tee, -honig, -sirup, -tabletten, -dragees, -presssaft und -tinkturen. Ein Fencheltee kann folgendermaßen zubereitet werden. 1 gehäufter Teelöffel zerdrückter Fenchelfrüchte wird mit ¼ Liter kochendem Wasser übergossen und 10 Minuten ziehen gelassen. Gegen Husten kann man täglich 2 bis 5-mal 1 Tasse trinken. Für Babys und Stillende sollte die tägliche Menge Fencheltee mit dem Arzt, Heilpraktiker, oder der Hebamme abgesprochen werden. Homöopathisch kann Fenchel verwendet werden gegen Appetitlosigkeit, Blähungen, Husten, Asthma und als augenstärkendes Mittel.

Spezielle Hinweise

In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen der Haut und der Atemwege kommen. Bei Einnahme von Fenchelzubereitungen und Fenchelöl über mehrere Wochen sollte Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden. Fenchelöl ist nicht anzuwenden in der Schwangerschaft, bei Säuglingen und Kleinkindern.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003

Leitfaden Naturheilkunde, 6. Auflage, V. Schmiedel, M. Augustin (Hrsg.), Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012