Passionsblume
Die Passionsblume gehört zur botanischen Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae). Sie ist in Amerika beheimatet und wird in wärmeren Gebieten Indiens und Mitteleuropas angebaut. Die Passionsblume ist eine bis zu 10 Meter hohe Kletterstaude mit schönen, außergewöhnlich geformten Blüten. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Die Blüten sind weiß, oder blass-violett und erreichen einen Durchmesser von 6 – 8 cm. Auf einer verlängerten Blütenachse stehen 3 Griffel und 5 Staubblätter, die von einem dichten Fadenkranz violett-weißer Nebenkronblätter umrandet sind. Die Blätter der Passionsblume sind dreilappig und in den Blattachseln werden Ranken gebildet. An den Blattstielen befinden sich je 2 Nektarien. Zur Blütezeit wird das oberirdische Kraut der Pflanze zur arzneilichen Verwendung geerntet.
Die mit Passiflora incarnata eng verwandte Passiflora edulis bildet die bekannten und wohlschmeckenden Passionsfrüchte. Die roten Passionsfrüchte werden als Maracuja und die gelben als Granadilla bezeichnet. Die Früchte von Passiflora incarnata sind auch essbar, aber vorrangig wird das Kraut der Pflanze genutzt.
Passionsblume: Inhaltsverzeichnis
Inhaltstoffe und Wirkung
Das Passionsblumenkraut soll gegen nervöse Unruhezustände, angstlösend (anxiolytisch) und krampflösend (spasmolytisch) wirken. Die Passionsblume enthält zahlreiche Inhaltstoffe, unter anderem Flavonoide, Cumarin, Harman, ätherisches Öl und Maltol. Harman soll der verantwortliche Inhaltstoff für die dämpfende und beruhigende (sedierende) Wirkung sein.
Anwendungsgebiete
Passionsblumenkraut soll gegen nervöse Schlaflosigkeit, allgemeine Nervosität, nervös bedingte Magen-Darm-Beschwerden, leicht erhöhten Blutdruck, Muskelverspannungen und depressive Verstimmung hilfreich sein. Homöopathisch kann die Passionsblume gegen Schlaflosigkeit infolge nervöser Unruhe, gegen Krampfleiden und bei Erkrankungen des Zentralnervensystems eingesetzt werden.
Dosierung und Anwendung
Passionsblumenprodukte gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Neben Tees und Tinkturen sind Kapseln und Tabletten auf dem Markt. Für die Zubereitung eines Tees aus Passionsblume kann man 1 Teelöffel des getrockneten Krauts mit 150 ml heißem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Spezielle Hinweise
Bis auf die Früchte enthält die ganze Pflanze giftige Wirkstoffe. Nebenwirkungen sind keine bekannt, es sollte jedoch die vorgeschriebene Dosierung eingehalten werden. Fertigpräparate sollten bevorzugt werden.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild
Giftpflanzen Pflanzengifte, 4. Auflage, Herausgeber Dr. rer. nat. Lutz Roth, Nikol Verlagsgesellschaft, 2006
Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003
Leitfaden Naturheilkunde, 6. Auflage, V. Schmiedel, M. Augustin (Hrsg.), Elsevier Urban & Fischer Verlag, 2012
Duden, Das Fremdwörterbuch, 7. Auflage, Verlag: Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, 2001