Pilates

Synonyme: Pilates-Methode
Pilates, Pilates-Methode

Eine stabilere Körperhaltung, beweglicher werden, Stress und Spannungen abbauen, all das sind Erfolge, die mit Pilates im Zusammenhang stehen. Dabei handelt es sich um eine Form des Ganzkörpertrainings.

Benannt ist sie nach ihrem Erfinder Joseph Hubert Pilates, der ein deutsch-amerikanischer Trainer war und 1967 starb. Während diese Methode in der Vergangenheit vor allem in Tanz- und Schauspielschulen praktiziert wurde, hat es Pilates mittlerweile auch zur Massentauglichkeit geschafft. Viele Fitnessstudios bieten Kurse an und weil keine besondere Ausrüstung nötig ist, kann Pilates auch zuhause in die Tat umgesetzt werden.

Pilates: Inhaltsverzeichnis

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Überblick

Mehr als 500 Übungen umfasst die Trainingsmethode, für die zumeist nur eine Matte gebraucht wird. Gegebenenfalls können noch Hilfsmittel wie ein Gymnastikball oder Gummibänder als Ergänzung dienen. Damit Anfängern die Ausführung der wichtigsten Übungen leichter fällt, hat der Erfinder Joseph Pilates zudem fünf Geräte entwickelt, die über Seilzüge betrieben werden. Bei allen Übungen, egal ob am Gerät oder auf der Matte ausgeführt, findet immer ein Wechsel zwischen Kräftigung und Dehnung der Muskulatur statt.

Von der Methode soll nicht nur der Körper, sondern auch der Geist profitieren. Körperlich bedeutet es, besonders tiefer liegende kleine und in der Regel schwache Muskelgruppen zu stärken. Vor allem die Bauch-, Bein-, Rücken- und Beckenbodenmuskulatur werden damit verbessert. Ein sichtbarer Muskelaufbau wie durch Krafttraining lässt sich dadurch nicht erreichen, dafür erhält der Körper aber mehr Stabilität, wird gestrafft und die gesamte Haltung wird aufrechter. Im Hinblick auf den Geist ist festzustellen, dass sich die Konzentration und die Aufmerksamkeit verbessern. Vor allem aber lässt sich Stress abbauen. Negative Gedanken werden ausgeblendet, da die einzelnen Übungen ein hohes Maß an Konzentration erfordern.

Fünf entscheidende Prinzipien, die der Trainierende zu beachten hat, machen die Pilates-Methode aus. Die erste dieser fünf Grundlagen ist die Zentrierung. Darunter ist zu verstehen, dass die Körpermitte den Ausgangspunkt jeder Bewegung darstellt. Bezeichnet wird die Körpermitte beim Pilates als „Power House“ und umfasst die Muskeln rund um den Beckenboden und die Wirbelsäule.

Der Bewegungsfluss als zweites Prinzip meint, dass die Bewegungen immer langsam und geschmeidig auszuführen sind, wodurch sich die Koordinationsfähigkeit verbessert. Eine weitere Grundlage ist die Atmung. Bewusstes Atmen und tiefe, rhythmische Atemzüge versorgen den Körper mit mehr Sauerstoff und sorgen für Entspannung. Das Prinzip der Konzentration zielt darauf ab, sich bei den jeweiligen Bewegungen auf die Atmung zu konzentrieren, wodurch der eigene Körper besser wahrgenommen wird. Kontrolle und Präzision sind als letzte der fünf Grundlagen zusammengefasst. Darunter ist zu verstehen, dass jede Bewegung genau und kontrolliert ausgeführt wird, was der Körperbeherrschung zugutekommt.

Beschreibung

Dass vor allem tiefer liegende Muskeln gestärkt und die Beweglichkeit und Koordination verbessert werden, sind zwar die wichtigsten gesundheitlichen Aspekte vom Pilates-Training, aber längst nicht alle. Spannungen im Schulter- und Nackenbereich lassen sich lösen und ein neues Körperbewusstsein entsteht. Nicht zuletzt verbessert sich die gesamte Körperhaltung, weil die Wirbelsäule gestärkt wird. Durch die bewusste Ausführung jeder Bewegung nehmen die Konzentration und die Aufmerksamkeit im Alltag zu. Zusätzlich wird der Kreislauf angeregt und Körperfett reduziert. Eine Stunde Pilates verbrennt etwa 300 Kilokalorien. Die Pilates-Methode eignet sich auch für Reha-Maßnahmen. Nach Unfällen kann das Training zunächst unter Anleitung und später auch eigenverantwortlich zuhause durchgeführt werden, um den Körper wieder zu stärken.

Weil Pilates-Training viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt, ist das Training grundsätzlich jedem anzuraten. Für Personen, die bislang wenig aktiv waren, eignet sich Pilates ebenso wie für Athleten, die in ihrer Sportart einseitigen Belastungen ausgesetzt sind und einen Ausgleich suchen. Außerdem stellt es als eine leichte Form des Krafttrainings einen Ausgleich für alle Ausdauersportler dar. Wer unter Rückenproblemen, Muskelverspannungen oder Gelenkbeschwerden leidet, kann die Übungen auch ausführen, sollte allerdings eine dickere Matte verwenden oder lieber die Pilates-Geräte nutzen.

Bei all denen, die durch Schmerzen oder Verletzungen im Wirbelsäulenbereich vorbelastet sind, ist Vorsicht geboten. Hier sollte in jedem Fall ein Arzt oder Physiotherapeut zu Rate gezogen werden, der feststellen kann, welche Übungen geeignet sind und welche nicht.

Trotzdem es eine große Fülle an Pilates-Übungen gibt, folgen alle denselben Grundsätzen bei der Durchführung. Beispielsweise muss das Becken stets in neutraler Haltung bleiben und darf nicht kippen. Es ist auch darauf zu achten, dass der Rücken stets gerade gehalten wird. Die Luft soll über die Nase ein- und durch den Mund wieder ausgeatmet werden.

Risiken

Das Pilates-Training ist sehr risikoarm. Im Gegensatz zu anderen Trainingsmethoden werden durch die langsamen und kontrollierten Bewegungen zusätzlich Gelenke, Knochen und Sehnen geschont. Wichtig ist aber, dass die ersten Einheiten von einem geschulten Trainer überwacht werden. Nur so lässt sich verhindern, dass Fehler bei der Haltung oder bei einzelnen Bewegungen unterlaufen, die ansonsten zu eingeklemmten Nerven oder Rückenschmerzen führen können.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Stephan Paul

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Keine Quellenangaben