Peitschenwurm

Synonyme: Trichuris trichiura
Peitschenwurm, Trichuris trichiura

Bei Trichuris trichiura handelt es sich um einen Wurm aus der Gruppe der Nematoden (Rund- oder Fadenwürmer), der parasitisch im menschlichen Darm lebt. Die Eier des Wurmes werden oral, durch verunreinigtes Obst und Gemüse oder nicht gereinigte Hände, aufgenommen und gelangen so in das Verdauungssystem des Menschen. Im Dünndarm schlüpfen aus den Eiern Larven des Peitschenwurms. Im Dickdarm durchlaufen diese einen Reifeprozess bis sie ausgewachsen sind.

Adulte Peitschenwürmer können bis zu vier Zentimeter lang werden. Sie leben im oberen Dickdarm und im Blinddarm. 60 bis 70 Tage nach der Infektion legen die Weibchen Eier, die dann mit dem Stuhl ausgeschieden werden und in den Boden gelangen können. Dort durchlaufen sie innerhalb weniger Wochen eine Entwicklung bis sie wieder für den Menschen infektiös sind. Der Entwicklungszyklus von Trichuris trichiura beginnt aufs Neue. Die Peitschenwurm-Weibchen können bis zu 20000 Eier am Tag legen und bis zu ein Jahr im Darm leben.

Trichuris trichiura ist weltweit verbreitet. Besonders häufig ist dieser Parasit in den Tropen zu finden.

Peitschenwurm: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Der Peitschenwurm Trichuris trichiura löst die Krankheit Trichuriasis, die Peitschenwurminfektion aus. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Darms. Über verunreinigte Lebensmittel werden die Eier des Peitschenwurms aufgenommen und entwickeln sich im Darm. Im Dickdarm können die adulten Tiere bis zu einem Jahr leben. Die Infektion nimmt häufig einen leichten Verlauf. In diesem Fall treten keine Symptome auf. Ist der Befall mit Trichuris trichiura sehr hoch, kann die Erkrankung auch schwer verlaufen. Typische Symptome sind in diesem Fall häufiger und schmerzhafter Stuhlgang. Außerdem kann der Stuhl Schleim und Blut beinhalten. In einigen Fällen kann es auch zum Mastdarmvorfall kommen. Dabei stülpt sich der Mastdarm, das ist ein Teil des Dickdarms genauer des Enddarms, in sich selbst ein. Bei Kindern kann eine schwere Infektion mit Trichuris trichiura gravierende Folgen haben. Dazu gehören Anämie (Blutarmut), Wachstumshemmung und eine verzögerte kognitive Entwicklung.

Die Behandlung einer Peitschenwurminfektion erfolgt medikamentös. Die Behandlung ist in der Regel schon innerhalb weniger Tage abgeschlossen.

Vorbeugung Peitschenwurm

Besonders häufig tritt eine Infektion mit Trichuris trichiura in Ländern mit mangelnder sanitärer Hygiene auf. Diese zu verbessern ist ein wichtiger Baustein der Prophylaxe. Außerdem sollte auf Düngung mit Gülle bei Obst und Gemüse, die mit dem Boden in Kontakt kommen, verzichtet werden und diese Nahrungsmittel vor Verzehr gründlich gewaschen werden. Eine regelmäßige und sachgemäße Reinigung der Hände beugt ebenfalls einer Infektion mit Peitschenwürmern vor.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Parasiten von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Manuel Tomm

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Zoologie; Wehner, Rüdiger/Gehring, Walter; Thieme; 23. Auflage 1995