Hakenwurm
Hakenwürmer gehören zu den Nematoden, den sogenannten Fadenwürmern. Es gibt zwei Arten des Hakenwurm die den Menschen parasitieren. Diese sind Ancylostoma duodenale und Necator americanus, welche sich sowohl durch ihre Größe, als auch durch ihre geografische Verbreitung unterscheiden. Während Ancylostoma duodenale zumeist in den Subtropen verbreitet ist, trifft man Necator americanus eher im Bereich der Tropen an.
Oft sind von einem Befall durch Hakenwürmer Bauern oder auch Kinder der Landbevölkerung betroffen, welche sich häufig in der Nähe von mit Fäkalien gedüngten Feldern aufhalten und barfuß laufen. Früher trat ein Befall durch Hakenwümer auch häufig bei Grubenarbeitern auf, da die schlechten hygienischen Bedingungen, sowie das warme feuchte Klima eine Vermehrung des Parasiten in Bergwerken begünstigte. Ancylostoma duodenale dringt beispielsweise häufig über die nackten Fußsohlen in den Körper ein. Von dort wandern die Larven des Parasiten über Blut und Lymphbahnen in die Lunge. Durch Husten gelangt der Parasit weiter in den Mund, wird abgeschluckt und erreicht so den Verdauungstrakt, wo er sich speziell im Dünndarm aufhält und vom Blut des Wirtes ernährt. Nach Einsetzen der Geschlechtsreife legt ein Hakenwurm mehrere tausend Eier pro Tag, die mit dem Kot des Wirtes wieder in die Umgebung ausgeschieden werden. Herrschen im Außenbereich feuchte Bedingungen und ausreichende Temperaturen, reifen die Eier heran und es kommt zum Schlupf der Larven. Diese sind bereits nach einer Häutung infektiös und können einen neuen Wirt befallen.
Hakenwurm: Inhaltsverzeichnis
Biologie/Morphologie Hakenwurm
Der Hakenwurm besitzt einen runden Querschnitt und erreicht eine Länge von bis zu über einem Zentimeter, wobei die Weibchen oft größer sind, als die Männchen. Die Tiere haben eine breite Mundöffnung, welche mit speziellen Schneideplatten ausgestattet ist, die das Blutsaugen in der Darmschleimhaut des Wirtes ermöglichen. Die Larven sind in der freien Umwelt besonders empfindlich für Trockenheit, sowie starke Sonneneinstrahlung, weshalb die Tiere besser an feuchten, dunklen Stellen überleben.
Symptome und Anzeichen
Hakenwürmer sind die Auslöser der sogenannten Ancylostomiasis, auch Hakenwurmkrankheit oder Grubenwurmkrankheit genannt. Durch die Ernährung der Würmer von Blut aus der Darmschleimhaut wird diese zum Teil stark geschädigt. Es kann zu Darmblutungen mit folgender Blutarmut (Anämie), sowie starken Darmentzündungen kommen. Dies äußert sich in Symptomen wie Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Durchfälle, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Apathie oder bei starker Anämie sogar Bewusstlosigkeit. An der Eintrittsstelle des Wurmes kann es zudem zu Juckreiz und einer leichten Rötung kommen. Befindet sich die Larve noch in der Lunge kann sie spezifische Symptome verursachen wie Hustenreiz, Atemnot oder sogar eine Bronchitis.
Diagnose
Anhand einer Stuhlprobe können die Eier der Parasiten mittels einer mikroskopischen Analyse nachgewiesen werden.
Therapie und Behandlung
Ein Befall durch Hakenwürmer kann durch bestimmte Medikamente wie Albendazol oder Mebendazol behandelt werden. Auch an einem Impfstoff gegen die Parasiten wird derzeit geforscht. Bei einer bereits aufgetretenen Anämie sollten zudem Eisenpräparate verabreicht werden.
Um eine Infektion mit Hakenwürmern zu verhindern, sollte in subtropischen und tropischen Risikogebieten stets entsprechendes Schuhwerk getragen werden, sowie die gängigen Hygienemaßnahmen eingehalten werden.
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Weitere Informationen
Übersicht: Alle Parasiten von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Kayser, F.H. et al.: Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010
Robert Koch-Institut: Steckbriefe seltener und importierter Infektionskrankheiten.