Cryptococcus neoformans

Cryptococcus neoformans

Cryptococcus neoformans ist ein hefeähnlicher, von einer Kapsel umgebener, sogenannter Sprosspilz. Bei der Vermehrung wächst also eine Tochterzelle aus dem Mutterpilz heraus. Der Pilz ist weltweit verbreitet und häufig in Fäkalien von Vögeln, besonders von Tauben oder verschiedenen Papageien-Arten, sowie in kontaminierter Erde, Staub oder auf Gräsern und Getreide zu finden. Eine Infektion erfolgt über das Einatmen der äußerst widerstandsfähigen Erreger oder auch über den Kontakt mit kleineren Verletzungen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch oder von Tier zu Mensch ist jedoch bisher nicht bekannt.

Neben dem Menschen infiziert der Erreger auch Katzen oder andere Wirbeltiere. Wenn ein Vogel den Erreger aufnimmt, vermehrt sich dieser in dessen Darm und wird mit dem Kot wieder ausgeschieden. Der Erreger ist gegenüber Austrocknung und Hitze sehr resistent und kann lange in der Umgebung überleben. Atmet ein Mensch den Erreger aus feinen Stäuben des Kotes ein, gelangt der Pilz in die Lunge und kann sich von dort weiter zu anderen Organen ausbreiten. Die dichte Kapsel, die Cryptococcus neoformans umgibt stellt dabei einen wirksamen Schutzmechanismus vor den Zellen des Immunsystems dar.

Cryptococcus neoformans: Inhaltsverzeichnis

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Krankheiten

Cryptococcus neoformans ist der Erreger der Kryptokokkose, früher auch europäische Blastomykose genannt. Zumeist sind von einer derartigen Erkrankung Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie beispielsweise HIV-Infizierte, Menschen mit Leukämie oder Personen die nach einer Organtransplantation Medikamente nehmen, die die Immunabwehr herab setzen betroffen. Häufig verursacht die Erkrankung zunächst keine Beschwerden. Von der Lunge aus kann der Erreger sich über die Blutbahn zu anderen Organen, wie Augen, Knochen, Gelenken, zum zentrale Nervensystem oder sogar zum Gehirn ausbreiten. Gelangt der Pilz tatsächlich ins Nervensystem, so kann eine schwere Entzündung des Gehirns (Meningoenzephalitis) die Folge sein. Diese Erkrankung verläuft nur langsam und äußert sich in Symptomen wie Kopfschmerzen oder anderen neurologischen Beschwerden. Neben einer Gehirnentzündung ist auch das Auftreten einer chronischen Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Hautveränderungen bei einer Infektion durch Cryptococcus neoformans möglich.

Vorbeugung Cryptococcus neoformans

Da die Infektion mit Cryptococcus neoformans zumeist über die Atemluft erfolgt, kann ihr nur schwer vorgebeugt werden. Allerdings sind von einer derartigen Infektion häufig Personen betroffen, die in engem Kontakt zu Tauben oder Papageien und deren Exkrementen stehen. Es empfiehlt sich also für Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem, den Kot dieser Tiere zu meiden und keine Plätz aufzusuchen, auf denen die Vögel in größerer Zahl auftreten.

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Übersicht: Alle Krankheitserreger von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Aline Kostka

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Kayser et al.: Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2010