Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)

Synonyme: Tendinitis, Tendovaginitis
Sehnenscheidenentzündung, Tendovaginitis

Eine Sehnenscheidenentzündung wird medizinisch auch als Tendovaginitis bezeichnet. Die Sehnen gleiten in einer Schutzhülle, der Sehnenscheide. Damit keine Reibung entsteht, ist die Schutzhülle mit einer Flüssigkeit gefüllt, in der die Sehne störungsfrei gleiten kann. Überlastung, Verletzungen oder angeborene Fehlbildungen führen zu einer entzündlichen Reaktion im Gleitgewebe der Sehne. Diese bewirkt dann eine Schwellung und Auftreibung der Sehne, so dass diese nicht mehr in ihrer Sehnenscheide frei gleiten kann. Bewegungsschmerzen an der betroffenen Sehne, Druckschmerzen und eine fühlbare Überwärmung sind die Folge.

Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis): Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis)

Der häufigste Auslöser sind monotone Bewegungsabläufe und Fehlbelastungen. Bestimmte Sportarten wie z.B. Tennis oder Golf führen in ganz typischer Weise zu Bewegungsschmerzen im Ellenbogen oder an der Schulter. Aber auch andere Überlastungen z.B. an der Ferse, nach dem Lauftraining, oder am Daumen nach intensiver Computerarbeit können eine Sehnenscheidenentzündung auslösen. Gelegentlich führen auch angeborene oder traumatisch entstandene Einschnürungen der Sehnenscheiden zu Beschwerden. Normalerweise bewegen sich die Sehnen geschmeidig in ihrer Hülle, der Sehnenscheide. Durch chronische Überlastung oder degenerative Veränderungen schwillt das Sehnengleitgewebe an. Die resultierende entzündliche Schwellung bewirkt eine Verengung in der Sehnenscheide.

Symptome und Anzeichen

In erster Linie klagen die Betroffenen über Bewegungsschmerzen. Die Schmerzen können entlang der betroffenen Sehne ausstrahlen und von einem reibenden Gefühl oder Knirschen begleitet sein. Rötung, Überwärmung und tastbare Schwellung mit Druckschmerzhaftigkeit entlang der Sehne komplettieren das Beschwerdebild.

Diagnose

Wichtig ist die tastbare Druckschmerzhaftigkeit der betroffenen Sehne. Die Sehnenscheiden können auch sichtbar geschwollen und überwärmt sein. Der Betroffene vermeidet jegliche Bewegung der Sehne bzw. der Muskulatur und hält die betroffene Extremität in Schonhaltung oder Entlastung. Bei Anspannung und Belastung der Sehne gibt der Betroffene einen Bewegungsschmerz an. Mittels Ultraschall kann ggf. eine vermehrte Füllung der Sehnenscheide gesehen werden.

Differentialdiagnose

Unterschieden werden muss die lokale Sehnenscheidenentzündung von anderen entzündlichen Erkrankungen wie z.B. Rheuma oder Gicht. Auch der einfache Arthroseschub mit Bewegungsschmerzen der Gelenke und auch der Muskulatur muss von der Sehnenscheidenentzündung differenziert werden.

Therapie und Behandlung

Konsequente Vermeidung der auslösenden Bewegungsabläufe oder Ruhigstellung sind wichtiger Bestandteil der Therapie. Lokale Kühlung und entzündungshemmende Medikamente in Form von lokaler Creme oder auch Tabletten lindern die Schmerzen und Verbessern die Gleitfähigkeit der Sehnen in der Sehnenscheide. Sind diese Maßnahmen nicht erfolgreich, wird meist eine lokale Kortison– und Lokalanästhetikatherapie mittels Injektion in die entzündete Sehnenscheide durchgeführt. Bei sehr ausgeprägten Fällen ist auch eine operative Therapie mit Spaltung des entsprechenden Sehnenfaches zu Entlastung der Sehne erforderlich. Physikalische Therapie durch Ultraschall oder Magnetfeldtherapie und später auch Physiotherapie sind zusätzlich unterstützende Maßnahmen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Monika Claeys

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Bischhoff: Praxis der konservativen Orthopädie