Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Synonyme: Carcinoma of the Prostate, Prostata-Ca, Prostatakarzinom
Prostatakrebs, Prostatakarzinom, Carcinoma of the Prostate, Prostata-Ca

Beim Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um eine bösartige Veränderung der Prostata. Sie zeichnet sich durch ein spät einsetzendes und langsames Tumorwachstum aus. In circa 75 % der Fälle geht das Karzinom in Form von Herden von den seitlichen oder hinteren Anteilen der Prostata aus während vom vorderen Bereich nur etwa zehn Prozent entstehen.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) des Mannes liegt unterhalb der Harnblase und umschließt teilweise die Harnröhre. Sie sondert das Prostatasekret ab das einen Teil der Samenflüssigkeit darstellt und auf die Samenzellen (Spermien) bewegungsauslösend wirkt.

Der Prostatakrebs (Prostatakarzinom)zählt zu den häufigsten Krebserkrankungen des Mannes. Er tritt vor allem zwischen dem 50. Und 70. Lebensjahr auf und ist mit zehn Prozent die häufigste Todesursache bei Krebserkrankungen.

Die Metastasierung erfolgt über die Lymphbahnen in die Lymphknoten, aber auch über den Blutkreislauf vor allem in Skelett, Leber und Lunge. Je nach Anzahl der Herde, der Größe und der Metastasierung wird das Karzinom in unterschiedliche Stadien unterteilt.

Auf Grund des langsamen und späten Tumorwachstums stellt die Früherkennung einen wichtigen Aspekt dar. Sie beeinflusst massiv die möglichen Therapieverfahren und Heilungschancen des Patienten.

Prostatakrebs (Prostatakarzinom): Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Prostatakrebs (Prostatakarzinom)

Die Ursache des Prostatakarzinoms ist unklar. Es werden jedoch unterschiedliche Risikofaktoren diskutiert die eine Entstehung der Erkrankung beeinflussen können. Hier sind das Alter zu nennen und die genetischen Voraussetzungen. Bei Auftreten der Erkrankung bei einem Familienmitglied ersten Grades ist das Risiko doppelt so hoch daran zu erkranken. Zusätzlich scheint die Ernährung einen Einfluss zu haben. Hierbei wird insbesondere die Einwirkung von tierischen Fetten in Erwägung gezogen.

Symptome und Anzeichen

Wie oben bereits erwähnt treten die Symptome erst im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung auf. Es kann zu Blasenentleerungsstörungen und zu schmerzhaftem und/oder erschwertem Wasserlassen (Dysurie) kommen. Zusätzlich kann Blut im Urin (Hämaturie) auftreten. Der Patient kann über Rückenschmerzen insbesondere im unteren Bereich der Wirbelsäule klagen die mit ausstrahlenden Schmerzen im Verlauf des Ischiasnervs einhergehen können. Bei fortgeschrittener Metastasierung kann es je nach Lokalisation zu zusätzlichen Symptomen wie Knochenbrüchen oder dem Auftreten von Schwellungen bedingt durch Lymphflüssigkeit kommen.

Diagnose

Die Diagnostik des Prostatakarzinoms kann zum einen über die Früherkennung erfolgen. In diesem Rahmen wird eine Tastuntersuchung durch den Enddarm (rektal) durchgeführt bei der Verhärtungen beziehungsweise Veränderungen am Gewebe festgestellt werden sollen. Weiterhin wird die Konzentration des sogenannten prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut gemessen. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf eine bösartige Prostataerkrankung hinweisen.

Als dritte Möglichkeit zur Früherkennung oder bei Verdacht auf Prostatakrebs kann eine Probeentnahme (Biopsie) durchgeführt werden. Zusätzlich können Ultraschalluntersuchungen oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) Aufschluss geben. Bei Verdacht auf Metastasierungen können Röntgenaufnahmen oder eine Computertomographie hilfreich sein.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch sind die benigne Prostatahyperplasie sowie die chronische Prostatitis zu beachten.

Therapie und Behandlung

Die Therapie hängt vom Zeitpunkt der Erkennung beziehungsweise vom Grad der Einteilung der Erkrankung ab. Wichtig ist hierbei ob das Organ isoliert betroffen ist oder bereits eine Streuung stattgefunden hat. Wenn nur das Organ betroffen ist kann zunächst kontrolliert zugewartet werden. Dies bedeutet dass unter engmaschiger Kontrolle keine invasive Therapie erfolgt.

Weiterhin kann eine Bestrahlung angewendet werden und eine radikale Methode umfasst eine Entfernung der Prostata mittels Operation.

Wenn der Krebs organübergreifend ist kann neben einer Bestrahlung und Chemotherapie auch eine Hormonentzugstherapie angewendet werden. Sie kann dann erfolgen wenn der Tumor vom Hormon Testosteron abhängig ist. Dem Körper wird medikamentös oder operativ Testosteron entzogen so dass das Tumorwachstum verlangsamt wird. Hierbei handelt es sich jedoch um eine nicht heilende (palliative) Methode.

Grundsätzlich stellt der Prostatakrebs bei Diagnosestellung bedingt durch das langsame Wachstum keine Notfallsituation dar. Dadurch kann der Patient in Ruhe über die Therapiemöglichkeiten aufgeklärt werden und dann entscheiden.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF) (2014): Interdisziplinäre Leitlinie der Qualität S3 zur Früherkennung, Diagnose und Therapie der verschiedenen Stadien des Prostatakarzinoms, Kurzversion 3.1, 2014 AWMF Registernummer: 043/022OL

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage