Nikotinsucht

Synonyme: Nikotinabhängigkeit, Nikotinabusus, Tabakabhängigkeit, Tabaksucht
Nikotinsucht, Nikotinabhängigkeit, Nikotinabusus, Tabakabhängigkeit, Tabaksucht

Nikotin ist der Hauptwirkstoff der Tabakpflanze. Unter Nikotinsucht versteht man das körperliche und psychische Verlangen Zigaretten/Tabak zu konsumieren. Allgemein wird sie auch zu den Klassen der Substanzabhängigkeit gezählt. Als Nikotinsucht gelten Personen die regelmäßig 10 oder mehr Zigaretten pro Tag rauchen.

In diesem Artikel erklären wir die Ursachen, Symptome, Anzeichen, Therapie und die Behandlung (Nikotinpflaster, Kaugummis, Lutschtabletten,…) von Nikotinsucht. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf wie man mit dem Rauchen aufhört.

Nikotinsucht: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Nikotinsucht

Das Verlangen oder die Sucht nach Nikotin wird sowohl auf körperlicher (physischer) als auch auf psychischer Ebene bedingt: Nikotin ist der Hauptwirkstoff der Tabakpflanze. Durch das Einatmen des Zigarettenrauchs gelangt es binnen Sekunden über die Lunge in den Blutkreislauf und schließlich ins Gehirn. Indem Nikotin an bestimmte Rezeptoren (nikotinerge) bindet, kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Dopamin, welches Glücks-und Wohlgefühle hervorruft. Dopamin wird daher auch zu den Botenstoffen des Belohnungssystems gezählt. Der Körper gewöhnt sich schnell an diese glücksgefühlauslösenden Effekte, welches auch als körperliche Abhängigkeit bezeichnet wird. Die psychische Abhängigkeit beruht dagegen auf der gelernten Gewohnheit. Durch das regelmäßige Rauchen im Alltag wird die Funktion bzw. Wirkung des Nikotins mit der Situation verknüpft. Beispielsweise bewirken die Glückseffekte des Nikotins, dass Stress besser bewältigt wird oder der Kaffee noch besser schmeckt. Als Folge kommt im Raucher in diesen Situationen automatisch das Verlangen nach einer Zigarette auf.

Symptome und Anzeichen

Allgemein kann sich die Nikotinabhängigkeit in der Toleranzentwicklung sowie im Auftreten von Entzugserscheinungen äußern. Hierbei bedeutet Toleranzentwicklung, dass der Körper eine größere Menge von Nikotin benötigt um den ursprünglichen Effekt zu erzeugen. Wird die benötigte Nikotindosis unterschritten können typische Entzugssymptome wie gesteigerter Appetit, Reizbarkeit, verlangsamter Puls, depressive Verstimmung, Unruhe und Konzentrationsstörungen auftreten.

Diagnose

Nikotinsucht lässt sich zum einen durch die Befragung des Patienten nach Dauer und Menge des Tabakkonsums sowie nach dem Auftreten von Entzugssymptomen erschließen. Hierbei existieren außerdem konkrete Kriterien wie der Zwang (regelmäßiges) des frühmorgendlichen Rauchens, das Rauchen von mehr als 10 Zigaretten pro Tag oder auch vergebliche Aufhörversuche in der Vergangenheit. Darüber hinaus kann man mittels Blutgasanalysen erhöhte Konzentrationen von Kohlenstoffmonoxid, ein wichtiger Schadstoff, der bei der Verbrennung von Tabak entsteht, nachweisen, welches indirekt auf den Zigarettenkonsum zurückschließt.

Differentialdiagnose

Für Nikotinsucht können allgemein die gleichen Voraussetzungen wie für Rauschmittel- oder Alkoholabhängigkeit gelten. Im Gegensatz führt die Nikotinabhängigkeit dabei nicht zur Persönlichkeitsveränderung oder gesellschaftlicher Isolation.

Therapie und Behandlung

Um Entzugserscheinungen nach der Beendigung des Rauchens zu vermeiden können freikäufliche Nikotinersatzpräparate wie Nikotinpflaster, Kaugummis, Lutschtabletten oder seit einiger Zeit auch die elektrische Zigarette (E-Zigarette) hilfreich sein. Alternativ gibt es zudem Medikamente wie die Anti-Raucher-Pille (Zyban), welche für einige Wochen vom Arzt verschrieben werden kann. Aufgrund der Beobachtung von erheblichen Nebenwirkungen sollte dabei besondere Vorsicht geboten werden. Für den langfristigen Erfolg Nichtraucher zu bleiben kann eine medikamentöse Therapie in Kombination mit einem Raucherentwöhnungsprogramm oder einer Verhaltenstherapie erfolgsversprechend sein. Neben ärztlicher Supervision existieren diverse Ratgeber oder Selbsthilfegruppen und Internetplattformen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Sophie Joost

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Herold, G. Innere Medizin 2012