Multiple Persönlichkeitsstörung

Synonyme: DIS, Dissoziative Identitätsstörung, Identitätsstörung; dissoziative, Persönlichkeitsstörung; multiple
Multiple Persönlichkeitsstörung

Eine Dissoziation beschreibt eine Spaltung des Bewusstseins, bei der unterschiedliche Gedanken und Gefühle gleichzeitig nebeneinander auftreten. Die dissoziative Identitätsstörung ist eine Form der Dissoziation, bei der es zur Ausbildung wechselnder Identitäten, oder Persönlichkeitsanteile in einer Person kommt.

Die Ursache sind meist traumatisierende Erlebnisse in der frühen Kindheit, wie beispielsweise körperlicher Missbrauch. Es kann in der Folge zu Albträumen, einem wiederholten Erleben der erschütternden Situation und selbstverletzendem Verhalten kommen. Das Hauptmerkmal zum Stellen der Diagnose ist das Vorhandensein mehrerer Identitäten oder Persönlichkeitsanteile, die abwechselnd die Kontrolle über das Verhalten der betroffenen Person übernehmen. Zur Behandlung kommen verschiedene Psychotherapieverfahren zum Einsatz.

Multiple Persönlichkeitsstörung: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Multiple Persönlichkeitsstörung

Bei einer Dissoziativen Störung spaltet sich das Bewusstsein von früheren Gedanken und Gefühlen ab. Die Ursache sind meist seelisch erschütternde, traumatische Erlebnisse in der frühen Kindheit, wie beispielsweise körperlicher oder sexueller Missbrauch. Wenn ein Entfliehen aus der lebensbedrohlichen Situation nicht möglich scheint, spalten die Betroffenen bestimmte Wahrnehmungsbereiche ab. Oft sind erst körperliche Empfindungen bestimmter Reize betroffen, bis hin zur Abspaltung ganzer Persönlichkeitsanteile und dem Verlassen des eigenen Körpers.

Symptome und Anzeichen

Betroffene einer dissoziativen Identitätsstörung leiden unter sogenannten posttraumatischen Symptomen, Reaktionen auf einen, in der Vergangenheit liegenden, erschütternden Vorfall. Dies können Alpträume sein, Alarmreaktionen, oder ein plötzliches Wiedererleben der traumatischen Situation (sogenannte Flashbacks). Es kann zu aggressivem und selbstverletzendem Verhalten und zu Selbstmordversuchen kommen. Die verschiedenen Persönlichkeiten können besondere Fähigkeiten zeigen, wie beispielsweise eine ungewöhnlich geringe Reaktion auf Schmerzreize. Es können gleichzeitig Schlafstörungen, Essstörungen und depressive Phasen auftreten. Von Außen können die unterschiedlichen Identitäten oft nicht unterschieden werden.

Diagnose

Es werden vier Kriterien beschrieben, die typisch sind für die dissoziative Identitätsstörung. Das Hauptmerkmal stellt das Vorhandensein zweier oder mehrerer Identitäten oder Persönlichkeitsanteile dar, die voneinander unterscheidbar sind. Diese übernehmen wiederholt die Kontrolle über das Verhalten der betroffenen Person. Zudem besteht eine auffälliges Unvermögen, sich an persönliche Informationen zu erinnern. Sind die Kriterien erfüllt, kann die Diagnose einer Dissoziativen Identitätsstörung gestellt werden.

Differentialdiagnose

Differenzialdiagnosen können unter anderem eine Dissoziative Amnesie sein, ein Erinnerungsverlust für wichtige persönliche Ereignisse, eine Dissoziative Fugue, was ein zielloses Weglaufen mit anschließendem Gedächtnisverlust darstellt, Schizophrenie, eine Depersonalisationsstörung, die ein Gefühl des Losgelöstseins von der eigenen Person beschreibt, eine Angststörung, oder das Borderline-Syndrom.

Therapie und Behandlung

Die Behandlung stellt eine sogenannte Traumatherapie dar. Dabei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, wie beispielsweise Hypnosetherapie oder das sogenannte begleitete systematische Wiedererleben, wo durch den Einsatz verschiedener Reize die traumatische Situation wiederholt erlebt wird, jedoch in dem Bewusstsein, dass es sich um eine Erinnerung in einem geschützten und sicheren Umfeld handelt. Die Therapie erfolgt üblicherweise als Einzeltherapie über einen langen Zeitraum.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Charlotte Seevers

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

International Society for the study of dissociation.