Magenkrebs

Synonyme: Magenkarzinom
Magenkrebs, Magenkarzinom

Das Magenkarzinom ist eine Krebserkrankung der Magenschleimhaut, die vorrangig ältere Menschen betrifft. Krebserkrankungen entstehen durch veränderte Erbinformationen von Zellen.

Normalerweise werden diese von unseren Abwehrzellen erkannt und entsorgt. Entgehen die veränderten Zellen der Kontrolle des Immunsystems, können sie sich ungehindert vermehren. Es entsteht eine Geschwulst, ein Tumor. Der Begriff Krebs steht für eine bösartige Geschwulst. Ein bösartiger (maligner) Tumor hat die Fähigkeit, in benachbartes Gewebe einzubrechen und dieses zu zerstören. Vom Tumor können sich Zellen ablösen und über die Blut- oder Lymphbahnen in andere Organe streuen und dort zur Bildung weiterer Tumoren (Metastasen) führen. Die Größe des Tumors, seine Aggressivität und das Ausmaß seiner Ausbreitung bestimmen wesentlich den Krankheitsverlauf und die Therapie. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen an Magenkrebs ist in den letzten drei Jahrzehnten deutlich gesunken und gleichzeitig haben sich die Behandlungsmöglichkeiten verbessert.

Magenkrebs: Inhaltsverzeichnis

Werbung

Ursachen Magenkrebs

Die Ursachen, die zur Entstehung von Magenkrebs führen, sind in ihren genauen Zusammenhängen noch nicht vollständig geklärt. Vermutlich spielen verschiedene Einflüsse eine begünstigende Rolle. Einer der wichtigsten Risikofaktoren scheint eine langanhaltende Magenschleimhautentzündung (Gastritis) zu sein, die meist durch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori ausgelöst wird. Aber auch andere Vorerkrankungen des Magens wie Magengeschwüre und vorangegangene Magenoperationen können das Risiko erhöhen. Dagegen scheint ein gesunder Lebensstil mit Verzicht auf Tabak und Alkohol, einer Ernährung mit reichlich Obst und Gemüse, Verzicht auf gegrillte, gepökelte und geräucherte Speisen und das Vermeiden von Übergewicht einen schützenden Einfluss zu haben. Erbliche Veranlagungen können in seltenen Fällen eine Rolle spielen.

Symptome und Anzeichen

Zu Beginn treten häufig eher harmlose Beschwerden auf wie ein schleichendes Unbehagen im Oberbauch, Druck- und Völlegefühl nach dem Essen und oft auch Appetitlosigkeit, die mit leichter Übelkeit einhergeht. Diese Krankheitszeichen können jedoch auch in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen stehen, sollten aber, wenn sie länger als zwei Wochen anhalten, in jedem Fall durch eine ärztliche Untersuchung abgeklärt werden. Häufiges Erbrechen, starker Appetitverlust und Gewichtsverlust, Schwierigkeiten beim Schlucken und das Auftreten von blutigem, schwarzem Stuhl (Teerstuhl) können Anzeichen eines fortgeschrittenen Magenkarzinoms sein.

Diagnose

Eine sichere Diagnose kann mit einer Magenspiegelung (Gastroskopie) gestellt werden. Während dieser Untersuchung wird die Magenschleimhaut betrachtet und aus verdächtig aussehenden Stellen werden Gewebeproben (Biopsie) entnommen, die anschließend von einem Pathologen untersucht werden. Dieser beurteilt, ob es sich bei dem entnommenen Gewebe um Krebs handelt, um welche Art des Krebses und wie aggressiv dieser ist. Weitergehende Untersuchungen zur umfassenden Beurteilung des Magenkarzinoms schließen sich in der Regel an. Hierfür stehen bildgebende Untersuchungsverfahren wie die Ultraschalluntersuchung (Sonographie), die Computertomographie (CT), die Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) und die Bauchspiegelung (Laparoskopie) zur Verfügung. Diese Untersuchungen erlauben eine Einschätzung, wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat (Staging). Die Gewebeuntersuchung beurteilt, wie stark sich die Tumorzellen von gesundem Magengewebe unterscheiden (Grading). Die Ergebnisse dieser Untersuchungen stellen neben dem allgemeinen individuellen Gesundheitszustand die Grundlage für die Therapieplanung dar.

Therapie und Behandlung

Scheint der Tumor noch nicht gestreut zu haben, verfolgt die Therapie das Ziel, die Erkrankung zu heilen (kurative Therapie), indem man den Tumor operativ entfernt. Die Art und der Umfang der Operation, möglicherweise in Kombination mit einer vorausgehenden Chemotherapie, sind im Einzelfall individuell zu entscheiden. Hat der Tumor bereits gestreut, hat die Behandlung das Ziel, Beschwerden zu lindern, das Leben zu verlängern und die Lebensqualität zu erhalten (palliative Therapie). Geeignete Therapieverfahren können in diesem Zusammenhang die Chemotherapie, die Antikörpertherapie, Bestrahlung und operative Eingriffe sein. Kombinationen verschiedener Maßnahmen können häufig sinnvoll sein. Die Chemotherapie setzt Medikamente ein, die die Teilung von Zellen verhindern (Zytostatika) und dadurch das Tumorwachstum bremsen können. Allerdings wirken sie auch auf gesunde Zellen und können so zu Nebenwirkungen führen. Auch die Antikörpertherapie blockiert das Zellwachstum von Tumorzellen. Weitere unterstützende Therapiemaßnahmen dienen der Behandlung krebstypischer Begleiterscheinungen wie Erschöpfung und dauerhafte Müdigkeit (Fatigue), der Schmerzbehandlung und der Behandlung von Nebenwirkungen. Das Auftreten von Komplikationen wie Magenblutungen, Magenverengungen und Wasseransammlungen in der Bauchhöhle kann weitere therapeutische Maßnahmen nötig machen.

Werbung

Diesen Artikel drucken / teilen

Weitere Informationen

Übersicht: Alle Krankheiten von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Monika Hilgert

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Leitlinienprogramm der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Fachgesellschaften e.V. (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaften e. V. (DKG) und der Deutschen Krebshilfe e.V.

Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen