Hepatitis (Leberentzündung)

Synonyme: Leberentzündung
Hepatitis, Leberentzündung

Als Hepatitis wird im Allgemeinen eine Entzündung des Lebergewebes bezeichnet. Umgangssprachlich wird daher Hepatitis auch als Leberentzündung bezeichnet. Zunächst betrifft sie die Bindegewebs- und Gefäßstrukturen und anschließend das eigentliche Organgewebe (Parenchym), was zu Schädigungen der Organfunktion führen kann.

Es wird zwischen einer akuten und einer chronischen Hepatitis unterschieden. Die akute Form lässt sich wiederum je nach Ursache in mehrere Arten unterteilen. Von einer chronischen Hepatitis ist auszugehen wenn die Entzündung der Leber länger als sechs Monate andauert.

Hepatitis (Leberentzündung): Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Hepatitis (Leberentzündung)

Die erste Form der akuten Hepatitis wird durch Viren verursacht und nach dem jeweiligen Erreger von Hepatitis A bis E klassifiziert. Die zweite Form tritt im Rahmen einer anderen Grunderkrankung auf die entweder durch Viren, Bakterien oder Parasiten verursacht sein kann. Als dritte Form wird das Auftreten der Erkrankung durch eine Vergiftung genannt. Unter Vergiftung wird hierbei in erster Linie Alkoholmissbrauch oder die Einnahme bestimmter Medikamente verstanden. Die vierte Form, schließlich, beschreibt den Ausbruch der akuten Hepatitis bedingt durch eine andere Vorerkrankung der Leber wie beispielsweise Tumoren.

Bei der chronischen Form besteht die Entzündung dauerhaft und kann unterschiedliche Bereiche der Leber betreffen. Sie kann ebenfalls in Folge einer Infektion mit Hepatitisviren und auch bedingt durch Medikamente oder Alkohol auftreten. Zusätzlich ist eine Erkrankung in Folge einer Fehlfunktion des Abwehrsystems gegen den eigenen Körper möglich.

Symptome und Anzeichen

Häufig kann der Verlauf asymptomatisch sein. Dies bedeutet dass zu Beginn der Erkrankung nur allgemeine Krankheitszeichen wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder Krankheitsgefühl auftreten können. Zusätzlich kann es zu Gelenkschmerzen (Arthralgien), verlangsamtem Herzschlag (Bradykardie) oder entzündlichen Hautveränderungen (Exanthemen) kommen. Diese erste Phase wird als Prodromalstadium bezeichnet und kann ungefähr zwei bis neun Tage dauern. Anschließend kann es im Rahmen der zweiten Phase, die Organmanifestation genannt wird, zu einer Gelbfärbung von Haut und Schleimhäuten (Ikterus) kommen. Des Weiteren ist hierbei eine Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz sowie Milz- und Lebervergrößerung möglich.

Bei unbehandelten und schweren Verläufen kann es zu einer chronischen bindegewebig-narbigen Umwandlung des Lebergewebes kommen, die als Leberzirrhose bezeichnet wird.

Diagnose

Die Diagnostik kann neben dem Auftreten der Symptome über eine Blut- und Urinuntersuchung erfolgen. Hierbei können über den Nachweis oder die Menge bestimmter Stoffe (in Blut und Urin) sowie einem Erregernachweis (im Blut) Rückschlüsse auf die Art und das Stadium der Erkrankung geben.

Bei der chronischen Verlaufsform können zusätzlich noch bildgebende Verfahren wie die Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder Ultraschall Informationen liefern. Eventuell ist eine Probeentnahme aus der Leber (Leberbiopsie) angezeigt.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch müssen die biliäre Zirrhose sowie einige vorwiegend die Leber betreffende Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise die Hämochromatose betrachtet werden.

Therapie und Behandlung

Für die akute Hepatitis existiert keine kausale Therapie. Es wird eine Behandlung der Symptome empfohlen sowie allgemeine Ruhe und das Meiden von Alkohol und leberbelastenden Medikamenten. Ebenso sollte auch noch auf fettarme und kohlenhydratreiche Kost geachtet werden.

Bei der chronischen Form ist eine antivirale Therapie angezeigt.

Insgesamt existiert ein breites Spektrum von Therapien. Es reicht je nach Form und Schweregrad von antiviralen Medikamenten über Interferone bis hin zur Lebertransplantation.

Ein großer Wert wird auf die Vorbeugung (Prävention) gelegt. Da die Erkrankung über Schmierinfektionen und den Kontakt mit Körperflüssigkeiten verläuft ist eine Aufklärung, gerade im sexuellen Bereich, von großer Bedeutung.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage