Tetanus Impfung

Synonyme: Starrkrampf Impfung, Wundstarrkrampf Impfung
Tetanus Impfung, Starrkrampf Impfung, Wundstarrkrampf Impfung

Die Tetanus Impfung gehört in Deutschland seit längerer Zeit zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardschutzimpfungen. Sie dient zur Vorbeugung einer bakteriellen Infektionskrankheit, welche von Tetanus-Bakterien (Clostridium tetani) hervorgerufen wird und einen sehr schweren bis fast immer tödlichen Verlauf aufweist. Hierbei bilden die Bakterien ein Nervengift, das sich sowohl entlang der Nervenfasern als auch über den Blutweg in Richtung Gehirn ausbreitet, wobei die Symptome von schmerzhaften Muskelkrämpfen bis hin zur Atemlähmung reichen können. Der Tetanus– Erreger ist sehr robust und vermehrt sich in der Regel im Erdreich oder im Tierkot, sodass eine Übertragung durch offene und verschmutzte Wunden erfolgt.

Bei einer nicht vorhandenen Schutzimpfung existiert dennoch die therapeutische Möglichkeit ein Antiserum zu geben, welches das Nervengift unwirksam macht.

Tetanus Impfung: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Der Impfstoff beruht auf biotechnologischer Herstellung und enthält das unschädlich veränderte Gift des Bakteriums, welches die Bildung von Antikörpern im Körper hervorruft. Da es sich dabei um einen Totimpfstoff handelt, kann es nicht zu einer Infektion beziehungsweise zu einer Tetanuserkrankung kommen. Die Impfung wird normalerweise in den Muskel (intramuskulär) des Oberschenkels oder Oberarms gegeben. In der Regel wird die Impfung zur Grundimmunisierung als Dreifachimpfung in Kombination mit zwei weiteren Impfstoffen gegen Diphtherie und Keuchhusten im 3., 4., 5. und 12. Lebensmonat sowie während des 6.Lebensjahrs gegeben. Danach werden erneute Impfungen zur Auffrischung des Schutzes im Abstand von 10 Jahren empfohlen.

Anwendungsgebiete

Die Tetanus-Bakterien sind in der Regel im Erdboden unter Sauerstoffabschluss zu finden. Eine Infektion kann somit gerade durch offene, verschmutzte Wunden, wie beispielsweise durch eine Bagatellverletzung während der Gartenarbeit, erfolgen. Allgemein sollte bei jedem Patienten schon bei kleineren Hautverletzungen nach dem genauen Unfallhergang und dem Zeitpunkt der letzten Tetanus -Impfung gefragt werden. Dabei kann das bei sich tragen des Impfpasses schnelle Hinweise liefern, weil jede Impfung in diesem dokumentiert wird. Bei unklarem oder nicht vorhandenem Impfstatus kann zur Verhinderung des Ausbruchs der Erkrankung eine passive Impfung mit Antikörpern verabreicht werden. Diese wird am Folgetag wiederholt, wobei je nach Schwere des Verlaufs ein Antibiotikum zur weiteren Unterdrückung der bakteriellen Vermehrung nötig sein kann.

Dennoch bietet die regelmäßige Impfung den besten Schutz zur Vorbeugung der Erkrankung, sodass Personen mit einer fehlenden oder unvollständigen Grundimmunisierung diese unverzüglich nachholen sollten.

Risiken und Folgen von Tetanus Impfung

Die Impfung ist in der Regel gut verträglich. Allgemeine Nebenwirkungen wie Juckreiz und Rötung an der Einstichstelle, Schwellungen, Schmerzen und Blutungen können zeitweise auftreten Seltener kann es innerhalb der ersten drei Tage zu Fieber, Muskelschmerzen oder Magen-Darm-Beschwerden kommen. Ein schwerwiegender Impfzwischenfall wurde bisher nicht gemeldet.

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Weitere Informationen

Übersicht: Alle Impfungen von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Sophie Joost

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Greten, H. Innere Medizin (13. Auflage)

Reuter, P. Klinisches Wörterbuch Springer 2007/2008

Herold, G. Innere Medizin 2012