Prothesen
Unter einer Prothese wird der künstliche Ersatz eines Körperteils verstanden. Eine Prothese kann, je nach Art, äußerlich oder im Körper angewendet werden. Eine Prothese die innerhalb des Körpers verwendet wird nennt man Endoprothese oder Implantat während eine äußerlich angewendete als Exoprothese bezeichnet wird.
Sie können Gelenke, Gliedmaßen oder auch Organe teilweise oder vollständig ersetzen. Zusätzlich gibt es noch die Gruppe der offenen Implantate. Diese sind dadurch gekennzeichnet dass sie teilweise aus dem Körper herausragen. Hierzu zählen Zahnimplantate, Ohrmuschel oder Augenimplantate.
Prothesen: Inhaltsverzeichnis
Überblick/Beschreibung von Prothesen
Sie sind auf mehrere Weise in der Lage ihrem Anwender Nutzen zu bereiten. Zum einen dienen sie dem funktionellen Ausgleich beispielsweise beim Ersatz von Gliedmaßen. Dadurch können sie auch die Teilnahme am alltäglichen Leben erhöhen und die Voraussetzungen für eine selbstständige Lebensführung liefern.
Andererseits dienen sie dem optischen Ausgleich wie bei einem amputierten Bein was eventuelle psychische Hemmungen des Patienten vorbeugen kann.
Es existieren mittlerweile Prothesen und Endoprothesen für zahlreiche Organe, Gelenke und Gliedmaßen. So sind zum Beispiel Prothesen für Schultern, Hüften, Sprunggelenke, Fingergelenke oder Ellbogengelenke als Endoprothesen erhältlich. Für Prothesen der äußerlichen Anwendung sind Auge, der weiblichen Brust, Arm und Bein beispielhaft zu nennen.
Endoprothesen und offene Implantate bestehen je nach Einsatzort üblicherweise aus Titan, Keramik oder Kunststoff. Exoprothesen dagegen bestehen häufig aus Carbon, Kunststoffen oder Edelstahlkomponenten.
Im Bereich der Exoprothesen gibt es zahlreiche Sondermodelle die für den speziellen Einsatz beim Sport oder Schwimmen geeignet sind.
Zusätzlich existieren Modelle die über elektrische Steuerung die Funktion der amputierten Gliedmaßen wie der Hand oder von Fingern wieder übernimmt.
Die Gesetzlichen Krankenversicherungen beteiligen sich unter Umständen an den Kosten für eine Prothese wobei die Sondermodelle meist ausgeschlossen sind.
Vorgehen
Endoprothesen oder offene Implantate müssen in Regel chirurgisch im Rahmen einer Operation in den Körper eingebracht werden. Üblicherweise entscheidet der Operateur während der Operation welche Art und Größe von Implantat verwendet wird.
Bei den Exoprothesen erfolgt nach der Verordnung durch den Arzt das Ausmessen und Anpassung durch den Orthopädiemechaniker. Zunächst wird ein Abdruck erstellt und der Patient erhält eine vorläufige Prothese. Diese wird ständig kontrolliert und angepasst da sich der Stumpf in den ersten Monaten nach einer Amputation immer wieder verändern kann. Nachdem keine Veränderung mehr erfolgt erhält der Patient seine endgültige Prothese die meist etwas leichter ist als das vorläufige Modell. In der Regel ist für die richtige Handhabung einer Prothese eine intensive ergo- und physiotherapeutische Behandlung notwendig.
Anwendungsgebiete
Endoprothesen können bei knöchernen Zerstörungen von Gelenken aus unterschiedlichen Ursachen angewendet werden. Offene Implantate können auf Grund des Verlustes beispielsweise eines Zahns oder Auges aus unterschiedlichen Ursachen erforderlich sein. Exoprothesen werden meistens durch den Verlust eines Körperteils durch Operation, Unfall oder Fehlbildungen verordnet.
Risiken
Ein Risiko stellt eine für den jeweiligen Patienten ungünstige Prothese dar. Sie kann entweder die falsche Größe besitzen oder ist nicht richtig angepasst so dass Körperteile Druckstellen aufweisen. Ein nicht korrektes Handling oder Verhalten mit einer Prothese kann zu schwerwiegenden Stürzen oder Nachfolgeerkrankungen führen.
Diesen Artikel drucken / teilen
Weitere Informationen
Übersicht: Alle Hilfsmittel von A bis Z
Quellen/Redaktion
Autor:
Medizinisches Review:
Derzeit in Bearbeitung
Quellen:
Ebelt-Paprotny, G., Preis, R. (2012): Leitfaden Physiotherapie. Amsterdam: Elsevier. 6. Auflage
Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage