Lavendel

Synonyme: Echter Lavendel, Lavander, Lavendelkraut, Lavendula angustifolia, Lavendula officinalis, Narden, Speik, Zöpfli
Lavendel, Echter Lavendel, Lavander, Lavendelkraut, Lavendula angustifolia, Lavendula officinalis, Narden, Speik, Zöpfli

Der Lavendel gehört zur botanischen Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Er ist eine wärmeliebende südwesteuropäische Pflanze, die bei uns in Gärten zu finden ist und selten verwildert. Der Anbau findet vorwiegend in Südfrankreich statt. Der Lavendel ist ein Halbstrauch, kann 20 – 60 cm hoch werden und riecht sehr aromatisch. Die Blätter sind etwa 3 – 4 Zentimeter lang, schmal-lanzettlich, am Rand etwas umgerollt und auf der Unterseite graufilzig.

Die Blütezeit ist von Juli bis August und die Blüten sind blau-violett. Arzneilich verwendet werden die Blüten, die kurz vor der vollen Entfaltung geerntet werden. Entweder werden die Blüten gleich frisch verwendet, oder nach der Ernte getrocknet, oder sie werden der Wasserdampfdestillation zugeführt, um ätherisches Öl zu gewinnen.

Lavendel: Inhaltsverzeichnis

Werbung

Inhaltstoffe und Wirkung

Der Lavendel soll ausgleichend beruhigend und entspannend wirken. Neben Gerbstoffen, Flavonoiden, Cumarinen und zahlreichen weiteren Inhaltstoffen ist das ätherische Öl aus den Blüten der Hauptwirkstoff.

Anwendungsgebiete

Lavendelblüten können beruhigend auf das Zentralnervensystem einwirken. Lavendel kann innerlich angewendet werden bei Unruhezuständen, Einschlafstörungen, nervösem Reizmagen, Blähungen und nervösen Darmbeschwerden. Äußerlich kann Lavendel, zum Beispiel als Badzusatz gegen niedrigen Blutdruck wirken.

Dosierung und Anwendung

Lavendelprodukte gibt es in unterschiedlichen Darreichungsformen. Neben Lavendelblütentee, Lavendelöl und Lavendeltinktur sind Kapsel und Tabletten auf dem Markt. Lavendeltee wird aus 1 – 2 Teelöffeln getrockneter Blüten zubereitet. ¼ Liter kochendes Wasser wird zu den Blüten gegeben und 10 Minuten ziehen gelassen. Das Lavendelöl kann zum Beispiel auf einem Stück Würfelzucker getropft eingenommen werden. 1 – 4 Tropfen, das entspricht ungefähr 20 – 80 g, können genügen. Ein Lavendelbad kann folgendermaßen zubereitet werden. 50 – 60 g Lavendelblüten mit 1 Liter Wasser übergießen und zum Kochen bringen. Kurz sieden lassen, den Topf von der Herdplatte nehmen und 10 Minuten Ziehen lassen. Anschließend die Flüssigkeit abseihen und in ein Vollbad gießen.

Spezielle Hinweise

Grundsätzlich sind Lavendelblüten unbedenklich in der Anwendung. Vorsichtig sollte jedoch die innere Anwendung erfolgen. Bei größeren Gaben, ab etwa 1 g, kann es zu Benommenheit und Bewusstseinsstörungen kommen. Gelegentlich kann Lavendel bei äußerlicher Anwendung allergische Reaktionen der Haut hervorrufen.

Werbung

Diesen Artikel drucken / teilen

Weitere Informationen

Übersicht: Alle Heilpflanzen von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Der große BLV Pflanzenführer, Dr. Thomas Schauer, Claus Caspari, BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 2001

Das große Buch der Heilpflanzen, Apotheker M. Pahlow, Weltbild

Giftpflanzen Pflanzengifte, 4. Auflage, Herausgeber Dr. rer. nat. Lutz Roth, Nikol Verlagsgesellschaft, 2006

Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen, Karl Hiller, Matthias F. Melzig, Spektrum Akademischer Verlag, 2003