Appetitzügler

Appetitzügler

Appetitzügler sind eine Medikamentengruppe, die den Appetit beeinflussen und dadurch zu einer Verringerung der Nahrungsaufnahme führen sollen. Infolgedessen soll es langfristig zu einer Reduktion des Körpergewichts kommen. Sie werden Anorektika genannt und unterscheiden sich in ihrer Wirkung. Sie können auf das Hungerzentrum oder das Sättigungszentrum im Gehirn Einfluss nehmen und gleichzeitig den Grundumsatz steigern.

In diesem Artikel erklären wir wie künstliche Appetitzügler wirken, welche natürliche Alternativen es gibt und Lebensmittel zur Sättigung. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Appetitzügler: Inhaltsverzeichnis

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Wie wirken künstliche Appetitzügler?

Anorektika zählen überwiegend zu der Gruppe der Amphetamine und setzen die Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin frei, welche sich an den Synapsen des Nervensystems anlagern. Hierdurch wird der Energieverbrauch gesteigert und gleichzeitig das Hungergefühl unterdrückt. Anorektika können verschiedene Wirkstoffe enthalten und in der Vergangenheit sind zahlreiche Stoffe wieder vom Markt genommen worden, da es zu unerwünschten teilweise gravierenden Nebenwirkungen gekommen ist. Beispiele sind der Wirkstoff Rimonabant, bei dem es zu schweren psychischen Erkrankungen bis hin zu Selbstmordgedanken kam oder der Wirkstoff Benfluorex bei dem es in Frankreich zu zahlreichen Fällen von Herzklappenfehlern mit Todesfolge kam. Auch bei den neueren Wirkstoffen ist Vorsicht geboten und haben langfristig oft keinen Erfolg, da nach dem Absetzen der Medikamente der Appetit zurückkommt.

Gibt es natürliche Alternativen?

Erfolglose Versuche Gewicht abzunehmen, zahlreiche Diäten und Sportprogramme können den Wunsch nach einer Pille, die eine Lösung für den Leidensdruck bietet, groß werden lassen. Natürliche Mittel in Form von Arzneimitteln, Medizinprodukten oder Nahrungsmittelergänzungsmitteln existieren auf dem Markt zahlreich. So gibt es Nahrungsfasern oder Ballaststoffe in Tablettenform, die im Magen-Darmtrakt aufquellen, Koffein, das den Energieumsatz fördern soll oder pflanzliche Stoffe, die den Appetit hemmen sollen. Im Jahr 2010 analysierten französische Forscher 20 dieser pflanzlichen Präparate und fanden in 14 künstliche Substanzen, die nicht deklariert waren. Gerade von Mitteln, die im Internet erhältlich sind, ist abzuraten, da auf der einen Seite eine Beimischung künstlicher Stoffe nicht auszuschließen ist. Auf der anderen Seite ist die Wirkung pflanzlicher Mittel in der Regel nicht zuverlässig bewiesen.

Lebensmittel zur Sättigung

Um dennoch seinen Appetit zu regulieren empfiehlt es sich auf die Zusammenstellung der eigenen Ernährung zu schauen. Es gibt insgesamt Lebensmittel, die eine sehr hohe Energiedichte mitbringen. Das bedeutet, dass diese Lebensmittel auf wenig Volumen viel Kalorien haben, wie beispielsweise ein Stück Käse oder Schokolade. Andere Lebensmittel mit einer geringen Energiedichte haben auf viel Volumen eher wenig Kalorien, wie beispielsweise wasserreiche Gemüsesorten wie Blattsalate, Karotten, Gurken oder Spinat. Diese sind zur Sättigung und somit zur Unterstützung der Gewichtsabnahme sinnvoll. Zusätzlich kann darauf geachtet werden ausreichend Ballaststoffe aufzunehmen, diese werden im Darm nicht verdaut, sättigen aber und bringen Volumen mit. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind zum Beispiel Vollkornbrot, Hülsenfrüchte und Gemüsesorten. Schnell verdaute Lebensmittel, wie weißes Brot, halten nicht lange satt und führen eher zu Heißhunger.

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Übersicht: Ernährung von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Sandra Czarnetzky

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Ernst, E. (2010): “Natürliche” Appetitzügler als Mogelpackung. Aktuelle Medizin Kritisch Gelesen. Volume 152, Issue 38, pp 22–22