Blutegeltherapie

Blutegeltherapie

Als eines der traditionellen Ausleitverfahren der alternativen Medizin, hat die Blutegeltherapie auch heute noch Bedeutung. Mit speziell gezüchteten Blutegeln (Hirudo medicinales) wird dem Körper Blut entzogen um ihn zu erleichtern und zu neuer Energie zu verhelfen, die Selbstheilungskräfte zu stärken, die Durchblutung zu fördern und Entzündungen zu lindern. Da die Wirkung an der Bissstelle sehr intensiv wirken kann, ist eine Behandlung mit Blutegeln gezielt, und hat dennoch Wirkung auf dem gesamten Organismus.

In diesem Artikel erklären wir das Vorgehen, die Anwendungsgebiete und die Risiken der Blutegeltherapie. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen und klären auf.

Blutegeltherapie: Inhaltsverzeichnis

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Vorgehen / Durchführung / Anleitung

Der Therapeut setzt einen oder bis zu zehn Blutegel auf die gereinigte Haut des Patienten. Die Haut sollte warm und geruchsneutral sein. Nun suchen sich die Tiere selbst den Ort, wo sie sich mit ihrem Hinterleib festsaugen und mit ihren 80 Zähnen die Haut durchdringen. An diesem Punkt kann man von einer erhöhten energetischen Dichte, oder auch einem Stau (Blutstau) sprechen. Den Biss selbst spürt der Patient nicht, da der Egel sofort ein Sekret mit dem schmerzstillenden und entzündungshemmenden Eglin absondert, welches die Haut betäubt. Weiterhin enthält es das gerinnungshemmende, krampflösende und lymphanregende Hirudin, womit zum einen dem Egel das Saugen erleichtert wird, und zum anderen der Patient von dem Anregen der Heilung profitiert.

Hat ein Egel sich einmal festgebissen, lässt er sich nicht mehr abnehmen. Er bleibt solange an der Stelle, bis er sich von selbst löst und abfällt, das dauert in der Regel eine bis anderthalb Stunden. Durch das Sekret des Egels sickert längere Zeit Blut aus der Wunde nach, sodass Material zur hygienischen Abdeckung der Wunde bereit liegen sollte. Anschließend wird der Egel fachgerecht entsorgt. Die Behandlung lässt sich mit einem Miniaderlass vergleichen, bei welchen ebenfalls zwischen 5ml und 20 ml Blut entzogen werden.

Anwendungsgebiete

Durch die stark entzündungshemmenden Eigenschaften des Sekrets, kann die Blutegeltherapie zum Beispiel bei Arthritis (Gelenksentzündung), Arthrose, Rheuma oder Gicht angewendet werden. Bei Krampfadern, Thromboseneigung (Blutstau) und Besenreißern aufgesetzt, können Beschwerden der Durchblutung gelindert werden. Auch bei Herz- Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Allergieneigung, Immunschwäche und der Schuppenflechte (Psoriasis), kann das Sekret der Tiere unterstützend wirken. Allgemein bei Schmerzen und Verspannungen, wie Sie zum Beispiel bei Migräne vorkommen können, kann die Zirkulation von Blut und Lymphe wieder angeregt werden.

Risiken und Folgen von Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist nicht für jeden geeignet. Schwangere, Patienten mit blutverdünnenden Medikamenten (Marcumar, Aspirin) oder Gerinnungsstörungen, sowie bei Allergien auf Hirudin, sollten von der Therapie Abstand nehmen. Die Egel sollten nicht direkt auf Krampfadern oder Venen aufgesetzt werden, da es zu starken Blutungen kommen kann.

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Übersicht: Alle alternativen Heilmethoden von A bis Z

Quellen/Redaktion

Autor:

Ulrike Bellstedt

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Paracelsus- Magazin