Narben

Narben

Narben sind der Endzustand der Wundheilung nach einer tieferen Verletzung. Operationen, Schürf-, Schnitt-, Platzwunden, Verbrennungen, Verbrühungen und Akne können Narben entstehen lassen.

Wir erklären in diesem Artikel wie Narben entstehen, wie die Narben richtig behandelt werden und welche verschiedenen Möglichkeiten der Narbenentfernung es gibt. Wir geben Antworten auf die häufigsten gestellten Fragen zu Narben und klären über die Möglichkeiten der richtigen Narbenpflege und deren Behandlung auf.

Narben: Inhaltsverzeichnis

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Wie entstehen Narben?

Bei oberflächlichen Verletzungen der Haut entstehen keine Narben, weil die Hautzellen diese kleineren Verletzungen selbst reparieren können und an einer solchen Stelle entsteht wieder funktionstüchtige Haut.

Nach einer tiefen Verletzung der Haut bis in darunter liegendes Gewebe bleiben nach der Wundheilung mehr oder weniger sichtbare Narben zurück. Solche tiefergehenden Verletzungen werden von Bindegewebszellen, den sogenannten Fibroblasten repariert. Die Fibroblasten verschließen den zerstörten Bereich der Gewebe nach außen hin und schaffen so wieder eine geschlossene Hülle, als Schutz des Körpers, zur Außenwelt. Fibroblasten bilden nur Bindegewebe. Aus Fibroblasten können keine anderen Gewebe, wie Muskeln, Blutgefäße, Nerven oder Haut entstehen. Darum bleibt nach der Wundheilung an der zuvor zerstörten Stelle faserreiches, bindegewebiges Ersatzgewebe.

Nach der Wundheilung ist die Entwicklung einer Narbe jedoch noch nicht abgeschlossen. Es folgen Umbauvorgänge, die als Narbenreifung bezeichnet werden. Kollagenfasern werden vermehrt gebildet. Diese verkürzen sich und führen zu einer Narbenschrumpfung. Etwa zur gleichen Zeit wir die Anzahl der Blutgefäße im Narbengewebe vermindert und die Narbe verblasst. Im weiteren Prozess der Narbenreifung werden die Bindegewebszellen des Ersatzgewebes zu einem gewissen Teil wieder durch funktionstüchtige Haut-, Muskel- Nerven- und andere Gewebezellen ausgetauscht. Talg- und Scheißdrüsen können nicht wieder hergestellt werden. Daher sind sie in Narbengewebe nicht vorhanden. Je nach Größe der ursprünglichen Verletzung und je nach Veranlagung der Person kann dieser Prozess der Narbenbildung bis zu einem Jahr andauern.

Narbenpflege - Wie kann man frische Narben behandeln?

Eine frische Wunde sollte sauber und hygienisch verbunden werden. Durch eine gute Unterstützung der Wundheilung, zum Beispiel durch spezielle Salben und Wundheilungscremes kann eine gesunde Narbenbildung gefördert werden. Das Auflegen von Silicon- und Polyurthanpflastern soll den Prozess der Narbenbildung positiv beeinflussen und unter anderem eine wulstartige Veränderung der Narbe minimieren können. Die Wunde und die Narbe sollten vor UV-Licht geschützt werden. Reibung durch Kleidung oder Schmuckstücke sollte in dem betreffenden Bereich verhindert werden. Zudem soll Narben-Massage die Narbenbildung gut beeinflussen können.

Wie kann man Narben entfernen?

Das Erscheinungsbild der Narbe ist oft abhängig vom Verlauf der Wundheilung und von der individuellen Veranlagung. Selbst bei optimaler Pflege einer Wunde, kann es trotzdem zu unschönen Vernarbungen kommen. Die Narbe ist stark gerötet, hat einen dicken Wulst, juckt, sitzt an einer störenden Stelle, spannt oder schmerzt sogar.

Es gibt verschiedene Methoden zur Minimierung, Entfernung oder Versetzung von Narben.
Zum Beispiel soll das Spritzen von Kortison das übermäßige Wachstum bei wuchernden und wulstigen Narben hemmen können. Microneedling, eine Methode, die winzige Verletzungen durch feinste Nadelstiche verursacht, soll die Bildung von Bindegewebe, zum Beispiel bei kraterartigen Aknenarben, anregen und das Erscheinungsbild der Haut verbessern können. Eine operative Korrektur von Narben ist möglich, wenn die Narbe weitestgehend verheilt ist. Hier können je nach Narbenart unterschiedlichste Möglichkeiten, wie beispielsweise Hauttransplantation, Serienexzission und Hautlappenplastik durchgeführt werden. Zum Abtragen von Narbengewebe können verschiedene Laser-Methoden und Dermabrasion zur Anwendung kommen.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Gabriele Becker

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Herausgeber Bernhard Reichert: Massage-Therapie, Thieme-Verlag, 2013