Tuberkulose

Synonyme: Tuberculosis
Tuberkulose, Tuberculosis

Die Tuberkulose ist eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. Sie wird durch Bakterien verursacht. Am häufigsten ist die Lunge betroffen wobei jedoch auch jedes andere Organ betroffen sein kann. Die Erkrankung verläuft chronisch und es wird hierbei zwischen einer offenen (ansteckenden ) und geschlossenen (nicht ansteckenden) Tuberkulose unterschieden. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Dies bedeutet, dass die Erreger sich in Ausscheidungen aus den Schleimhäuten wie Nase oder Mund befinden und über die Atmung übertragen werden.

Tuberkulose ist die führende Todesursache bei HIV-Infizierten und ebenso ist sie weltweit die häufigste Todesursache bei behandelbaren Infektionskrankheiten. Dies trifft sowohl auf Erwachsene als auch Jugendliche zu. In Deutschland zählt die Tuberkulose zu den meldepflichtigen Infektionskrankheiten und muss bei Diagnose dem Gesundheitsamt gemeldet werden. Im Jahr 2013 sind in Deutschland 4.318 Patienten an der Tuberkulose erkrankt. Dies entspricht einer Zahl der Neuerkrankungen von 5,3 pro 100 000 Einwohnern und ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen (vgl. Robert Koch-Institut).

Tuberkulose: Inhaltsverzeichnis

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Ursachen Tuberkulose

Die Ursache sind stäbchenförmige unbewegliche Bakterien die zur Familie der Mycobaceriaceae zählen. Sie lösen in der befallenen Zelle eine ausgeprägte Reaktion des Abwehrsystems aus. Eine Ansteckung kann wie oben erwähnt über die Atemluft erfolgen. Bei Kontakt mit dem Erreger muss jedoch nicht automatisch eine Erkrankung resultieren, sondern dies hängt von der Menge der aufgenommenen Erreger, der Empfänglichkeit der Person und der Häufigkeit, Dauer und Enge des Kontakts mit einer erkrankten Person ab. Wenn die Tuberkulose außerhalb der Atemwege wie beispielsweise in Knochen oder Harnwegen vorhanden ist geht keine Ansteckungsgefahr durch die Atemluft aus.

Symptome und Anzeichen

Die Tuberkulose lässt sich bei der Symptomatik in eine primäre und eine postprimäre Form differenzieren. Bei der primären Form treten bei einer Lungentuberkulose keine typischen Symptome aus. Es kann jedoch hauptsächlich zu lang anhaltendem Husten mit oder ohne Auswurf kommen, der auch eventuell blutig sein kann. Seltener sind auch Brustschmerzen und Atemnot möglich. Zusätzlich können Appetitlosigkeit, Schwitzen, Fieber oder allgemeine körperliche Schwäche einhergehend mit Müdigkeit oder vermehrtem nächtlichem Schwitzen vorhanden sein.

Die postprimäre Form tritt in Folge der Streuung der Tuberkuloseerreger im Körper auf. Bei dieser Form sind Symptome denkbar die die jeweilig befallene Region betreffen. Dies können zum Beispiel Schwellung, Schmerz und Bewegungseinschränkung bei Befall eines oder mehrere Gelenke sein.

Diagnose

Die Diagnostik kann über den Erregernachweis über eine Hautreaktion erfolgen und wird als Tuberkulin-Hauttest bezeichnet. Dieser Test liefert jedoch keine sicheren Ergebnisse da Kreuzreaktionen mit anderen Erregern auftreten können. Weiterhin können Erreger mikroskopisch über die Anlage von Bakterienkultur im Auswurf (Sputum) oder Blut des Patienten nachgewiesen werden. Des Weiteren kann eine Röntgenaufnahme hilfreich sein um gegebenenfalls Bakterienherde zu erkennen.

Differentialdiagnose

Differentialdiagnostisch kommt eine Infektion mit nichttuberkulösen Mykobakterien in Betracht, ebenso wie eine vorangegangene Bacille Calmette-Guérin- Impfung.

Therapie und Behandlung

Die Therapie kann durch die Kombination unterschiedlicher Medikamente erfolgen. Diese fällt unter die Chemotherapie und kann als sogenannte Standard Kurzzeittherapie sechs Monate dauern. Die Kombination der Medikamente hängt von der Wirksamkeit und Verträglichkeit des jeweiligen Patienten ab und muss individuell abgestimmt werden. In manchen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Die ansteckende Form sollte stationär behandelt werden während die nicht ansteckende (geschlossene) Form auch ambulant behandelt werden kann.

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Quellen/Redaktion

Autor:

Peter Schumacher

Medizinisches Review:

Derzeit in Bearbeitung


Quellen:

Pschyrembel – Klinisches Wörterbuch (2013): Berlin: de Gruyter, 264. Auflage

Robert Koch-Institut (Hrsg.) (2014): Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland 2013; Berlin: Robert Koch-Institut